Schermbeck. . Die 44-Jährige führt den Heimatverein Weselerwald, der am 12. August mit seinen 170 Mitgliedern sowie Gästen sein 20-jähriges Bestehen feiert.
Der Heimatverein Weselerwald und Umgebung feiert am 12. August ein 20-jähriges Bestehen. Nicht ganz „unschuldig“ daran ist die Vorsitzende Maike Beckmann, denn sie leitet die Geschicke des Vereins – und das bereits seit zehn Jahren. Als der gebürtigen Dammerin, die heute in Erle wohnt, das Amt angetragen wurde, war sie 34 Jahre jung. Das für sich ist schon eine Besonderheit im Heimatvereinswesen und ein Grund, sich einmal mit ihr zum Plauderstündchen zu treffen.
Denn auch die Vorstandsarbeit der Heimatvereine ist in den meisten Fällen eine Männerdomäne. Wie ist das in Weselerwald? „Unkompliziert, ich bin umgeben von begeisterungsfähigen Menschen“ bringt Maike Beckmann ihre Arbeit als Vorsitzende auf den Punkt.
Der Begriff Heimat bedeute für sie zu wissen, wo die eigenen Wurzeln sind. „Hier, wo meine Eltern gelebt haben, wo ich das Gefühl habe, jeder kennt jeden und man auch die Geschichte der Vorfahren kennt, da ist für mich Heimat, dort fühl ich mich wohl“, sagt sie mit dem Blick in die Ferne.
Im Jahr 2005 habe sie bereits das Amt der Vize-Vorsitzenden und der Schriftführerin bekleidet, berichtet sie. Im Jahr 2007 starb der Vorsitzende Reinhart Holloh, der auch Gründungsmitglied war, kurz vor dem zehnjährigen Bestehen des Vereins. Der Posten wurde aus Pietätsgründen erst ein Jahr später und mit ihr – damals noch Maike Thiemann – neu besetzt.
Jedes Jahr ein Highlight wie 2017 der Winterzauber
„Wie geht’s jetzt weiter, wie ist die Akzeptanz?“ Fragen denen sich Maike Beckmann stellen musste, das Vereinsleben war stark von der Erntegruppe geprägt. Aber sie wollte mehr. Der Heimatverein wurde im Laufe der Zeit ein Ort, in dem sich Leute treffen und etwas zusammen unternehmen.
Es gibt keine Arbeitsgruppen, außer der Erntegruppe, alle können überall mitmachen. In jedem Jahr soll es ein Highlight geben, im letzten Jahr war das der „Winterzauber“ im Museum Sondermann. Dort werden auch am Sonntag, 12. August, nach dem gemeinsamen Gottesdienst in der Kapelle Lühlerheim die Jubiläumsfestivitäten stattfinden.
Für Maike Beckmann ist es wichtig, die Gegenwart zu (er)leben, gemeinsam, fröhlich und zusammen. Und doch spielt auch die Vergangenheit im Leben des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung eine Rolle.
Beckmann berichtet, dass sie und Anja Möllmann gerade dabei sind, Interviews mit allen älteren Mitgliedern zu führen, damit Erlebtes nicht in Vergessenheit gerät. „Sehr, sehr aufwendig, aber lohnenswert“, sagt sie.
Grundsätzlich bleibe die Ausrichtung der Arbeit eher locker, die positive Resonanz und die steigende Mitgliederzahl zeige ihr, dass die Mitglieder das gut finden.
Was sie besonders freut: „Die jungen Menschen kommen von selbst zu uns“.
Die Vorsitzende sagt: „Wir sind eine große Familie.“ Und wie in einer großen Familie, sind auch die Mitglieder – 170 an der Zahl – in der näheren und auch weiteren Umgebung beheimatet. „Deswegen sind wir auch der Heimatverein Weselerwald und Umgebung,“ erklärt sie.
Ein großes Anliegen habe sie: Sie möchte, dass die Weselerwalder in der Gemeinde und der Umgebung stärker wahrgenommen werden, dass die Menschen merken: „Auch wir sind Schermbeck“.
Und sie spüre, dass die Wahrnehmung heute eine andere als noch vor zehn Jahren sei.
Begründet sei das sicherlich auch durch Verbindungen zum Heimat- und Geschichtsverein Schermbeck und zum Heimatverein Gahlen, die sie nach und nach aufgebaut hat. „So soll es sein, so kann es bleiben, das wäre fantastisch“, ergänzt Maike Beckmann.