Wesel. Viele Besucherinnen und Besuchern des Auesees in Wesel haben sich über Lärm, Müll und rauchendes Grills beschwert. Nun gilt dort ein Grillverbot.
- Das Sommerwetter lockt viele Menschen an den Auesee nach Wesel.
- Nach dem vergangenen Wochenende fühlten sich einige allerdings gestört, es ging um Lärm, Müll und Grillen rund um den Auesee.
- Seit dieser Woche ist das Grillen am Auesee nun komplett verboten – aus einem bestimmten Grund.
Die sonnige Hitze am vergangenen Wochenende hat – wie nicht anders zu erwarten war – viele Menschen an den Auesee in Wesel gezogen. Doch einige davon konnten ihre Zeit dort offenbar nicht genießen und machten ihrem Ärger hinterher im sozialen Netzwerk Facebook Luft. Stein des Anstoßes ist das von einem Bürger als offenbar exzessiv empfundene Grillen an der Liegewiese: „Warum darf man am Auesee überall grillen?“ fragte dieser am Montagmittag in der Gruppe „Wesel - aktuell“. Bis Dienstagmittag gibt es rund 500 Kommentare dazu, einige davon beklagen, sich ebenfalls vom intensiven Grillrauch belästigt gefühlt zu haben. Nun gilt ein Verbot, allerdings aus einem anderen Grund: Es ist zu trocken.
Am Auesee in Wesel gilt jetzt ein Grillverbot
Dass es aufgrund des Grillens zu Streit kommt, ist allerdings immer seltener ein Problem, wie Wolfgang Schanzmann, der als Leiter des Fachbereichs Jugend, Schule und Sport, unter anderem für den Auesee zuständig ist, erklärt: „Durch die Grillzonen hat es sich aus unserer Sicht deutlich minimiert“, berichtet er. Diese Zonen hatte die Stadt hier eigens eingerichtet, um ein friedliches Miteinander von Grillern und Nicht-Grillern zu ermöglichen. Sie befinden sich auf der Südseite des Strandbads (zwischen Beachvolleyball-Feld und See, rund 2300 Quadratmeter groß) sowie gegenüber, im Randbereich der Nordseite (rund 6200 Quadratmeter) und sind durch Schilder gekennzeichnet.
Nur dort ist das Grillen noch erlaubt. Wer es doch an anderer Stelle versucht, wird von den Strandwärtern darauf hingewiesen. Das Thema Grillen ist nun aber ohnehin erst einmal vom Tisch: Aufgrund der Trockenheit und damit verbundenen Brandgefahr ist das Grillen seit Mittwoch, 14. Juni, bis auf weiteres verboten – auch in den Grillzonen. Die Strandwärter und auch die Stadtwacht werden das Verbot kontrollieren, insbesondere dann, wenn bei erneut perfekten Sommerwetter am Wochenende wieder viele Menschen zum Auesee strömen werden.
Strandwärter sind von morgens bis abends am Auesee
Das Grillen ist allerdings nicht alles, was die Seebesucher an der Liegewiese stört. „Waren gestern und vorgestern dort. Es ist wirklich furchtbar geworden, vielen wurde das Grillen untersagt und dann hat man sich mit acht bis zwölf Leuten in die Büsche, um die Wiesen gesetzt, gegrillt und den Müll einfach liegen gelassen. Wegen lauter Musik, konnte man auch kaum irgendwo liegen. Wir hatten uns auf einen Platz neben einem Baum gesetzt, wurden später mit Campingstühlen und Tischen umzingelt. Das war echt komisch“, kommentiert beispielsweise eine Nutzerin dazu.
Wenn sich aufgrund der Wetterlage mehrere tausend Besucher am Auesee aufhalten, sind solche Konflikte „nicht ganz unüblich“, weiß Wolfgang Schanzmann. Dabei sind sowohl Musik – wahlweise deren Richtung oder deren Lautstärke – sowie die Enge auf der Liegewiese die Klassiker, wegen denen Badegäste hier aneinander geraten. Zwei Strandwärter sind deshalb regulär von 8 bis 19 Uhr im Einsatz, um Konflikte dieser Art zu moderieren und zu schlichten.
Das allerdings scheint den sich beklagenden Facebook-Nutzern nicht zu reichen – auch fehlende Intervention der entsprechenden Aufsichtspersonen wird in mehreren Beiträgen bemängelt. Fachbereichsleiter Schanzmann hingegen berichtet von einem „normalen Sonntag“ ohne außergewöhnliche Vorkommnisse.
Auesee in Wesel: „Wohlfühlfaktor war nicht so toll“
Dass hier auch viel subjektives Empfinden eine Rolle spielt, macht der Kommentar einer anderen Facebook-Nutzerin deutlich. Sie berichtet, am Samstagabend extra spät dort gewesen zu sein, dennoch sei es auf der Liegewiese viel zu voll gewesen, sodass sie sich nach unten in den Sand verzogen hat: „Es lief zwar alles friedlich ab, keine Frage, Wasser war auch super, aber Wohlfühlfaktor war nicht so toll.“
Dass es am Auesee bei schönem Wetter voll und dementsprechend laut und wuselig wird, ist eigentlich kein Geheimnis. Einige andere Facebook-Nutzer berichten deshalb, dass sie schon längst Konsequenzen gezogen haben. „Ist eigentlich egal an welchen See man fährt, katastrophale Zustände überall. Deshalb meiden wir jeden See mit den Kindern“, berichtet eine Nutzerin, ein anderer schreibt: „Wir fahren seit drei Jahren 30 Kilometer weit, um einen zivilisierten Tag im Freibad verbringen zu können, wie man es eben von früher so kennt.“