Kreis Wesel. Die große Bereitschaft der Bevölkerung, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen, ist aus unserer repräsentativen Umfrage abzulesen.
Ein Umdenken bei der Energieversorgung hat offenbar auch im Kreis Wesel eingesetzt: Rund drei Viertel der 1200 Befragten gaben an, dass mehr in umweltfreundlichen Strom vor Ort investiert werden solle. Am stärksten war die Zustimmung mit 94 Prozent bei Sonnenenergie – am geringsten bei Wasserkraft mit 61 Prozent.
27 Prozent geben an, dass gar nicht in Wasserkraft im Kreis Wesel investiert werden solle – vielleicht auch, weil es zwischen Hamminkeln und Hünxe kaum Möglichkeiten der Energiegewinnung durch Wasser gibt (sieht man einmal von kleinen Wassermühlen wie in Gartrop und Gahlen ab). Untersucht wurde das schon vor knapp zehn Jahren. Im Klimaschutzkonzept der Stadt Wesel von 2013 heißt es dazu: „Zurzeit ist in Wesel keine Wasserkraftanlage installiert. Weiteres Potenzial wird aufgrund der vorherrschenden bedeutsamen Schifffahrtswege auf dem Rhein und der geografischen Voraussetzungen vor Ort – wie geringe Fließgeschwindigkeit und geringes Gefälle – nicht gesehen.“
Fast identische Werte liefert die Frage nach dem Wunsch, in Energie aus Biomasse zu investieren (62 Prozent Zustimmung, 25 Prozent Ablehnung) – diese Art der Energiegewinnung sieht man bereits seit mehreren Jahrzehnten an vielen Bauernhöfen im Kreis Wesel.
Zusätzliche Windräder wünschen sich grundsätzlich 75 Prozent, wobei die Standortfrage erstmal ausgeklammert wurde. Doch es gibt Unterschiede: Während in Hünxe 80 Prozent der Befragten auf mehr Windkraft setzen, würden das in Xanten nur 61 Prozent begrüßen. Dies könnte mit der Befürchtung zu tun haben, dass die Adler auf der Bislicher Insel von Windkraftanlagen gefährdet würden.
71 Prozent wünschen sich mehr Investitionen in Erdwärme. Ob diese Art der Energiegewinnung vor Ort sinnvoll ist, müsse man von Fall zu Fall untersuchen, sagt Energieberater Akke Wilmes.