Wesel. Am Rathaus demonstrieren die Gegner der Pläne im Rhein-Lippe-Hafen Wesel. Sie befürchten die Zerstörung der Natur und Belastungen für Anwohner.
Mit Bannern und Plakaten hatten sich am Mittwochnachmittag die Gegner des Hafenausbaus in Wesel vor dem Rathaus postiert, wo die Politik sich im Stadtentwicklungsausschuss mit der Erweiterung beschäftigte. Um mehr als 30 Hektar Fläche soll der Hafen wachsen, davon sind 27 Hektar für eine Bebauung vorgesehen. Aufgerufen zur Demo hatten zwei Bürgerinitiativen, die BUND-Kreisgruppe und Attac Niederrhein.
Es ist nicht ihr erster Protest gegen das Projekt, sie hoffen, die Politik noch einmal zum Umdenken bewegen zu können. Denn nachdem die Fläche bereits im nördlichen Bereich kräftig erweitert wurde, dort hat sich zum Beispiel der Logistiker Rhenus angesiedelt, sehen sie in dem weiteren Ausbau in Richtung Süden eine Zerstörung der Lippeauenlandschaft.
„Rhein-Lippe-Aue bleibt“ und „Nein zum Deltaport“ stand auf den Plakaten der rund 35 Kritiker, darunter auch Anwohner aus Lippedorf. 46 Fußballfelder groß soll die Erweiterung in Richtung Wesel-Datteln-Kanal sein, derzeit befinden sich dort Wiesen, Hecken und Bäume. „Wird die vorliegende Planung vom Weseler Stadtrat beschlossen, geht ökologisch wertvoller Boden mit seinen für Insekten, Vögel und Niederwild wichtigen Heckenstrukturen und Weißdornbeständen für immer verloren“, argumentierten die Gruppen auf Flyern, die vor Ort verteilt wurden. Redner gaben zu Bedenken, dass im Norden und auch weiter südlich auf Voerder Gebiet bereits große Flächen versiegelt wurden.
Die neue Hafenfläche mit den künftigen Firmenansiedlungen würden auch den Lkw-Verkehr weiter verstärken. „Die Menschen in Lippedorf werden darunter leiden“, so Günter Rinke vom BUND. Es werde wieder mehr CO2 produziert, ebenso Lärm und Emissionen. Der Fachausschuss stimmte am Mittwoch zunächst aber nur über den Auslegungsbeschluss der Planungen ab. Bis zur endgültigen Entscheidung über den Bebauungsplan werden noch einige Monate vergehen.