Wesel. In Wesel besteht laut Feuerwehr und Stadt keine Gefahr durch das Hochwasser. Ein Deichabschnitt in Bislich steht unter besonderer Beobachtung.
In Wesel müssen Stadt und Feuerwehr in der aktuellen Hochwasserlage gleich drei Flüsse im Blick behalten: Am kritischsten ist die Situation an der Lippe, die mit 6,83 Metern am Pegel Fusternberg am Mittwochmittag gegenüber dem Vortag noch weiter angeschwollen ist. Als unkritisch bewertet die Feuerwehr derzeit die Lage an der Issel, dort war der Pegel am Mittwoch bereits deutlich gesunken. Am Rhein stieg das Wasser dagegen noch an, daher sind einige Straßen gesperrt.
Der Rheinpegel kratzte am Mittwochnachmittag an der 9,40-Meter-Marke. In den kommenden Tagen soll er zunächst wieder sinken. Darauf hofft auch der stellvertretende Feuerwehrchef Christoph Hegering. Die Feuerwehr beobachtet die Weseler Ufer derzeit sehr genau. „Wir hoffen, dass in den kommenden Tagen nicht mehr so viel Regen fällt.“ Wenn der Wasserstand im Rhein sinkt, wird das auch die Lage an der Lippe entspannen, denn die Wassermassen könnten leichter in den Strom abfließen. Derzeit bildet sich an vielen Stellen eine Seenlandschaft. Hegering: „Wir sehen im Moment aber keine akute Gefahr für den Bereich Wesel.“
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Allerdings mussten einige Straßen und Wege am Rhein gesperrt werden, wie ASG-Betriebsleiter Michael Blaess bestätigt: Auf der Landzunge am Weseler Yachthafen ist derzeit Land unter, auch der Fußweg an der Rheinpromenade ist teilweise überspült. Außerdem können der Hülskensradweg und der Eyländer Weg nicht genutzt werden und die Zufahrt zum Campingplatz Grav Insel ist geschlossen. Weitere Maßnahmen und Sperrungen würden ab einem Pegel von 9,90 Metern notwendig – so weit werde es aber laut Prognosen nicht kommen, sagt Blaess. Sollte es an der Lippe noch einmal kritisch werden, lagern beim ASG Sandsäcke, die dort befüllt werden können. Anwohner sind durch die Lippefluten aber nicht in Gefahr, versichert Stadtsprecher Swen Coralic am Mittwoch.
Rheindeich in Bislich steht unter besonderer Beobachtung
Auch an den Rheindeichen schaut der Deichverband Bislich-Landesgrenze im Moment genau hin: Während der Feiertage und auch am Mittwoch waren drei bis vier Außendienstmitarbeiter im Einsatz, die sich ein Bild von den Deichen gemacht haben. „Alle Deiche sind momentan aufgeweicht“, betont Technik-Leiterin Carina Heisterkamp, „denn neben dem Regen drückt auch das Wasser aus dem Hinterland.“ So wird speziell der noch nicht sanierte Deich in Bislich-Vahnum kritisch beäugt. „Wir hoffen, dass nicht mehr so viel von oben kommt“, so Heisterkamp. Bis zum Wochenende werde sich die Lage etwas entspannen, „doch nach Neujahr könnte es wieder kritisch werden.“ Denn die Pegel bleiben insgesamt hoch.