Wesel. An der Dresdener Straße saniert der Bauverein bis 2020 mehrere Häuser, um modernen Wohnraum zu schaffen. Das Interesse ist schon jetzt groß.
Das Zitadellenviertel mitten in der Stadt ist beliebt bei den Mietern. Entstanden gleich nach dem Krieg in den 50er Jahren, werden die Wohnhäuser seit rund zehn Jahren nach und nach modernisiert und generalüberholt. Dazu gehört auch das gesamte Wohnumfeld, das mit Bänken und viel Grün deutlich an Attraktivität gewonnen hat.
Seit 14 Tagen sind Bagger und Bauarbeiter nun an der Dresdner Straße 2 bis 10 und 1 bis 15 aktiv, um auch hier modernen Wohnraum zu schaffen. Nach und nach wurden die kleinen Gebäude mit Reihenhauscharakter zuvor leer gezogen, zuletzt gab es nur noch befristete Mietverträge, erläutert Thorsten Wellmann, Prokurist beim Bauverein Wesel und für den Bereich Vermietung zuständig. Die meisten Mieter konnten andere Wohnungen im Quartier beziehen, schließlich gibt es hier insgesamt 573, die der Bauverein zu seinem Bestand zählt.
Momentan sehen die Bauten aus wie Geisterhäuser und sind alles andere als ein Hingucker. Auf der einen Seite wurden sie bereits entkernt, die Fenster sind herausgenommen, es kann losgehen.
23 neue Wohnungen entstehen
Ein Stückchen weiter, an der Leipziger Straße, bekommt man einen Eindruck davon, wie es hier im Spätsommer 2020 aussehen soll. Keine Spur mehr von hässlichen Mauern, dafür eine freundliche Optik in Rot. Die Vorbauten, die auch als Wintergarten genutzt werden, erhalten allerdings eine andere Ausführung, sagt Bauvereinsvorstand Norbert Haeser: „Hier arbeiten wird mit Holz.“ Die Treppen, die aus Platzgründen nach draußen verlegt werden, sind dann – wie nebenan auch – aus Edelstahl gefertigt.
Insgesamt entstehen 23 Wohnungen, wobei die eine Seite (Hausnummern 2-10) frei finanziert ist, die Wohnungen auf der anderen Straßenseite werden mit öffentlichen Mitteln gefördert, wobei man ein positives Signal habe, aber noch auf den Bescheid warte, so Haeser.
Zwischen 38 und 120 Quadratmeter groß werden die geplanten Wohnbereiche, wobei oben die kleinen Appartements untergebracht sind. Unten werden 70 Quadratmeter Wohnfläche bereitgestellt, und in den drei Reihenendhäusern gibt es 120 Quadratmeter Platz, ideal für Familien. Alle Wohnungen erhalten einen Balkon oder eine Terrasse fürs Freiluftvergnügen in den warmen Monaten.
Die Wohnungen werden komplett neu ausgebaut, Grundrissänderungen inklusive. Alles in allem kostet diese Maßnahme, die gleichzeitig den Abschluss der Sanierungen im nördlichen Bereich des Zitadellenquartiers bedeutet, 3,3 Millionen Euro.
Spielplatz auf der Grünfläche
Schon jetzt gibt es Bewerber für die Wohnungen, bei Interesse können sich aber noch weitere beim Bauverein melden. Erfreut ist Norbert Haeser darüber, dass auch die Stadt aktiv wird. Sie möchte die Dresdner Straße ebenfalls komplett neu gestalten. Die Fahrbahn wird breiter, die Stellplätze werden dann ähnlich angesiedelt sein wie bereits in der Stettiner und Weimarer Straße. Außerdem gibt es am Ende keine Bordsteine mehr, weil es sich um einen barrierefreien Ausbau handelt.
Neu gestaltet wird zudem die unmittelbar angrenzende Grünfläche mit einem Spielplatz. Schließlich rechnet man bei den neuen Mietern auch mit jungen Familien.