Wesel. Spiele, Fußbälle, Puzzles und vieles mehr: Am NRZ-Mobil erfüllten hilfsbereite Weseler die Weihnachtswünsche bedürftiger Kinder.

Auf die Weseler ist auch in diesem zweiten Corona-Winter Verlass: „Ich mache immer mit, für mich ist das der Beginn der Weihnachtszeit“, erklärt Jutta Radtke am Stand der Kinder-Wunschbaumaktion auf dem Weseler Wochenmarkt, während sie sich zwei der grünen Karten aussucht. Der notwendige Abstand tut der Hilfsbereitschaft keinen Abbruch: Nach zwei Stunden auf dem Wochenmarkt sind die Tische leer. 200 bedürftige Mädchen und Jungen werden am Heiligen Abend einen Wunsch erfüllt bekommen. Weil es den Menschen in Wesel nicht egal ist, wenn Familien sich ein Geschenk für ihr Kind nicht leisten können.

Dabei hat der Morgen für die Organisatorinnen von Caritasverband, Diakonie, Stadt und NRZ mit einem Schreckensmoment begonnen: Das NRZ-Mobil, der Blickfang der Aktion, verspätet sich. Zum Glück finden die Geschenkpaten dennoch den Weg an die mit den Wunschkarten dekorierten Stehtische. Für Fragen und Beratung rund um die Geschenke stehen Ute Kraft vom Caritasverband und Alessa Klüsener vom Diakonischen Werk bereit. „Was ist denn Twister?“, möchte ein Marktbesucher wissen. „Ein handelsübliches Spiel, das gibt es drüben im Kaufhof“.

Einige Kinder wünschen sich Stiefel oder Bettwäsche

Schwieriger ist es bei einigen speziellen Spielsachen: Ein neunjähriges Mädchen wünscht sich ein Schleimlabor, gleiche mehrere Kinder haben „LOL-Puppen“ aufgeschrieben. Da müssen auch die Fachfrauen mitunter zum Handy greifen und Informationen im Internet recherchieren. Das Spielzeug ist aber zumeist in den örtlichen Geschäften erhältlich.

Roswita Hinkel hat ihr Geschenk schnell gekauft und bei Alessa Klüsener abgegeben. In der Brockenstube der Caritas werden alle 200 Geschenke gesammelt.
Roswita Hinkel hat ihr Geschenk schnell gekauft und bei Alessa Klüsener abgegeben. In der Brockenstube der Caritas werden alle 200 Geschenke gesammelt. © FFS | Gerd Hermann

Ganz oft stehen aber klassische Wünsche auf dem Zettel: Bei den Jungen natürlich Fußbälle oder Spielzeug-Autos – aber auch Puzzles, Spielesammlungen oder Lego-Spielzeug tauchten gleich mehrfach auf. Andere freuen sich eher über praktische Geschenke: Wünsche wie Sneaker zum Fußballspielen, Winterstiefel oder Winterbettwäsche zeigen, dass nicht nur Spielsachen in den Kinderzimmern fehlen.

Bis 12 Uhr sind alle 200 Wunschbaumkarten vergriffen

Claudia Bartsch aus Wesel nimmt sich gleich drei Karten mit. Sie ist selbst dreifache Mutter. „Meine Kinder haben alles, was sie brauchen. Sie sollen lernen, zu teilen“, erklärt sie, warum sie seit Jahren bedürftige Kinder beschenkt. Mit der ganzen Familie geht sie dann später los, um die Präsente einzukaufen.

Gleich 30 Karten packt sich Silvia Schlensag ein: „Die werden in der SPD-Fraktion verteilt.“ Jeder hilft, wie er kann: Ein Mann, der nicht mehr so gut zu Fuß unterwegs ist, hinterlässt Geld mit der Bitte, einen Wunsch zu erfüllen. Auch für Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Dezernent Rainer Benien ist es keine Frage, dass sie mitmachen. Während die letzten Karten gegen zwölf Uhr den Besitzer wechseln, haben die ersten Paten die gekauften Geschenke schon zurückgebracht. Sie werden mit dem NRZ-Mobil zur Brockenstube der Caritas gefahren. Dort nehmen die Mitarbeiter noch bis zum 10. Dezember die Präsente samt Karte entgegen.

>> Die Brockenstube der Caritas nimmt die Geschenke an

Die Geschenke für bedürftige Kinder können bis spätestens 10. Dezember mit der Karte in der Brockenstube der Caritas an der Friedenstraße 4 in Wesel abgegeben werden.

Die Öffnungszeiten sind von montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr. Die Brockenstube ist telefonisch unter 0281/31937326 erreichbar.