Wesel. Puppen, Fußbälle, Bücher und Bastelmaterial – die Menschen in Wesel haben der Weihnachtswunschbaumaktion erneut zum Erfolg verholfen.

Das hat vor einem Jahr niemand gedacht: Zum zweiten Mal musste die Weseler Weihnachts-Wunschbaumaktion unter Corona-Bedingungen stattfinden – und am Ende waren sich alle Beteiligten von Caritasverband, Diakonischem Werk, Internationalem Bund, Stadt und NRZ einig: Die Hilfsbereitschaft der Weselerinnen und Weseler hat unter der Pandemie nicht gelitten.

Das zeigte sich schon am großen Interesse bei der Ausgabe der 200 Karten mit den Kinderwünschen auf dem Wochenmarkt Ende November. In den Tagen vor Weihnachten konnten die Mitarbeiterinnen der Wohlfahrtsverbände nun alle Geschenke mit in ihre Einrichtungen nehmen und dort an die Familien verteilen.

Viele der Kinder gingen ohne die Wunschbaumaktion zu Weihnachten leer aus

Fußbälle standen in diesem Jahr hoch im Kurs bei den Jungen. Aber auch (Barbie)-Puppen, Lego, Spiele, Bastelsets, Stifte, Bücher waren gefragt. Manchmal auch ganz praktische Artikel wie ein paar Stiefel oder die karierte Bettwäsche, die Schirmherrin und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp für „ihr“ Kind im heimischen Handel problemlos besorgen konnte. All diese Wünsche gehen für die 200 Mädchen und Jungen aus Familien mit kleinem Budget in Erfüllung. Dank der Hilfe vieler Weselerinnen und Weseler, denen ihre Mitmenschen nicht egal sind.

Am Rande des Weseler Wochenmarktes werden die Weihnachtswunschbaumkarten alljährlich ausgegeben.
Am Rande des Weseler Wochenmarktes werden die Weihnachtswunschbaumkarten alljährlich ausgegeben. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Die Fachfrauen Ute Kraft (Caritasverband), Alessa Klüsener (Diakonisches Werk) und Alina Quadstege (IB) wissen, dass diese Kinder zum Fest sonst oft leer ausgehen würden oder nur ganz Preiswertes auf dem Gabentisch finden, weil die Eltern nicht über die nötigen Mittel verfügen. Mal ein gebundenes Buch statt der Taschenausgabe, mal ein neues Spielzeug statt eines gebrauchten – das ist für die Kinder schon etwas Besonderes.

Geschenkpaten in Wesel machen schon seit Jahren mit

Und weil die Not nicht nur in christlich geprägten Familien groß ist, werden auch Mädchen und Jungen bedacht, die daheim kein Weihnachten feiern, sich aber ebenso über ein Geschenk freuen wie ihre Altersgenossen, die nach den Feiertagen stolz in der Kita oder der Schulbetreuung von ihren neuen Spielsachen erzählen.

Viele der Geschenkpaten erfüllen seit Jahren regelmäßig die Wünsche von bedürftigen Kindern. Auch Eltern mit Kindern kommen zum NRZ-Mobil auf dem Wochenmarkt und holen sich eine Wunschkarte, weil die Unterstützung für finanzschwache Familien für sie zur Weihnachtszeit gehört – und sie nicht nur an die eigene Freude denken.

Brockenstube wurde zur Sammelstelle für die Weseler Wunschbaumaktion

Bewährt hat sich zum zweiten Mal die Brockenstube des Caritasverbandes an der Friedenstraße als Sammelstelle für die Spielsachen und praktischen Geschenke. Das Möbelgeschäft – ehemals Möbel Ludigkeit – ist leicht zu finden und gut zu erreichen. Die Übergabe funktionierte auch unter den besonderen Corona-Bedingungen, bestätigt Benedikt van Meerbeck von der Caritas.

In der Brockenstube verpackten die Mitarbeiterinnen der Verbände die vielen Gaben mit weihnachtlichem Geschenkpapier – und an Heiligabend werden sie den 200 Mädchen und Jungen eine Riesenfreude bereiten. Und wir freuen uns, dass das Miteinander trotz des notwendigen Abstands in Coronazeiten weiter funktioniert. Wir sagen dafür herzlichen Dank an alle Geschenkpaten!

Hintergrund: Die Wunschbaumaktion ist Gemeinschaftsprojekt

Die Weihnachtswunschbaumaktion wird seit einigen Jahren gemeinsam organisiert von Caritasverband, Diakonischem Werk, Internationalem Bund und NRZ in Zusammenarbeit mit der Stadt Wesel. Schirmherrin ist Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Die Verbände suchen in ihren Einrichtungen die bedürftigen Kinder aus. Sie kennen die Familien persönlich und wissen, dass das Geschenk an der richtigen Stelle ankommt. Geschenkpaten erfüllen die Wünsche der Mädchen und Jungen im Wert von rund 25 Euro.