Hünxe/Schermbeck. In Krudenburg ist die Lage stabil. In Schermbeck konnte eine Sperrung aufgehoben werden. Die Gefahr an der Lippe ist aber noch nicht gebannt.

Ein vorsichtiges Aufatmen gibt es in den vom Lippehochwasser betroffenen Gebieten in Hünxe und Schermbeck. In Krudenburg, wo die Feuerwehr in den vergangenen Tagen gegen das Eindringen der Fluten in Gebäude kämpfte, hat die Wehr ihren Einsatz vorerst beendet, berichtet Sprecher Marc Vinschen.

Scheitelpunkt des Lippehochwassers wurde Donnerstag erreicht

Die Pumpen laufen noch, Gemeindemitarbeiter halten die Situation im Auge. Der Pegel der Lippe ist in Krudenburg von Donnerstag auf Freitag zwar um 20 Zentimeter gesunken, aber eine deutliche Entspannung habe das noch nicht gebracht. In den kommenden Tagen rechnen die Einsatzkräfte mit einem weiter sinkenden Pegelstand. „Wir hoffen, dass wir ruhig ins neue Jahr kommen“, sagt Marc Vinschen. Seit Weihnachten waren die Wehrleute in Zusammenarbeit mit der Gemeinde viele Stunden in Krudenburg im Einsatz und sicherten den Ort mit Sandsäcken. „Die Lage ist stabil“ , resümiert der Feuerwehrsprecher am Freitag und sagt mit Blick auf Silvester und Neujahr: „Wir hoffen jetzt und auf wenig Niederschlag.“

In Schermbeck sieht es nach leichter Entspannung aus. „Der Scheitelpunkt des Lippehochwassers wurde am Donnerstag um 5.15 Uhr erreicht und hatte einen Wasserhöchststand von 702,8 Zentimetern. Seitdem sinkt der Lippepegel“, heißt es von der Gemeindeverwaltung.

Auch über den Jahreswechsel werde die Entwicklung intensiv beobachtet. Die Gefahr sei noch nicht vollständig gebannt, so ein Sprecher der Gemeinde. Die Hochwasserlage in Gahlen nördlich des Kreuzungsbereiches Im Aap/Haus-Gahlen-Straße sei weiter angespannt, sodass die Evakuierung und Sperrung dieses Bereiches noch nicht aufgehoben werden könne.

Land unter heißt es nach wie vor im hinteren Teil  der Straße „Im Aap“ in Gahlen.
Land unter heißt es nach wie vor im hinteren Teil der Straße „Im Aap“ in Gahlen. © NRZ | Johannes Kruck

Wie berichtet hatten dort Privatleute mit Unterstützung von Feuerwehr und THW unter anderem einen drei Meter hohen Schutzdeich errichtet. Eine weitere Straßensperrung wegen des Hochwassers konnte am Freitag aufgehoben werden: Die Straße Im Aap vom Einmündungsbereich Massenstraße bis zum Kreuzungsbereich Haus-Gahlen-Straße kann wieder befahren werden.

Schermbecker Hochwasser-Bürgertelefon weiterhin besetzt

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) in Schermbeck bleibt weiter im Einsatz. Bis zu einer deutlichen Entspannung können sich die Bürger zwischen 8 und 16 Uhr über das Bürgertelefon unter 02853/910155 informieren. Die Gemeindeverwaltung bittet eindringlich darum, die Hochwassergebiete großräumig zu meiden: „Dort droht Lebensgefahr!“ (rme/jok)