Essen. Noch ist der Ärger über falsch deklariertes Pferdefleisch nicht verraucht, da folgt schon ein weiterer Lebensmittelskandal. Bestätigt sich der Verdacht der Staatsanwaltschaft Oldenburg, dann wurden in mehreren Bundesländern Millionen Eier fälschlicherweise als Bio-Eier ausgegeben. Unsere Nutzer diskutieren das Thema und stellen sich die Frage, ob nicht der Konsument die Wurzel allen Übels ist.
Erneut sollen deutsche Verbraucher getäuscht worden sein. Es besteht der Verdacht, dass in den vergangenen Jahren in mehreren deutschen Bundesländern Millionen Hühnereier als Bio- und Freilandware verkauft wurden, obwohl die Bedingungen dafür nicht erfüllt waren.
Damit ein Ei das Bio-Sigel tragen darf, muss jedes Huhn mindestens vier Quadratmeter Auslauffläche haben. Eben so müssen bestimmte Futtermittel-Auflagen erfüllt werden. Diese Bedingungen seien nach der Staatsanwaltschaft Oldenburg von hunderten Betrieben nicht erfüllt worden, die Eier wurden dennoch als Bio-Lebensmittel abgeführt.
Die Kommentare unserer User spiegeln den Ärger der Verbraucher wider. So schreibt Amsterdamned: „Bio ist Big Business. Und der Verbraucher kann die Waren nicht auf Echtheit und Qualität überprüfen.“ Und Fassblender schreibt: „Wenn man sich ein wenig darüber informiert wie unser Fleisch "produziert" wird, vergeht einem alles!“ Der User meinemeinung47 versucht die Motive hinter dem Betrug zu verstehen und konstatiert, dass ein Großteil der Lebensmittel- und Landwirtschaftsbetriebe wohl nur noch durch Betrügereien überleben können.
Wirksamer Verbraucherschutz sieht anders aus
Für den Nutzer akaz habe der Verbraucherschutz versagt und die Strafen seien viel zu lasch: „Was nutzen mögliche idiotisch hohe Strafen, wenn es mit einer Verwarnung beginnt. Mindeststrafen sind notwendig.“ Außerdem solle man den letzten Verkäufer haftbar machen, dabei aber nicht die Filiale, die oft eine GmbH ist, sondern die Kette. Der User xxyz sieht es ähnlich und hofft auf Strafen, die abschrecken, doch die Behörden reagieren zu langsam. Das akzeptiere der Bürger nicht und „es zeigt sich auch, dass auch Länder mit grüner Verantwortung keine Besserung bringen. Das Öko-Image könnte ja immer mehr Kratzer bekommen.“
Der Betrug hat Methode
Für den Leser karmey sind die aktuellen Skandale nur „die Spitze des Eisbergs. Wir essen jeden Tag Lebensmittel, die gesetzlichen Vorschriften nicht genügen.“ Demnach habe der Rechtsbruch Methode und „die Panscherei ist Alltag. Die Politik und die Behörden schauen systematisch weg, weil der Profit der Erzeuger wichtiger ist als die Gesundheit der Konsumenten. Es ist denen egal, ob wir Schlachtabfälle essen. Wird dann doch mal etwas entdeckt, drohen keine schmerzhaften Sanktionen. Geldstrafen sind schon eingepreist und werden aus der Portokasse entrichtet.“ Im Weiteren müsse eine glaubwürdige Verbraucherschutzpolitik her und „das Wohl der Verbraucher höher stellen als die Profitinteressen der Erzeuger und der Lebensmittelindustrie.“ Aber an einen vertrauenswürdigen Verbraucherschutz glauben viele Käufer nicht mehr.
Kontrollen bieten keine Sicherheit
GregoryHouse sieht die Kontrollen skeptisch: „Wenn man mit guten Ideen auch gutes Geld verdienen kann, kommen leider auch die Spitzbuben aus ihren Löchern gekrochen. Ich gucke mal in die Glaskugel: Jetzt werden wieder mehr Kontrollen gefordert, aber ohne das Personal aufzustocken.“ So sei die Forderung nach stärkeren Kontrollen nur ein Wunsch der wie eine Seifenblase platzen werde. HarryCane sieht es ähnlich: „Es ist einfach zum Ausrasten! Wozu haben wir eigentlich Lebensmittelkontrolleure?“ Für diesen User ist klar: „Wo immer es Geld illegal zu verdienen gibt, wird es auch immer irgendwo ein paar Schwarze Schafe geben!!“
Man muss Alternativen zum Fleisch finden
Verbraucher, die das Vertrauen in Tierprodukte und deren Kontrollen verloren haben, suchen nach Alternativen. Für den Nutzer schnitzel-ist-out muss es nicht unbedingt Fleisch sein, denn die fleischlose Küche biete genug Alternativen. In einem sehr detaillierten Kommentar gibt dieser Nutzer Tipps, wie man auch ohne Fleisch gut essen kann. Zum Beispiel könne man statt dem Schweineschnitzel auch auf ein Produkt aus Weizeneiweiß zurückgreifen. Der Eisenbedarf lasse sich mit Hilfe von Hülsenfrüchten, Ölsamen, Nüssen, Vollgetreide sowie verschiedenen Gemüsearten und Trockenfrüchten decken.
Aber auch für Bürger, die nicht aufs Fleisch verzichten möchten, haben unsere User einige Vorschläge. Guentherschmalza zum Beispiel geht direkt zur Quelle und kauft beim Bauern ein. "Das Fleisch ist hervorragend und auch nicht viel teurer als beim Supermarkt“, schreibt Guentherschmalza und Pit01 schlägt vor: „Leute, geht doch auf die Wochenmärkte zu den kleinen Bauern. Dort gibt es in der Regel auch echte Bio Eier oder Eier von Mistkratzern, also von Hühnern die Auslauf haben.“