Hünxe. Im Lippe-Hochwasser kentern insgesamt vier Kanufahrer. Zahlreiche Rettungskräfte und drei Hubschrauber sind mehrere Stunden im Einsatz.
Ein Ausflug mehrerer Wassersportler auf dem Lippe-Hochwasser zog am Donnerstagmittag einen aufwändigen Rettungseinsatz nach sich: Auf dem stark angeschwollenen Fluss in Hünxe kenterten gleich mehrere Kanufahrer.
Um kurz nach 11 Uhr alarmierte ein erster Notruf die Rettungskräfte zur Lippe nahe dem Schloss Gartrop. Dort waren zwei Personen gekentert. Bei der Suche waren die Löschzüge aus Hünxe, Bruckhausen und Drevenack sowie der DLRG-Wasserrettung im Einsatz. Auch die Rettungshubschrauber Christoph 9 aus Duisburg und Christoph 3 aus Köln unterstützten die Einsatzkräfte. Die beiden Personen wurden schließlich im Fluss entdeckt, sie hatten sich an einem Baum festhalten können. Die Hünxer Feuerwehr brachte die Männer mit einem Rettungsboot in Sicherheit.
Hochwasser: Polizei und Feuerwehr waren vor Leichtsinn
Kurz darauf ging ein erneuter Notruf ein: Eine dritte Person war in Höhe Krudenburg gekentert. Wieder machten sich Hubschrauber, darunter ein SAR-Helikopter der Bundeswehr aus Nörvenich, auf die Suche, der Fahrer hatte sich aber aus eigener Kraft ans Ufer im Bereich Lippeweg retten können. Die Hubschrauber suchten den Fluss bis zur Lippemündung ab und entdeckten in Wesel zwei weitere Personen in Booten. Der Aufforderung der Einsatzkräfte, den Fluss zu verlassen, kamen die beiden laut Feuerwehr zunächst nicht nach. Eines der Kanus kenterte, sodass auch dieser Fahrer aus dem Wasser geholt werden musste. Die fünfte Person kam nach Feuerwehrangaben schließlich von selbst ans Ufer. Alle vier gekenterten Fahrer wurden vorsorglich in Krankenhaus gebracht.
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Die Feuerwehr warnt vor der starken Strömung durch das Hochwasser und rät daher von solchen Fahrten ab. Der Einsatz dauerte für die Rettungskräfte rund 3,5 Stunden. Die Wehrleute hatten zu diesem Zeitpunkt schon viele Stunden im Hochwassereinsatz hinter sich. Auch die Polizei bittet über Facebook Wassersportler, sich nicht in Gefahr zu begeben: „Uns fehlen wirklich die Worte. Neben dem Aufwand für diesen Einsatz fehlen die Rettungskräfte bei den Deichsicherungen.“ Außerdem könnten die Rettungskräfte die aufgeweichten Deiche derzeit nicht befahren. (rme)