Schermbeck. Bürgermeister Mike Rexforth zeichnet gleich zwei Preisträger aus seiner Gemeinde im feierlichen Rahmen in der ehemaligen Reformierten Kirche aus.
Jetzt konnten in der reformierten Kirche an der Burgstraße gleich zwei langjährig verdiente Ehrenamtler mit der Schermbecker Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet werden. Nachgeholt werden musste die bereits für 2020 geplante Verleihung an Heinz Janzen. Damals war die Veranstaltung Corona zum Opfer gefallen. Dafür war der in diesem Jahr für ihn und die Preisträgerin des Jahres 2021, Brigitte Straus, gewählte Rahmen umso stimmungsvoller.
In seiner Begrüßungsansprache wies Bürgermeister Mike Rexforth auf die Bedeutung des Ehrenamtes für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hin. Dabei ging er auch darauf ein, was ein Ehrenamt überhaupt ausmacht, nämlich freiwillige, gemeinwohlorientierte und unentgeltliche Tätigkeiten. Im Idealfall bedeutet es, Gutes zu tun und dabei Spaß zu haben. Zur Belohnung warten Dankbarkeit, soziale Kontakte und das Gefühl, etwas für andere Menschen tun zu können.
Ehrenamt hat hohen Stellenwert
„Wir leben in einer schwierigen Zeit mit großen Herausforderungen. Umso mehr ist es heute für mich als Bürgermeister eine Ehre, diese Auszeichnungen in diesem Jahr zu verleihen“, so Rexforth. In Schermbeck hat das Ehrenamt einen hohen Stellenwert. Gemessen an der Gesamtbevölkerung engagieren sich erfreulich viele Menschen in Vereinen, sozialen Einrichtungen, der Freiwilligen Feuerwehr oder in der Politik, fügte Rexforth hinzu.
Das wurde bereits in der ersten Laudatio deutlich, die Maike Beckmann, Vorsitzende des Heimatvereins Weselerwald, für Heinz Janzen hielt. Sie erinnerte sich an ihre ersten Begegnungen mit dem Preisträger, die rund 30 Jahre zurückliegen. Damals bewirtschaftete Heinz Janzen seinen Hof und betätigte sich nachts noch als Zeitungsbote in dem weitläufigen Gebiet.
Als er Maike Beckmann mit auf seine Tour nahm, um sie als Vertreterin einzuarbeiten, war sie von seinen Geschichten über die Region so begeistert, dass sie sich vor jeder Vertretung immer wieder neu einweisen ließ. Oft kam das nicht vor, auch wenn Heinz Janzen in seinen nun schon mehr als 60 Jahren beim Tambourkorps Weselerwald einen straffen Terminkalender hatte. Denn er beließ es nicht beim eigenen Musizieren, sondern half Generationen von Kindern und Jugendlichen beim Erlernen eines Instruments. Mehr als zehn Jahre durften sich zudem die Bewohner eines Seniorenheims auf seine musikalische Unterhaltung mit dem Akkordeon freuen. Dabei summten sogar bereits an Demenz erkrankte Menschen die bekannten Melodien mit. Eine tolle Lebensleistung, die jetzt mit der Verleihung der Schermbecker Ehrenamtsmedaille gewürdigt wurde.
Dass Marcell Oppenberg im Anschluss die Laudatio auf die Preisträgerin 2021 Brigitte Straus hielt, kam nicht von ungefähr. Der Vorsitzende der Kulturstiftung Schermbeck ist in diesem Amt ihr Nachfolger. Nicht das einzige Ehrenamt, das Brigitte Straus in den vergangenen Jahrzehnten mit Leben erfüllt hat. Sie war auch Vorsitzende des Ortsverbands der FDP Schermbeck. Aus dieser Zeit gibt es sogar noch ein besonderes Foto mit dem damaligen Bundesvorsitzenden und Wirtschaftsminister Martin Bangemann, der vor wenigen Monaten verstorben ist.
Gründerin der USWG
Später gründete sie die Unabhängige Schermbecker Wählergemeinschaft (USWG), übernahm auch hier den Vorsitz und behielt ihn bis zu ihrem 65. Lebensjahr. Auch im Vorstand der Nottenkämper-Stiftung übernahm sie auf Bitten des verstorbenen ehemaligen Bürgermeisters Ernst Christoph Grüter einen Platz.
Darüber hinaus war die in Oberhausen geborene Preisträgerin Ende der 90er Jahre stellvertretende Bürgermeisterin, engagiert sich im Heimatverein und gehört mit Pfarrer Wolfgang Bornebusch zu den Gründungsmitgliedern der Diakonie-Stiftung, deren Beirat sie noch heute angehört. „Du hast mein Leben auch in all den Jahren mitgestaltet und dein Einsatz ist bis heute unbezahlbar für die Gemeinde“ so Oppenberg.
Lob für Waschilewski und Büchling
Preisverdächtig waren an diesem Abend auch die Auftritte von Mara Waschilewski und Max Büchling, die für die musikalische Untermalung sorgten.