Wesel. Die Weseler Tafel muss ihren Standort am Mühlenweg aufgeben. Die Suche nach neuen Räumlichkeiten war erfolgreich. So geht es jetzt weiter.
Die Weseler Tafel verzeichnet seit Jahren steigende Kundenzahlen – mehr als 1000 Menschen versorgen sich regelmäßig im Laden am Mühlenweg mit gespendeten Lebensmitteln für den täglichen Bedarf. Umso erleichterter sind die Mitglieder des Vereins, dass nach der Kündigung der Räume am Mühlenweg jetzt ein neuer Standort gefunden ist. Nach einigen Umbauarbeiten wird die Tafel ihre Arbeit in einiger Zeit an der Brüner Landstraße fortsetzen können, berichtet der zweite Vorsitzende Manfred Lauth der NRZ. Bis dahin geht die Lebensmittelausgabe am bisherigen Standort weiter.
Im Dezember hatte den Verein, der in Wesel seit mehr als 25 Jahren für Bedürftige aktiv ist, die Kündigung des Vermieters für den Mühlenweg 10 erreicht. Dort ist die Weseler Tafel seit etwa 15 Jahren beheimatet. Die Mitglieder waren seitdem auf der Suche nach neuen Räumen. Die Recherche im Internet machte sie schließlich auf das Objekt an der Brüner Landstraße, Ecke Werner-von-Siemens-Straße aufmerksam. Dort war früher die Firma Maaß IT ansässig, berichtet Lauth. Das Unternehmen ist vor einiger Zeit umgezogen. Vermieter sind die Gebrüder Lackermann vom gleichnamigen Autohaus, das sich unweit der Immobilie befindet. Mit dem neuen Vermieter ist sich die Tafel jetzt einig geworden. Der Vertrag sei noch nicht unterschrieben, aber das sei Formsache, so Lauth, der den künftigen Vermieter als sehr entgegenkommend lobt.
Der neue Tafel-Standort bietet Vorteile
Positiv für die Arbeit der Tafel ist auch, dass der neue Standort mit rund 400 Quadratmetern gut die doppelte Fläche des heutigen Standortes bietet. Das ist aufgrund der stetig gewachsenen Nachfrage auch notwendig. So können zwei zusätzliche Ausgabeplätze eingerichtet werden. Auch für das Lager und für die Sortierung der Artikel sei mehr Platz, ebenso können die Lieferfahrzeuge geparkt werden. Die Erreichbarkeit für die Kundinnen und Kunden am neuen Standort ist gewährleistet, der Bahnhof und Bushaltestellen sind nicht weit entfernt. Die neue Adresse liegt sogar etwas zentraler als der Mühlenweg.
Die Aktiven der Tafel können nun mit der Planung für die neuen Räumlichkeiten beginnen. Denn vor dem Umzug müssen noch einige Veränderungen und Renovierungsarbeiten vorgenommen werden. So muss zum Beispiel die Aufteilung der Räume verändert und ein neuer Boden verlegt werden, berichtet Manfred Lauth. Auch eine Rampe für die Anlieferung werde gebaut.
Die Mitglieder der Tafel werden dabei so viele Arbeiten wie möglich in Eigenregie erledigen. Zum Teil ist es auch notwendig, Handwerker zu beauftragen. Die Umzugsvorbereitungen werden aus Spendenmitteln finanziert. Von der Auftragslage der Unternehmen hänge es auch ab, wann der Umzug in Angriff genommen werden kann. Lauth: „Wir sind da auf die Handwerker angewiesen.“ Er hofft jedoch, dass die neuen Räume zum 1. Juni in Betrieb genommen werden können, vielleicht sogar schon früher. Bis Juli wird der Umzug auf jeden Fall gelaufen sein, denn dann müssen die Räume am Mühlenweg geräumt sein.