Wesel. Das Coronavirus-Impfzentrum in der Niederrheinhalle Wesel geht am 8. Februar in Betrieb. Die wichtigsten Fragen und Antworten in der Übersicht.

  • Der Kreis Wesel wird sein Corona-Impfzentrum in der Niederrheinhalle Wesel einrichten.
  • Seit dem 15. Dezember ist das Impfzentrum betriebsbereit – wann geimpft wird hängt von der Zulassung und Verfügbarkeit des Impfstoffs ab.
  • Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Das Impfzentrum für den Kreis Wesel in der Niederrheinhalle Wesel ist vorbereitet, am 8. Februar beginnen die Impfungen - eine Woche später als geplant. Zunächst sind die Menschen über 80 Jahre aus dem Kreis Wesel an der Reihe. Geimpft werden können jedoch nur Personen, die vorher einen Termin vereinbart haben.

Hier sind die wichtigsten Fakten in einem FAQ zusammengefasst, die von der NRZ regelmäßig aktualisiert werden.

Wo befindet sich das Impfzentrum genau?

Die Niederrheinhalle liegt im Weseler Ortsteil Fusternberg, die Adresse lautet An de Tent 1, 46485 Wesel.

Warum wurde die Niederrheinhalle ausgewählt?

Die Veranstaltungshalle bietet viel Platz und steht derzeit leer. Sie soll nach der Nutzung als Impfzentrum abgerissen und neu gebaut werden. Sie ist vom Bahnhof Wesel aus mit dem Bus oder zu Fuß erreichbar und verfügt über ausreichend Parkmöglichkeiten. In einigen Kommunen werden auch mit Hilfe von ehrenamtlichen Kräften Fahrten zum Impfzentrum für Senioren organisiert. Sofern der Hausarzt die Notwenigkeit attestiert, übernehmen auch die Krankenkassen die Kosten für einen Transport zum Impfzentrum. Am Impfzentrum steht ein Golfcart zur Verfügung. Damit werden Menschen mit Beeinträchtigungen vom Parkplatz bis zum Eingang gefahren.

Wird es nur ein Impfzentrum im Kreis Wesel geben?

Derzeit ist die Niederrheinhalle das einzige Impfzentrum im Kreisgebiet. Es gibt jedoch Bestrebungen, auf der linken Rheinseite eine Dependance aufzubauen, da die Wege für Einwohner aus den linksrheinischen Kommunen sehr weit sind. Im Gespräch ist ein Standort in Moers, der Landrat Ingo Brohl hält ein zweites Impfzentrum für sinnvoll und unterstützt die Pläne. Entschieden ist jedoch noch nichts.

Wie viele Impfungen können in Wesel täglich vorgenommen werden?

In den insgesamt 16 Impfboxen sollen täglich bis zu 1750 Personen geimpft können. Diese Zahl richtet sich jedoch auch nach der Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffes. Die Organisatoren gehen davon aus, dass das Zentrum erst im Frühjahr unter Volllast arbeiten kann.

Zunächst sind die Öffnungszeiten auf fünf Tagen die Woche (außer dienstags und donnerstags) von 14 bis 20 Uhr festgelegt. Der Grund für den anfangs eingeschränkten Betrieb ist die vorerst begrenzte Menge an Impfstoff aufgrund der verzögerten Lieferung. Die Betriebszeiten sollen später ausgeweitet werden, bei Bedarf auf sieben Tagen die Woche.

In welcher Reihenfolge werden Personen geimpft?

Die genaue Priorisierung legt das Land derzeit fest. Zu den ersten Personengruppen gehören die Älteren über 80 Jahre, Bewohner von Pflegeheimen und medizinisches Personal.

Hinweisschilder und Handdesinfektionsmittel stehen im Eingangsbereich in der Niederrheinhalle in Wesel.
Hinweisschilder und Handdesinfektionsmittel stehen im Eingangsbereich in der Niederrheinhalle in Wesel. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Werden alle Personen vor Ort im Impfzentrum geimpft?

Die Bewohner von Senioreneinrichtungen werden durch mobile Impfteams in den Heimen geimpft. Diese Impfaktion hat bereits Ende Dezember begonnen.

Wie ist der Ablauf der Impfung?

In einem beheizten Zelt am Eingang der Halle wird zunächst die Körpertemperatur (maximal 38,5 Grad) gemessen und Berechtigung kontrolliert. Angehörige dürfen nicht mit ins Impfzentrum. Eine Ausnahme wird bei Menschen mit Demenz gemacht, die eine vertraute Begleitung benötigen. Dann geht es für die Impfwilligen ins Foyer, wo sie an den Anmeldungsschaltern ihre Krankenkassenkarte vorlegen. Weitere acht Anmeldungs- und Registrierungsschalter befinden sich hinter dem Eingangsbereich. Auf dem Weg zur Impfung steht eine Begleitung durch das Personal zur Verfügung.

Auf Wunsch erfolgt vor der Impfung in einer der 16 Kabinen eine Aufklärung durch einen Arzt oder eine Ärztin und ein Anamnesebogen wird ausgefüllt. Der Impfstoff wird direkt im Impfzentrum von Apothekern vorbereitet.

Im Anschluss werden die geimpften Personen im Parkettsaal noch etwa 30 Minuten durch das DRK betreut. Sollte es zu Komplikationen kommen, steht eine hier eine schnelle medizinische Versorgung bereit.

Wie bekomme ich einen Termin?

Jeder Berechtigte kann den Termin entweder telefonisch unter 116117, ein zentrales Call-Center der Kassenärztlichen Vereinigung, vereinbaren oder ihn im Internet unter www.116117.de buchen. Jede Person muss zweimal geimpft werden und erhält direkt zwei Termine.

Zum Auftakt der Terminvergabe hat es viel Kritik gegeben, weil die Hotline und die Internetseite nicht erreichbar und die Termine ausgebucht waren. Laut Kassenärztlicher Vereinigung werden jedoch immer wieder Termine freigeschaltet, je nach Lieferung des Impfstoffes.

Wie lange das wird Impfzentrum in der Niederrheinhalle bleiben?

Ziel ist es, eine Herdenimmunität in der Bevölkerung zu erreichen. Diese ist nach Ansicht von Experten der Weltgesundheitsorganisation bei einer Durchimpfungsrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung erreicht. Im Kreis Wesel leben rund 460.000 Einwohner. Wie viele Menschen das freiwillige Angebote in Anspruch nehmen, muss sich zeigen. Die Halle wurde zunächst für ein Jahr angemietet.

Wer stellt das Personal für das Impfzentrum?

Für das medizinische und administrative Personal ist die Kassenärztliche Vereinigung verantwortlich. Ärzte können sich freiwillig für die Mitarbeit im Impfzentrum melden. Außerdem unterstützen Helfer vor Ort die Impfwilligen. So erhält jeder eine persönliche Begleitung.