Wesel. Rund um Niederrhein- und Rundsporthalle ist die Kirmes zu den PPP-Tagen in Wesel aufgebaut worden. Diese Fahrgeschäfte erwarten die Besucher.

Sorgenvoll blickt Simone Böttner-Pollmann am Donnerstagmittag gen Himmel. „Wir brauchen keinen Regen“, sagt sie angesichts der grauen Wolken, die zu dieser Zeit den Kirmesplatz zwischen Rundsport- und Niederrheinhalle verdüstern. Schließlich steht die Kirmes zu den PPP-Tagen, der die Weseler, Weselaner und vermutlich sämtliche Kirmesbegeisterten in der Region sehnsuchtsvoll entgegenfiebern, praktisch unmittelbar bevor. Am Freitag um 14 Uhr soll der Spaß losgehen.

Sorgenvoller Blick in den Himmel: Die Kirmesveranstalterinnen Judith Böttner (l.) und Simone Böttner-Pollmann hoffen, dass das PPP-Tage nicht verregnet werden.
Sorgenvoller Blick in den Himmel: Die Kirmesveranstalterinnen Judith Böttner (l.) und Simone Böttner-Pollmann hoffen, dass das PPP-Tage nicht verregnet werden. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Ihre Schwester Judith Böttner umtreibt zur gleichen Zeit ein ganz anderer Gedanke: Der Twister, ein beliebtes Familienfahrgeschäft, ist noch nicht da, während die meisten anderen schon aufgebaut sind. Schon seit zwei Wochen sei er in der Werkstatt, wissen die Böttner-Schwestern, sie hoffen nun, dass er noch rechtzeitig fertig wird und kommt. Denn für dieses Karussell haben sie die ganze Kirmesplatz-Planung verändert. Nur an eine Stelle passt er – mit der Rückseite zum Bürgerschützenhaus – weil er so weit ausschwenkt. Würde er nicht kommen, bliebe an dieser Stelle eine Lücke, aber das will man natürlich nicht beschreien. „Wir sind optimistisch“, hält Judith Böttner fest.

PPP-Kimes: So gemütlich wie die Maikirmes, aber größer

Grundsätzlich können sie das auch sein. Denn schon im Frühjahr haben die beiden an gleicher Stelle die Maikirmes organisiert und die war, trotz veränderter Location mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad wegen der vielen Bäume auf dem Parkplatz, ein großer Erfolg. „Wir haben nichts Negatives gehört“, freut sich Simone Böttner-Pollmann. Egal ob Beschicker oder Publikum, „alle waren begeistert.“ Entsprechend konnten sie auf der Planung zur Maikirmes aufbauen, wenngleich bei der PPP-Kirmes alles etwas größer dimensioniert ist.

War das Kirmes-Spektakel im Frühling auf sechs der acht Parkreihen auf dem Rundsporthallen-Parkplatz beschränkt, wird zu den PPP-Tagen nun der ganze Platz bespielt. Dazu kommt das Areal vor und neben der Niederrheinhalle. „Wir wollten den Bereich größer ziehen, aber die Gemütlichkeit der Maikirmes beibehalten“, verrät Judith Böttner. Denn die war es, die bei den Besuchern im Frühjahr so gut angekommen war.

Von Kinder-Achterbahn bis Schleuder-Turm

Insgesamt sieben der sogenannten „Großfahrgeschäfte“ finden nun im Rahmen der PPP-Tage hier ihren Platz, vier mehr als zur Maikirmes. Dazu gehören Klassiker wie Autoscooter, Musik-Express oder Breakdancer, und auch ein – dem bereits erwähnten Twister nicht unähnliches, allerdings deutlich wilder aussehendes – Fahrgeschäft namens Mr. Beat steht bereits parat. Für die jüngeren Kirmes-Besucher abenteuerlich zu werden verspricht eine Fahrt auf der Kinder-Achterbahn Silbermine in ansprechender Wild-West-Optik direkt an der Niederrheinhalle.

Die Silbermine ist eine Achterbahn für Kinder und Familien. Sie steht auf dem Parkplatz der Niederrheinhalle.
Die Silbermine ist eine Achterbahn für Kinder und Familien. Sie steht auf dem Parkplatz der Niederrheinhalle. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Ein Riesenrad, wie es am Rhein üblicherweise stand, ist zwar nicht mit von der Partie, hoch hinaus geht es dafür mit dem „Fighter“. Ob man darauf groß dazu kommt, die Aussicht zu genießen, ist allerdings fraglich, schließlich drehen und überschlagen sich die Arme des Turms an dessen Ende sich jeweils vier Plätze befinden, mit atemberaubender Geschwindigkeit in bis zu 42 Metern Höhe. Für höhenfeste Adrenalinfans wird das also auf jeden Fall ein Highlight.

Schon außerhalb wurde nach den „drei Mal P“ gefragt

Ergänzt werden die Fahrgeschäfte von zahlreichen Imbiss- und Spielgeschäften. Diese sogenannten Randgeschäfte sind es auch, die die beiden Plätze (Rundsporthalle und Niederrheinhalle) miteinander verbinden und so das Gefühl eines großen zusammenhängenden Platzes vermitteln sollen. Viele altbekannte sind darunter, wie etwa Pfeilwerfen, Entenangeln oder ein ganz klassisches Kinderkarussell, und natürlich dürfen auch die Greifarm-Automaten (ziemlich zentral auf dem Kirmesplatz) nicht fehlen. Ganz neu ist außerdem ein Boccia-Stand, an dem es darum geht Kugeln in Löcher mit unterschiedlichen Punktwerten zu versenken. Bei dem breiten Angebot sollte also jeder Kirmesbesucher eine Lieblings-Attraktion finden.

Noch ein Blick in Richtung Himmel. „Wir gucken mal, was der da oben sagt“, scherzt Judith Böttner, „ob der liebe Gott ein Kirmeskind ist.“ Doch selbst wenn es am Ende regnen sollte, heißt das noch gar nichts. Auch die wirtschaftlich angespannte Situation in der breiten Bevölkerung beunruhigt die Böttner-Schwestern nicht: „Wir hatten schon Veranstaltungen, die trotz Regen und Monatsende gut gelaufen sind“, hält Judith Böttner fest. Schon bei der Maikirmes seien die Besucher kirmesfreudig gewesen und schließlich hätten auch außerhalb schon Kirmesbesuchern nach der „drei Mal P“-Kirmes gefragt.

Öffnungszeiten und Programmpunkte:

Die Fahrgeschäfte und Kirmesbuden öffnen bereits am Freitag, 4. August, ab 14 Uhr. Für den Abend, 18 Uhr, ist dann die offizielle Eröffnungszeremonie mit Fassanstich durch die Bürgermeisterin geplant. Samstag drehen sich die Karussells von 12 Uhr mittags bis 2 Uhr am nächsten Morgen und am Kirmes-Sonntag geht es noch einmal von 11 bis 22 Uhr rund.

Das traditionelle Feuerwerk fällt, wie berichtet, weg, wird aber durch eine zwölfminütige Drohnenshow ersetzt. Und die gibt es am Samstagabend gleich zwei Mal: Um 21.30 Uhr und 23.30 Uhr. Am Sonntag, ab 6 Uhr, läuft außerdem der große Trödelmarkt an der Straße „An de Tent“, die genau neben der Kirmes entlang führt. Bereits am PPP-Samstag sind an dieser Stelle die Verkaufsstände der Profi-Händler zu finden.

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