Wesel. Die Bauverein AG stellt großen Bedarf an bezahlbaren, kleinen und gut ausgestatteten Wohnungen fest. Es gibt weitere Neubaupläne in Wesel.

Der Bedarf an modernem Wohnraum in Wesel ist groß, besonders kleinere Wohnungen bis zu 50 Quadratmetern und Unterkünfte mit bezahlbaren Preisen sind gefragt. Diesen Trend stellt die Bauverein Wesel AG bei der Bilanz für 2019 fest. Das Unternehmen investiert derzeit kräftig in die Modernisierung ihres Bestandes und in den Neubau. 90 Wohnungen werden 2021 in Wesel fertigstellt und es gibt Pläne für weitere Neubauten.

So ist auf einer Freifläche an der Fusternberger Straße/Bleicherstege ein größeres Projekt geplant. Auf einen Baubeginn hofft der Bauverein noch im kommenden Jahr, teilte Vorstand Norbert Haeser auf der Pressekonferenz nach der Aktionärs-Hauptversammlung mit.

Aktionärsversammlung fand erstmals online statt

Das Treffen fand pandemiebedingt erstmals virtuell statt. Alle größeren Aktionäre – sie halten insgesamt 84 Prozent des Grundkapitals – waren vor den Bildschirmen versammelt. Die Zahlen, die die Aufsichtsratsvorsitzende Ulrike Westkamp und die Vorstände Norbert Haeser und Annabelle Brandes präsentierten, zeigen, dass das Unternehmen auf einem guten Weg ist: Das Betriebsergebnis stieg 2019 um 160.000 Euro auf gut 1,4 Millionen Euro – vor allem aufgrund der niedrigen Leerstandsquote von 0,94 Prozent. Die Fluktuationsquote weist mit 10,8 Prozent einen durchschnittlichen Wert auf.

Bauverein investiert vier Millionen Euro in Sanierungen

Insgesamt vier Millionen Euro investierte der Bauverein im vergangenen Jahr in die Modernisierung des Bestandes, zum Beispiel in die Beseitigung von Barrieren, damit „die Mieter in ihren Wohnungen bleiben können“, wie Haeser erklärte. Trotzdem bleibe die Durchschnittsmiete mit 5,32 Euro pro Quadratmeter im Rahmen.

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Die Modernisierung der Häuser an der Dresdner Straße bezeichnete er als „schönes Beispiel für eine gelungene Quartiersentwicklung“. Hier werden 23 Wohnungen, zum Teil öffentlich gefördert, praktisch auf Neubaustandard gebracht. Auf ähnliche Weise sollen neun Wohnungen an der Leipziger Straße saniert werden, Baustart soll noch 2020 sein.

Baugrundstücke in der Weseler Innenstadt sind rar

Großes Interesse stellt die Wohnungsbaugesellschaft an den Neubauprojekten Kreuzstraße und Springendahlstraße fest: Für die 46 Wohnungen auf dem Areal des früheren Kreiswehrersatzamtes (Fertigstellung Anfang 2021) gibt es viele Anfragen. Und der Neubau mit 24 Wohnungen an der Springendahlstraße wird beim Bezug ebenfalls zu Beginn des kommenden Jahres komplett vergeben sein.

Das aktuellste Bauprojekt an der Fusternberger Straße/Bleicherstege befindet sich noch in der Entwurfsphase. Um die 60 vorwiegend kleinere Wohnungen sollen dort errichtet werden, möglicherweise in mehreren Bauabschnitten. Noch gibt es keine genauen Pläne. „Das Projekt muss zu Fusternberg passen“, sagte Westkamp. Und es müssen Firmen für die Ausführung gefunden werden – auch nicht leicht in diesen Tagen.

Weil der Bedarf in Wesel so groß ist, hätte der Bauverein auch Interesse an weiteren größeren Grundstücken im innerstädtischen Bereich. „Aber es ist nicht viel auf dem Markt“, bedauerte Häser. Und nicht zuletzt müsse der Preis stimmen – damit die Miete bezahlbar bleibt.

>> Bauverein Wesel hat 2302 Wohnungen im Bestand

Bei der virtuellen Hauptversammlung erhielten zu 100 Prozent Zustimmung, berichtete Ulrike Westkamp. Für die Aktionäre wird eine 5,5-prozentige Dividende ausgeschüttet. 143.550 Euro werden ausgeschüttet, 560.706 Euro gehen in die Bauerneuerungsrücklage.

Der Bauverein besaß Ende 2019 insgesamt 2302 Wohnungen, 28 Gewerbeeinheiten und 303 Garagen und Stellplätze. Die Eigenkapitalquote der AG blieb konstant bei 43 Prozent. Bei der Vergabe der Aufträge werden laut Norbert Haeser zu 80 Prozent Weseler Firmen berücksichtigt.