Wesel. Die Stadtwerke sollen am Flürener Wasserwerk aktiv werden und Bäume für den Klimaschutz pflanzen, so die SPD, die noch weitere Flächen sucht.
Es ist ein Schritt zur klimagerechten Stadtentwicklung, was die SPD-Fraktion jetzt zusammen mit den Stadtwerken auf den Weg bringen will. Sie möchte auf dem knapp 100.000 Quadratmeter großen Gelände hinter dem Flürener Wasserwerk Bäume pflanzen. Das verkündete Fraktionschef Ludger Hovest gemeinsam mit den Ratsherren Norbert Meesters und Rolf Blommen direkt vor Ort.
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Bislang ist hier nur eine Wiese zu sehen, auf der die Stadtwerke das Wasser versickern lassen, das beim Spülen der Filter entsteht, wenn Schwebstoffe und Sandpartikel beseitigt werden. Vielleicht wäre dies ideal für einen Auenwald, sagt Hovest, der von Baumersatz spricht. Schließlich muss der städtische Betrieb ASG auch in diesem Herbst wieder hunderte Bäume fällen, die krank sind oder die lange Trockenperiode nicht überstanden haben. Im Stadtwerke-Aufsichtsrat, der das nächste Mal im Dezember zusammenkommt, soll ein entsprechender Antrag gestellt werden. Danach sollen sich Stadtwerke-Vertreter mit Baumfachleuten zusammensetzen und beraten, welche Bepflanzung hier in Frage kommt.
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Dabei denkt man nicht etwa an Setzlinge, sondern schon an etwas größere Bäume, um zehn bis zwanzig Jahre überspringen zu können. Die Kosten sollen nach Vorstellungen der SPD die Stadtwerke übernehmen, als Beitrag zum Umweltschutz. Bis zu 1000 Bäume wären auf dem angedachten Areal möglich, heißt es. Dabei weist Blommen darauf hin, dass eine 80 Jahre alte Buche in Sachen Ökobilanz nicht so schnell auszugleichen sei. Dafür müssten 80 bis 100 Bäume als Ersatz gepflanzt werden. Die SPD habe bereits vor acht Jahren dafür gesorgt, dass an der Rheinpromenade wieder Bäume stehen. Die anderen Fraktionen hätten da nicht mitgezogen.
Wesels ältestes Naturschutzgebiet
Die Genossen unterstützen zudem ein von den Stadtwerken und der Biologischen Station angestoßenes Euregio-Projekt mit dem Titel „Weichwasserseen an Rhein und Maas“. Beim Schwarzen Wasser handelt es sich um solch einen von Regenwasser gespeisten See, der im zweiten Jahr in Folge nahezu trocken gefallen ist. Die Stadtwerke könnten hier möglicherweise für Abhilfe sorgen, indem sie eine Schlauchleitung bis zu dem eiszeitlichen Weiher legen, um stets einen gewissen Pegelstand zu garantieren. Nun hoffe man auf eine Entscheidung bis zum Frühjahr, ob das geht oder nicht.
Das Schwarze Wasser, übrigens das älteste Naturschutzgebiet Wesels, ist ein beliebtes Ziel für Spaziergänger und andere Ausflügler. Bei der SPD seien Dutzende Anfragen zu dem ausgetrockneten Gewässer eingegangen. „Die Menschen bewegt das“, sagt Hovest und hat oft von ihnen gehört: „Früher war das dort schöner.“