Schermbeck. Bürgermeister Mike Rexforth wird in seine zweite Amtszeit eingeführt. Dann macht sich der neue Rat an die Arbeit – mit Anlaufschwierigkeiten.
„Alterspräsident“ Klaus Roth war es am Dienstag vorbehalten, den alten und neuen Bürgermeister Mike Rexforth in sein Amt einzuführen.
Pikante Note dabei: In den vergangenen Jahren war der 73-jährige Vorsitzende der Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger“ der größte Kritiker des Amtsinhabers – Roth selber trat bei den Kommunalwahlen als einer von insgesamt vier Bürgermeisterkandidaten gegen Mike Rexforth an, blieb aber am Ende chancenlos, wie auch die Kandidaten von „Der Partei“ (Timo Gätzschmann) und den Grünen (Stefan Steinkühler).
Roth sagte in seiner Rede zur Amtseinführung, Rexforth habe bei der Kommunalwahl ein „ganz tolles Ergebnis erzielt“, mit dem er und sicher auch viele andere so nicht gerechnet hätten. „Aber der Bürger hat so entschieden, dann ist es auch demokratisch rechtens“, so der 73-Jährige.
Klaus Roth wünscht Rexforth Erfolg
Denn ergänzte der BfB-Ratsherr jedoch kritisch, die Wahlbeteiligung sei enttäuschend: „Das trübt einen schon!“ Für die kommenden fünf Jahre wünschte Klaus Roth dem Bürgermeister dann aber doch „viel Erfolg und Glück“.
Mike Rexforth danke nochmal wie schon am Wahlabend für das Vertrauen der Bürger. Seine deutliche Wiederwahl bezeichnete er als „sehr große Wertschätzung“ der Schermbecker Bevölkerung und „ein starkes Vertrauen“ in seine Arbeit. Gleichzeitig sprach er aber auch mit Blick auf die kommende Amtszeit von einer „unglaublich großen Herausforderung“.
Mehrere Großprojekte stehen an
Diese will der 50-Jährige nun schnell angehen: „Mehrere Großprojekte stehen in den kommenden Monaten an“, blickte er voller Tatendrang in die Zukunft.
Er dankte den ausgeschiedenen Ratsmitgliedern, die demnächst noch mal gesondert verabschiedet werden sollen.
Gleichzeitig begrüßte er die neuen Ratsherren sowie die Ratsmitglieder, mit denen er weiter zusammenarbeitet: „Ich würde mich freuen, wenn Sie liebe Ratsmitglieder, diesen Weg zur Stärkung der Gemeinde Schermbecks weiter unterstützen werden.“
Dann rief er dem Gremium zu: „Packen wir es gemeinsam an!“
Und dann machte sich der neue Rat auch direkt an die Arbeit: Schwieriger als erwartet gestaltete sich jedoch die Wahl der beiden Stellvertreter des Bürgermeisters – obwohl eigentlich alles vorab abgesprochen war: Ulrich Stiemer von der CDU wurde als erster Stellvertreter des Bürgermeisters vorgeschlagen, Hildegard Franke (ebenfalls CDU) als zweite Stellvertreterin des Bürgermeisters. Die geheime Abstimmung über den gemeinsamen Vorschlag aller Parteien hätte jedoch nur zum Erfolg geführt, wenn sie ohne Gegenstimme ausgegangen wäre.
Von den 26 Stimmen votierten 20 für das Duo, fünf enthielten sich und ein Ratsmitglied stimmte dagegen.
„Da hat die Absprache doch nicht so gut geklappt“, sagte ein sichtlich enttäuschter Bürgermeister. Im zweiten Wahldurchgang reichte dann die einfache Mehrheit für die beiden Christdemokraten. Diese bekamen sie dann auch wenig überraschend mit dem exakt gleichen Ergebnis wie im ersten Durchgang.