Schermbeck. Der 73-jährige Rentner tritt für die Wählervereinigung „Bürger für Bürger“ als Bürgermeisterkandidat an. Er setzt auf seine Erfahrung.
„Wer ruht, der rostet“, gibt Klaus Roth als sein Lebensmotto aus. Und dies lebt der 73-Jährige aus Bricht auch, der erneut für die Wählervereinigung „Bürger für Bürger“ (BfB) als Bürgermeisterkandidat in Schermbeck antritt.
Der studierte Betriebswirt (Fachrichtung Wirtschaftsprüfung und Steuerwesen) ist heute Rentner, zuletzt war er Abteilungsleiter im Bereich Controlling bei Thyssen-Krupp. Radfahren, Garten und Familiäres zählt er zu seinen Hobbys – und er steckt unzählige Stunden und Akribie in die Lokalpolitik. Mitglied ist er beim Schützenverein Bricht, im Turmverein Damm, Heimatverein Gahlen, Mc Bricht Greenland Pipes & Drums sowie beim Förderverein der Feuerwehr.
In vielen Vereinen aktiv
Schon seit 40 Jahren ist Klaus Roth Vorsitzender der Behindertensport-Gemeinschaft, Initiator des Seniorenbeirates, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes und Gründer der Brichter Elterngemeinschaft sowie seit der Gründung 2005 Mitglied am Runden Tisch Älterer Menschen im Kreis Wesel und auch Gründungsmitglied der Ökumenischen Gruppe Arbeitswelt (ÖGA).
2010 trat er nach 35 Jahren Mitgliedschaft aus der CDU aus. „Unter anderen wollte ich mich dem Fraktionszwang nicht mehr unterordnen“, begründet Roth diesen Schritt. Also gründete er mit weiteren Weggefährten im Mai 2010 die Wählervereinigung „Bürger für Bürger“, deren Vorsitzender er bis heute ist – zudem ist er seit zehn Jahren BfB-Fraktionsvorsitzender.
Was sind Ihre politischen Ziele für die nächsten fünf Jahre? Solide Haushaltsführung insbesondere in Zeiten von Corona, Stärkung des Zusammenhalts der Bürger, größtmögliche Offenheit und Informationsfluss gegenüber dem Bürger, Realisierung neuer Gewerbeflächen sowie bezahlbarer Wohnraum (seit zehn Jahren wird von den jeweiligen Bürgermeistern viel versprochen und wenig umgesetzt), Bau einer neuen, gemeinsamen Grundschule oder Erhalt/Sanierung beider bestehender Grundschulen, Erhalt unserer Straßen und Wirtschaftswege
Was ist das drängendste Problem in Schermbeck, das sofort gelöst werden muss? Die Themen Grundschule, Mittelstraße sowie Haushalt in Zeiten von Corona.
Was hat sich aus Ihrer Sicht in den vergangenen fünf Jahren positiv in Schermbeck entwickelt? Äußerst wenig: So gut wie kein Angebot von Gewerbe-/Wohnbaugrundstücken, ein geringer Schuldenabbau – dafür wegen der Ergebnisverluste ein gesunkenes Eigenkapital, Wirtschaftswege/Straßen weiterhin in einem schlechten Zustand, Thema Mittelstraße abermals aufgeschoben. Positiv ist der begonnene Breitbandausbau.
Wie soll die Schullandschaft in der Gemeinde in Zukunft aussehen? Erhalt und Sanierung beider bestehender Grundschulen.
Was soll nach dem Umweltskandal im Mühlenberg dort mit dem hochgiftigen Material geschehen? Unabhängig von den möglichen Kosten hat für mich die Gesundheit der nicht nur im Ortsteil Gahlen wohnenden Bürger höchste Priorität. Demnach müssten die gefährlichen Ölpellets entfernt werden.
Der Leiter des Fachbereichs Umwelt beim Kreis Wesel, Michael Fastring, hat seinerzeit die mögliche Beseitigung auf 500 Millionen Euro geschätzt. Diejenigen, die ihre Überwachungspflicht missachtet haben, sollten zur Verantwortung gezogen werden.
Warum glauben Sie, dass Sie der Richtige für das Amt des Bürgermeisters sind? Wegen meiner über 40 Jahre Berufserfahrung als graduierter Betriebswirt, 26 Jahre Ratserfahrung, in dieser Zeit vertreten in fast allen Ausschüssen, 16 Jahre Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, Vertreter in zahlreichen externen Gremien, ehrenamtliche Funktionen in Vereinen und Verbänden wie dem Gemeindesportverband und Behindertensport-Gemeinschaft.