Wesel. Verwaltungsspitzen in Wesel, Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck leisten gute Arbeit, sagt Ludger Hovest und rät Parteien auf Kandidatenverzicht.
Schon seit einem Jahr steht fest, dass die Weseler SPD 2020 wieder mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp in die Kommunalwahl ziehen wird. Vor den Osterferien soll sie offiziell nominiert werden, nach der Osterpause sind dann die Kandidaten für die einzelnen Wahlbezirke dran, kündigt SPD-Partei- und Fraktionschef Ludger Hovest zum bevorstehenden Jahreswechsel an.
„Der Mensch im Mittelpunkt“ soll das Wahlkampfmotto lauten. Dabei solle deutlich werden, dass die SPD keine ideologische Politik mache, um Recht zu haben, sondern auf die Wünsche der Menschen eingehe. Wo hakt’s, wo läuft was schief? Um diese Fragen gehe es. Die Wesel-Partei, wie Hovest die SPD nennt, sei für die Menschen da. Sie stehe für die Kommunalpolitik und nicht für andere Ebenen.
Nicht auf den Regionalplan warten
Ebenfalls so gut wie Ulrike Westkamp seien im Übrigen die Bürgermeister von Hamminkeln, Hünxe und Schermbeck über die Parteigrenzen hinweg anerkannt. Sie machten gute Arbeit, so dass die anderen Parteien überlegen sollten, ob sie am 13. September überhaupt mit einem eigenen Kandidaten antreten, meint Hovest. Alle Verwaltungschefs - von Bernd Romanski (SPD) in Hamminkeln, über Dirk Buschmann (parteilos) in Hünxe, Mike Rexforth (CDU) in Schermbeck und Ulrike Westkamp in Wesel - seien volksverbunden und gut verdrahtet.
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Bildung sei das ganz große Thema in den nächsten Jahren, aber auch Arbeit, Industrie, Handel und Handwerk nähmen einen hohen Stellenwert ein, findet Hovest. Er begrüßt den Kauf des Trapp-Geländes durch drei Investoren und fordert, dass alle unstrittigen Projekte über ein Zielabweichungsverfahren geregelt würden, zumal das Inkrafttreten des umstrittenen Regionalplans sich weiter hinziehen werde.
Mehr Gewerbegebiete dringend nötig
Konkret nennt der Genosse das geplante Kombibad am Rhein und die Erweiterung von Industrieflächen, die dringend benötigt würden. Hier bringt Hovest das Gelände am Wesel-Datteln-Kanal neben dem Autohaus Wellmann erneut ins Gespräch. Und er macht sich dafür stark, dass das Gewerbegebiet von der Rudolf-Diesel-Straße aus entlang der Schermbecker Landstraße in Richtung Autobahn erweitert wird. Schließlich gebe es bei der Stadt immer wieder Anfragen, die abgelehnt werden müssten.
Auch der Umweltschutz habe in Wesel einen hohen Stellenwert. So freut sich der Parteichef über 12.000 Setzlinge, die bald rund ums Flürener Wasserwerk wachsen werden. Im ersten Halbjahr möchte er zudem erneut eine Initiative für die Deichrückverlegung und für Windräder in Bislich-Vahnum starten, ein Projekt, das seit Jahren von den Sozialdemokraten gewünscht wird. Zusammen mit der Kiesindustrie könne im Bereich des maroden Deichs ein Super-Biotop entstehen, ähnlich wie das im Lippemündungsraum, das sich bei den Menschen großer Beliebtheit erfreue.
Buslinie an den Rhein und zum Markt
Klar sei für die SPD auch, dass mit dem Kombibad eine Buslinie zum Rhein her müsse, am liebsten in Kooperation mit der Niag. Falls das nicht zustande komme, solle die Stadt selbst aktiv werden.
Vom 15. Dezember, dem Tag des Fahrplanwechsels, auf Mitte Januar ist die Einführung der Marktlinie verschoben worden, die samstags von Lackhausen aus über das Hanseviertel und die Feldmark zum Wochenmarkt am Willibrordi-Dom führen soll. Start könnte nun am 18. Januar sein.
Neujahrsempfang am 12. Januar
Der traditionelle Neujahrsempfang der SPD Wesel findet am Sonntag, 12. Januar, um 11 Uhr in der Aula der Musik- und Kunstschule, An der Zitadelle 13, statt. Festredner ist diesmal erneut kein Politiker, sondern Professor Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.
Der Lippeverband und die Stadt Wesel arbeiten daran, dass das Otto-Vorberg-Haus zu einem Naturerlebniszentrum wird. Dazu muss unter anderem ein Betriebskonzept her. Es muss bis Ende 2020 vorliegen. Das Gebäude am alten Lippehafen ist schon seit langem für eine Nutzungsänderung im Gespräch.