Wesel. Für das Corona-Impfzentrum in der Niederrheinhalle in Wesel laufen die Vorbereitungen. Bereits Mitte Dezember soll es einsatzbereit sein.

Die Vorbereitung für die Einrichtung des Impfzentrums im Kreis Wesel läuft – obwohl längst noch nicht alle Fragen geklärt sind. Doch bis zum 15. Dezember soll das Zentrum in der Niederrheinhalle in Wesel betriebsfertig sein. Wie der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Kreis Wesel, Dr. Michael Weyer, auf Anfrage erklärt, wurden am Mittwoch bei einem Treffen aller Beteiligten in der Halle weitere Schritte vorbereitet.

Über das Impfzentrum werden laut Kreisverwaltung auch sogenannte „mobile Teams“ versorgt, die beispielsweise in Pflegeeinrichtungen impfen werden. Das medizinische Personal organisiert und stellt die Kassenärztliche Vereinigung.

Wesel: Das sind die Pläne für den Betrieb des Impfzentrums

In der Niederrheinhalle Wesel werden nach derzeitigen Überlegungen wohl drei Impfstraßen mit je drei Impfpunkten Platz finden, erklärt Weyer. An jedem dieser Punkte werden ein Arzt, eine Medizinische Fachangestellte sowie ein weiterer Helfer die Impfungen vornehmen.

Wie viele Menschen pro Tag immunisiert werden können, hänge auch davon ab, wie lange das Zentrum geöffnet ist und wie viele Menschen sich pro Tag einen Termin geben lassen. Denn ohne Termin werde niemand an die Reihe kommen, da Schlangen und Menschenansammlungen vermieden werden sollen. Das Impfzentrum soll von Montag bis Samstag öffnen, für wie lange, ist nicht abschließend geklärt. Vorschlag des Kreises sei von 8 bis 20 Uhr, so Weyer.

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Der Vorsitzende der kassenärztlichen Vereinigung ist optimistisch, dass sich ausreichend medizinisches Personal für die Impfungen finden lässt. Bei der Ärztekammer können sich Freiwillige – Ruheständler oder aktive Mediziner – melden und angeben, wie viel Zeit sie zur Verfügung stellen können. NRW-weit habe es bereits eine hohe Rückmeldung gegeben, weiß Dr. Weyer. Zahlen für den Kreis Wesel liegen noch nicht vor.

Covid-19: Warten auf den Impfstoff

Die Halle sei für den Zweck auf jeden Fall gut geeignet. „Die Räume sind groß genug“, so Weyer nach dem Treffen, an dem zum Beispiel Vertreter des Kreises, des DRK, der Malteser, der Feuerwehr und der Polizei teilgenommen haben. Es gebe auch Nebenräume, etwa um die Impfstoffe vorzubereiten.

Nach der Impfung, die wenige Minuten dauert, werden die Menschen bis zu einer halben Stunde in einem Nachwartebereich verbringen, um eventuelle Komplikationen erkennen zu können. Alles natürlich mit Abstand. Ob die Impfungen direkt am 15. Dezember starten können, ist sehr fraglich. Weder der Biontech-Impfstoff noch der von Moderna sind bereits zugelassen, wahrscheinlicher ist, dass es zu Beginn des Jahres losgehen kann.

Niederrheinhalle bleibt über viele Monate Impfzentrum

Werden sich ausreichend Menschen impfen lassen? Dr. Michael Weyer setzt darauf, dass genug Interesse besteht, um die Herdenimmunität zu erreichen. Dafür müssten sich 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung beteiligen. Nach ersten Umfragen ist diese Bereitschaft jedoch noch nicht erreicht. „Ich hoffe, dass sich noch einige umentscheiden“, so der Mediziner. Der Impfstoff sei schließlich bereits an mehr als 40.000 Menschen getestet – eine hohe Zahl, so Weyer. Fest steht, dass jede Person zweimal geimpft werden muss. Aber: „Es ist noch nicht klar, wie lange der Schutz anhält.“ Das müsse sich zeigen.

Für welchen Zeitraum die Niederrheinhalle als Impfzentrum genutzt wird, ist nicht endgültig geklärt, erklärt die Weseler Beigeordnete Annabelle Brandes. Der Mietvertrag zwischen Stadt und Kreis wird noch besprochen, Vorrang hat zunächst die Vorbereitung der Räume. Mindestens sechs Monate, wahrscheinlich sogar ein Jahr oder länger, werde die Stadt die Halle zur Verfügung stellen, so Brandes.