Schermbeck. Die Grünen schicken den Rechtsanwalt aus Gahlen in das Rennen um das Amt des Bürgermeisters. Der 47-Jährige ist schon lange in der Politik tätig.
Mit ein zwei Unterbrechungen ist Stefan Steinkühler seit über 30 Jahren in der Kommunalpolitik aktiv – erst bei der SPD und nun seit Jahresbeginn bei den Grünen, als deren Bürgermeisterkandidat er Sonntag bei der Kommunalwahl antritt.
Der 47-jährige Rechtsanwalt ist verheiratet und zählt Joggen, Gartenarbeit und Kochen zu seinen Hobbys. Steinkühler ist Mitglied im Allgemeinen Bürgerschützenverein Gahlen, beim Heimatverein Gahlen sowie Vorstandsmitglied im Förderverein der Schermbecker Feuerwehren. Seit fast drei Jahren engagiert er sich zudem stark im Gahlener Bürgerforum in Sachen Umweltskandal um die giftigen Ölpellets im Mühlenberg.
„Der Mensch ist nicht gemacht, um das Leben zu verstehen, sondern um es zu leben“, heißt sein Lebensmotto. Steinkühler ist als Sachkundiger Bürger Mitglied im Schermbecker Planungs- und Umweltausschuss sowie im Deponiebeirat der AGR.
Was sind Ihre politischen Ziele für die nächsten fünf Jahre?
Die Neugestaltung der Mittelstraße, attraktive und bezahlbare Lebensräume für Jung und Alt schaffen (konkret: öffentlich geförderte Wohnungen; generationenübergreifendes Wohnen; barrierefreies Schermbeck) sowie nachhaltige und solide Finanzpolitik. Außerdem die Förderung von regional produzierten Lebensmitteln und auch mehr Bürgerbeteiligung.
Was ist das drängendste Problem in Schermbeck, das sofort gelöst werden muss?
Finale Klärung hinsichtlich des Neubaus der Gemeinschaftsgrundschule.
Was hat sich aus Ihrer Sicht in den vergangenen fünf Jahren positiv in Schermbeck entwickelt?
Viele sinnvolle Projekte wurden angestoßen, aber in den letzten sechs Jahren noch nicht zu Ende gebracht, wie zum Beispiel Glasfaser im Außenbereich. Man muss den Kämmerer dafür loben, dass er den Verschuldungsgrad unserer Gemeinde reduzieren konnte.
Die Sportvereine sind sehr aktiv und verbessern kontinuierlich ihre Anlagen mit viel Eigeninitiative. Der Wassersportverein hat es geschafft, das Hallenbad auf solide Füße zu stellen; sonst gäbe es kein Schulschwimmen mehr in Schermbeck.
Wie soll die Schullandschaft in der Gemeinde in Zukunft aussehen?
Wenn wir endlich die Grundschulfrage und die damit erforderlichen Baumaßnahmen geklärt haben, ist Schermbeck grundsätzlich wieder mit Grund- und Gesamtschule sehr gut für die Zukunft gerüstet. Leider kann ich nicht verstehen, warum die bestehenden Möglichkeiten für eine umfassende Digitalisierung in den Schulen bisher so schleppend angelaufen sind.
Gelder stehen bereit. Spätestens seit Ausbruch der Corona-Krise wissen wir alle, wie wichtig der Einsatz von digitalen Medien ist. Unsere Kinder sind auf eine Digitalisierung vorbereitet – das schulische Angebot aber noch nicht!
Was soll nach dem Umweltskandal im Mühlenberg dort mit dem hochgiftigen Material geschehen? Wieso „nach“ dem Umweltskandal? Wir sind noch mittendrin! Wir sind immer noch in der Phase der Sachverhaltserfassung. Viele Fragen sind gerichtlich immer noch nicht aufgearbeitet. Es ist immer noch nicht geklärt, wie 30.000 Tonnen Ölpellets nebst weiterer Giftstoffe zur Firma Nottenkämper angeliefert werden konnten, ohne aufzufallen.
Das neue Gutachten zur Gefährdungsabschätzung wird erst nach der Wahl fertig werden. Grundsätzlich bleibt es bei der Forderung: Das Zeug muss weg!
Warum glauben Sie, dass Sie der Richtige für das Amt des Bürgermeisters sind?
Ich bin nicht seit über 25 Jahren in der Schermbecker Verwaltung beschäftigt und kann so unvorbelastet das Amt des Bürgermeisters mit neuen Ideen und frischem Wind führen. Mein Werdegang im Bankenbereich sowie als Rechtsanwalt geben mir das fachliche Rüstzeug.
Durch die Leitung eines Geschäftsbereichs in einem Großunternehmen mit entsprechender Personalverantwortung weiß ich, was Mitarbeiterführung und effiziente Arbeitsabläufe bedeuten.