Wesel. Die massiven Preissteigerungen machen Familien das Leben schwer. Mit der Wunschbaum-Aktion helfen wir, Kindern eine Weihnachtsfreude zu bereiten.
Erst die Coronazeit und nun die Kostenexplosionen für Energie und selbst für Grundnahrungsmittel: Die Weihnachtswunschbaumaktion von Caritas, Diakonie, Internationalem Bund (IB), Stadt Wesel und NRZ ist in diesen Jahr wichtiger denn je. „Die Engpässe betreffen jetzt auch Familien, die bisher gut zurecht gekommen sind“, beobachtet Ute Kraft, Leiterin der Caritas-Kita Villa Confetti in der Innenstadt. Wenn selbst Milch und Brot für Eltern das Budget sprengen, bleibt es erst wenig Geld für Weihnachtsgeschenke übrig. Wir möchten aber, dass alle Kinder – auch die aus Familien mit kleinem Geldbeutel – sich zu Weihnachten einen Herzenswunsch erfüllen können. Daher bitte wir Sie wieder um Ihre Mithilfe: Am Mittwoch, 23. November, verteilen die Projektpartner am NRZ-Mobil auf dem Wochenmarkt in der Innenstadt wieder von 10 bis 12 Uhr die Wunschkarten für bedürftige Kinder aus dem ganzen Stadtgebiet.
200 Wunschkarten halten wir bereit und hoffen, dass diese kleinen Wünsche im Wert von etwa 25 Euro allesamt an die Frau oder den Mann gebracht werden können, so wie das in den vergangenen Jahren der Fall war. Die Fachfrauen von Caritas, Diakonie und IB kennen ihre Familien aus den Kitas oder dem Offenen Ganztag persönlich und wissen, wo die Not am größten ist.
Wunschbaumaktion: Familien kämpfen mit steigenden Kosten
Ute Kraft und ihre Kolleginnen Deniz Ost (Koordinatorin für Kitas und Ganztag bei der Caritas) und Elisabeth Majert, die das Sozialraumprojekt in der Innenstadt leitet, bekommen täglich mit, wie groß die Sorgen der Familien sind. So gibt es eine höhere Nachfrage nach Kleidung und Grundnahrungsmitteln in der Sozialberatung, berichtet Deniz Ost. Das Thema Wohnen und Finanzen ist in Elterngesprächen allgegenwärtig, ergänzt Elisabeth Majert. An der Brüderstraße bietet die Caritas nicht nur die Lerninsel für Kinder, sondern zum Beispiel auch ein Elternfrühstück am Dienstag oder eine Sprachförderung für Erwachsene dienstags und freitags. Viele Eltern sind derzeit auf der Suche nach Minijobs, um die Familie ergänzend zum eigentlichen Verdienst über Wasser halten zu können.
„Wir geben uns Mühe, damit die Kinder es nicht mitbekommen“, sagt Ute Kraft zum Thema Armut. Es sind oft die täglichen Dingen, die sich Eltern nicht mehr leisten können. Mal fehlt es an Windeln, mal an warmer Kleidung oder Schuhen, mal können die Eltern die Kosten für das Mittagessen in der Einrichtung nicht aufbringen. „Es wird aber kein Kind vom Essen ausgeschlossen“, versichert sie. Auch Kleidung, Schuhe, Tornister oder andere nützliche Dinge geben die Mitarbeiterinnen in den Einrichtungen an die Familien aus – denn immer wieder wird von hilfsbereiten Familien etwas gespendet, was dem eigenen Kind nicht mehr passt oder nicht mehr benötigt wird. Diese Spenden werden unbürokratisch verteilt.
Trotz aller Hilfen: „Die Kinder spüren die Sorgen der Eltern“, weiß Elisabeth Majert. In vielen Fällen sparen Mütter und Väter zuerst bei sich selbst, verzichten sogar auf das Notwendigste, um etwas für die Kinder übrig zu haben. Inzwischen sind selbst Familien betroffen, die ihre Ausgaben eigentlich gut kalkuliert haben, aber die enormen Preissteigerungen nicht vorhersehen konnten.
Wunschbaumaktion: Karten werden am NRZ-Mobil verteilt
Die Wunschbaumkarten werden am 23. November von 10 bis 12 Uhr am NRZ-Mobil auf dem Wochenmarkt ausgegeben. Die nicht eingepackten Geschenke können dann bis zu 10. Dezember in der Brockenstube der Caritas an der Friedenstraße 2 abgegeben werden. Sie ist montags bis donnerstags von 8 bis 17 und freitags von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Dort werden die Geschenke verpackt, die Träger verteilten sie dann an die Familien.
Wer übrigens Sachspenden für Kinder wie Kleidung, Spielzeug oder Tornister abgeben möchte, kann dies entweder in der Brockenstube an der Friedenstraße oder an einer anderen Caritas-Einrichtung, zum Beispiel einer Kita oder dem Sozialraumprojekt Innenstadt an der Brüderstraße 5, tun. Informationen zum den Angeboten des Sozialraumprojektes gibt es auch unter 0281/46098117 oder www.caritas-wesel.de.