Wesel. Das Unternehmen DPI Türdesign mit 150 Beschäftigten hat erst im Sommer ein neues Werk in Obrighoven eröffnet. Nun könnte ein Verkauf bevorstehen.
Das in Wesel ansässige Unternehmen DPI Türdesign ist in finanzielle Schieflage geraten und hat beim Amtsgericht Duisburg ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Zum vorläufigen Sachverwalter wurde Dr. Sebastian Henneke aus Duisburg bestellt. (Lesen Sie auch: Die Woche in Wesel – was die Menschen besonders bewegt hat)
„Das Unternehmen wird uneingeschränkt fortgeführt. Ziel der Bemühungen ist der dauerhafte Erhalt, sei es mittels Insolvenzplan oder Verkauf an einen Investor“, heißt es in der Pressemitteilung. Es seien bereits konkrete Maßnahmen erarbeitet worden, unterstützt werde die Firma dabei durch die TMC Turnaround Management Consulting GmbH. Die Löhne der rund 150 Beschäftigten sind laut Unternehmen von Oktober bis Dezember über Insolvenzgeld gesichert, ab Januar sollen sie wieder aus den laufenden Einnahmen geleistet werden.
Neues Glaswerk von DPI Türdesign nahm im Sommer die Arbeit auf
Der beratende Rechtsanwalt von Geschäftsführer Martin Dettmer, Prof. Peter Neu, wird mit folgenden Worten zitiert: „Durch das Eigenverwaltungsverfahren ist eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens möglich. Die Geschäftsführung bleibt für die Leitung des Unternehmens zuständig und kann so weiter ihr Know-how einbringen. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung von uns bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen unterstützt. “Andreas Krogull sei nicht mehr Geschäftsführer und werde die Umstrukturierung als Vertriebs- und Marketingleiter begleiten.
Erst im Sommer hatte der am Schornacker ansässige Hersteller von Türfüllungen sein neues Glaswerk in Wesel eröffnet. Das alte Werk in der Eifel war 2021 bei der Hochwasserkatastrophe zerstört worden. Es entstand ein Schaden von 21 Millionen Euro und zog, wie die Firma mitteilt, Kundenverluste nach sich. Für das neue Glaswerk hatte DPI Türdesign sechs Millionen Euro investiert. „In der Konsequenz führten diese Ereignisse dazu, dass die finanziellen Mittel weitgehend aufgebraucht wurden.“ Zusätzlich habe die Krise im Bausektor zu sinkenden Auftragseingängen geführt. „Der Schritt in das Verfahren war für uns schwer, aber unumgänglich. Wir wollen im Eigenverwaltungsverfahren wichtige strategische und organisatorische Maßnahmen, die bereits begonnen wurden, mit allen Beteiligten bestmöglich umsetzen“, teilt Geschäftsführer Martin Dettmer mit. (rme)