Kreis Wesel/Moers. Im Moerser Seniorenstift Bethanien sind 180 Bewohner gegen Covid-19 geimpft worden. Weitere Altenheime folgen in den nächsten Tagen.

Zeitig am Sonntagmorgen haben im Seniorenstift Bethanien in Moers die Corona-Schutzimpfungen im Kreis Wesel begonnen. Die ersten 180 Dosen des Biontech-Impfstoffes wurden wie berichtet in den Kreis Wesel geliefert und nach Auskunft der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) noch am gleichen Tag verabreicht. Das Moerser Altenheim wurde laut dem Kreis-Vorsitzenden der KV, Dr. Michael Weyer, unter anderem wegen seiner Größe ausgewählt. Die Impfdosen reichten gerade aus, um die 180 Bewohner zu immunisieren.

Laut einer Kreissprecherin startete das Team um acht Uhr am Morgen mit der Impfaktion. Ein Team aus vier Ärzten, darunter die auch für das Seniorenheim zuständigen Mediziner des Bethanien-Krankenhauses Dr. Wolfgang Groß und Dr. Volker Koke, führten die Impfungen durch, teilte Dr. Michael Weyer am Sonntag auf NRZ-Anfrage mit. So sei die Versorgung der Seniorinnen und Senioren für den Fall möglicher Komplikationen gewährleistet. In drei Wochen erhalten die Menschen die zweite Impfung, eine Woche nach diesem Termin sei der Schutz dann vollständig. Der Leiter der Einrichtung, Ingo Ludwig, nahm auf Anfrage der NRZ keine Stellung dazu.

Das Seniorenstift liegt in Moers direkt neben dem Bethanien-Krankenhaus, das in diesem Jahr durch die erfolgreichen Corona-Behandlungsmethoden seines Lungenspezialisten Dr. Thomas Voshaar große Bedeutung erlangt hatte.

Pflegeeinrichtung wurde vor der Impfaktion nicht bekannt gegeben

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"Aufgrund der guten Vorbereitung durch die Einrichtung, die kassenärztliche Vereinigung, der zuständigen Pharmazeuten und des Kreises Wesel läuft das Impfgeschehen ruhig, geordnet und auch für die Bewohner/innen unaufgeregt ab," teilte der Kreis Wesel in einer Pressemitteilung am Sonntagmittag mit. Vorab gab es keinerlei Informationen über den Ort der ersten Impfungen. "Aufgrund von Sicherheitsaspekten, Datenschutz und der Aufgabentrennung zwischen Kreis Wesel und der KVNO wird die Kreisverwaltung im Rahmen des Impfgeschehens zunächst keine Einrichtung öffentlich namentlich benennen", erklärt die Kreisverwaltung dazu.

Außerdem will man "in den Pflegeeinrichtungen eine möglichst ruhige Situation herstellen, da diese ohnehin durch die Auswirkungen der Pandemie seit langem vor vielen Herausforderungen stehen".

Corona-Impfstoff: Kreis erwartet noch vor Silvester weitere Lieferungen

Noch in dieser Woche werden in mehreren weiteren Senioreneinrichtungen die Corona-Schutzimpfungen fortgeführt. Der Kreis Wesel erwartet bis Silvester noch zwei weitere Lieferungen mit je 1839 Dosen. Welche Heime dann an der Reihe sind, werde noch festgelegt, so Weyer. Dafür sei die KV in Düsseldorf zuständig. Die Impfungen in den stationären Einrichtungen sollen in den kommenden Wochen von den Impfteams in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Hausärzten der Bewohnerinnen und Bewohner durchgeführt werden.

Impfzentrum soll im Januar an den Start gehen

Angedacht ist es, dass bis Mitte Januar die Impfungen der Bewohner und Pflegekräfte abgeschlossen sein könnten, berichtet Dr. Weyer. Auch das Personal auf den Intensiv- und Isolierstationen der Krankenhäuser soll bei der Impfaktion zu den Personen mit der höchsten Priorität gehören, ebenso die Mitarbeiter im Impfzentrum in der Weseler Niederrheinhalle. Nach derzeitigen Planungen könnte es Mitte Januar im Impfzentrum losgehen. Dort stehen wie berichtet 18 Impfkabinen zur Verfügung, in Volllast sollen bis zu 1500 Personen am Tag versorgt werden können. (mit alf)