Wesel. Am Flürener Altrhein in Wesel haben Freiwillige die Natur von Unrat befreit. Bei strömendem Regen wurden sie mit zwei besonderen Funden belohnt.
Wie bereits im vergangenen Jahr hat die BUND-Kreisgruppe Wesel am großen Rhine-clean-up-Tag eine Müllsammel-Aktion an der Abgrabung Westerheide am Flürener Altrhein organisiert. Sogar teilweise im strömenden Regen wurden Rohre, Bumerangs, Autoreifen, Leitplanken, Kanister, Essensverpackungen, Feuerzeuge, Flaschenverschlüsse oder weiterer Plastikmüll gefunden und aufgesammelt. Besonders der Plastikmüll macht Angelika Eckel vom BUND Wesel Sorgen: „Der verfällt zu Mikroplastik, geht in den Boden und beeinträchtigt dann auch Bodenlebewesen.“
Niedrigwasser machte das Sammeln leichter
„Die Aktion ist entgegen allen Annahmen nicht ins Wasser gefallen“, freute sich Petra Schmidt-Niersmann vom BUND. Unter den rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch viele Kinder, unter anderem Mitglieder der Naturschutzjugend (Naju). Die jungen Helfer haben sich durch den Regen nicht weiter stören lassen. Die Aufräumaktion hat sich wegen des Niedrigwassers besonders gelohnt, denn dadurch konnte noch mehr Unrat gefunden werden. „Der Müll in dem Gebiet der Ausgrabung Westerheide wurde fast ausschließlich angeschwemmt. Nach dem Hochwasser bleibt der Müll hängen, wenn der Rhein zurückgeht. Da sind viele kleine Bäumchen, Büsche und Bodenvegetation“, erläuterte Eckel. Das Naturschutzgebiet ist ansonsten nicht frei zugänglich.
Angelika Schmidt-Niersmann verteilte gemeinsam mit Peter Schmidt Greifer, Handschuhe, Müllsäcke, aber auch Getränke. Jeder Helfer bekam zudem ein Los und konnte einen von fünf Einkaufsgutscheinen für Edeka Komp oder Bienenwachstücher gewinnen. „Wir freuen uns sehr über den Regen, hätten ihn uns nur gerne etwas später gewünscht“, sagte Schmidt-Niersmann, „mich stört der Regen ein wenig, da ich mittlerweile bis auf die Unterwäsche nass bin.“
Mehr als ein Container voller Müll
Nach der dreistündigen Müllsammelaktion war der ASG-Container voll, es standen sogar noch einige Müllsäcke daneben. Jürgen Bovenkerk von der Firma Hülskens war ständig mit dem Traktor unterwegs und fuhr den eingesammelten Müll vom Sammelgebiet zum Müllcontainer. „Bei diesem Regenwetter war das ein ‚Hardcore-Müllsammeln‘, aber die Stimmung war gut“, erklärte Eckel, „es hat sich gelohnt. Wir wollten das Naturschutzgebiet säubern und für einen guten Erhaltungszustand sorgen.“
Und die Umweltschützer wurden sogar mit zwei besonderen Funden belohnt: „Wir haben auch zweimal eine Flaschenpost gefunden: Eine aus dem Jahr 2013 aus Schermbeck und in einer weiteren grüßen zwei Ost- zwei West-Mädels“, berichtete Angelika Eckel.