Kreis Wesel. Der Kreis Wesel will die Niederrheinhalle in Wesel zum Corona-Impfzentrum machen. Für das leerstehende Gebäude sprechen mehrere Gründe.

Seit Monaten steht sie leer, die Niederrheinhalle am Fusternberg in Wesel. Doch jetzt deutet sich tatsächlich das an, was der SPD-Politiker Ludger Hovest angeregt hat: Das in die Jahre gekommene Bauwerk könnte zum Impfzentrum für den Kreis Wesel werden.

Die Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen wurden am Mittwoch vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes aufgefordert, mögliche Liegenschaften für die zeitnah aufzubauenden Impfzentren zu melden.

Bis Donnerstag wollte die Kreisverwaltung noch nichts zu diesem Thema sagen, am Freitag gab sie eine Pressemitteilung heraus. Danach fasst der Kreis Wesel aktuell die Niederrheinhalle ins Auge. „Das Gebäude bietet viele Dinge, die ein Impfzentrum benötigt“, sagt Krisenstabsleiter Dr. Lars Rentmeister, „unter anderem eine gute Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten sowie Sanitärräume“.

Mögliches Impfzentrum: Niederrheinhalle in Wesel gut erreichbar

Erste Kontakte mit der dafür zuständigen Stadt Wesel habe es bereits gegeben. Zur genaueren organisatorischen Planung des Impfzentrums sei aber noch eine Begehung der Halle erforderlich. Die wird nach Angaben der Weseler Bürgermeisterin Ulrike Westkamp am kommenden Montag stattfinden. Es gibt einen Termin zwischen dem Gebäudeservice der Stadt und dem des Kreises Wesel. „Dann können wir in die konkreteren Planungen einsteigen“, blickt Rentmeister in die Zukunft.

Westkamp findet die Entscheidung des Kreises „super“. Damit wäre allen gedient, findet sie. „Die Stadt Wesel als Kreisstadt und Handelszentrum liegt zentral im Kreisgebiet. Die Niederrheinhalle ist dank der verkehrsgünstigen Infrastruktur sehr gut zu erreichen. Sowohl Autobahnen und Bundesstraßen, die in unmittelbarer Nähe zur Niederrheinhalle verlaufen, als auch der nahe gelegene Bahnhof ermöglichen es allen Menschen, einfach nach Wesel zu kommen,“ fasst sie die Gegebenheiten zusammen.

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Der Kreis Wesel stehe hier, ähnlich wie bei den Abstrichstellen, vor allem vor einer großen logistischen Aufgabe , teilte Landrat Ingo Brohl mit. Daher fasse der Kreis auch hier eine weitere Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen ins Auge. „Im Kreis Wesel haben wir hervorragend aufgestellte und organisierte Hilfsorganisationen, die den Krisenstab des Kreises seit Beginn der Pandemie unterstützen“, lobt Brohl die bisherige Zusammenarbeit.

Zwei Corona Impfungen sind nötig

Das medizinische Personal für die durchzuführenden Impfungen soll laut Planungen des Landes durch die Kassenärztliche Vereinigung organisiert und gestellt werden. Und was die zuerst zu impfenden Menschen angeht, ist die ständige Impfkommission gefragt.

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Nach aktuellem Stand sollen die Impfzentren in Nordrhein-Westfalen im Laufe dieses Monats eingerichtet werden. Mit der Durchführung der ersten Impfungen rechnet das Land dann im Januar 2021, wobei jeder Patient nach einem gewissen Abstand ein zweites Mal geimpft werden muss.

Am Samstag schauen die Weseler Fraktionschefs vorbei

Bevor Vertreter des Kreises zur Besichtigung in die Niederrheinhalle kommen, sind am Samstag die Weseler Fraktionschef vor Ort, um sich auf Einladung von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ein Bild vom Zustand des Gebäudes zu machen.

Schließlich geht es darum, ob es abgerissen oder saniert wird. Ein Investor, der im Gespräch war, ist offenbar nicht in Sicht. Ursprünglich sollte die Halle noch bis Februar 2022 geöffnet bleiben, doch der Pächter stellte einen Antrag auf Insolvenz.

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