Wesel. Drei Investoren planen auf dem Gelände des ehemaligen Bauunternehmens Trapp Neuansiedlungen. Das Areal ist ein Stück Industriegeschichte.
Das geschichtsträchtige Trapp-Areal an der Trappstraße wird künftig mit weiterem Leben gefüllt: Ein örtliches Investorentrio bestehend aus Sven Komp (Edeka Komp), Stefan Maaß (Stefan Maaß Solaranlagen) und Marc Riegel (Riegel Interior Möbelhäuser) hat das historische Industriegelände gekauft und will dort Platz für neue Gewerbeansiedlungen schaffen. Den aktuellen Mietern soll jedoch nicht gekündigt werden, versichert Sven Komp der NRZ auf Anfrage. „Keiner muss zittern“.
Derzeit sind Teile des Verwaltungsgebäudes und der alten Werkshallen vermietet. Die Stadt hat im Verwaltungsgebäude Flüchtlinge untergebracht, einen Teil nutzt die niederländische Unternehmensgruppe Volker Wessels, die bisher Eigentümer des Areals war und es nun an die drei Investoren verkauft hat. Auch der Verkäufer will laut Sven Komp seine Büros vorerst behalten. In den historischen Hallen sind außerdem mehrere Künstlerwerkstätten angesiedelt. Insgesamt gibt es 16 kleinere Mietverträge.
Eigentümer wollen Trapp-Gelände behutsam entwickeln
Wie Sven Komp erklärt, wollen die neuen Eigentümer „behutsam etwas entwickeln“ und die schönen Hallen erhalten. Die zur Verfügung stehenden Flächen – es sind mehrere tausend Quadratmeter – sollen an kleinere und mittlere Gewerbebetriebe vergeben werden. Welche Branchen infrage kommen, steht noch nicht fest, so Sven Komp. „Die Bausubstanz ist gut, wir haben dort viele Möglichkeiten“. Weder er noch die anderen Käufer wollen das Areal für ihre Unternehmen nutzen, „es ist ein reines Investitionsprojekt“.
Die drei befreundeten Unternehmer haben bereits mehrere Immobilien- und Solarprojekte gemeinsam umgesetzt, zum Beispiel installierten sie auf dem Parkdeck am Flugplatz in Wesel ein Solarfeld.
Die Firma Trapp war weltweit als Bauunternehmen aktiv
Das Gelände an der Trappstraße ist ein Stück Weseler Industriegeschichte: Lange war dort das 1872 gegründete Bauunternehmen F. C. Trapp ansässig. Friedrich Carl Trapp begann noch im Gründungsjahr mit dem Bau Eisenbahnbrücke über den Rhein in Wesel. 1912 baute das Unternehmen das heutige Gebäudes des Amtsgerichts in Wesel, ab 1927 mehrere Hochgebirgsstraßen in Afghanistan und in den 1930er Jahren Autobahnen.
Käufer des Trapp-Areals planen symbolische Schlüsselübergabe
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weitete die Firma Trapp ab 1952 ihre globalen Tätigkeiten aus. Zeitweise waren bis zu 2.000 Mitarbeiter bei Trapp beschäftigt. Die Inlandsaktivitäten wurden 1999 an die Unternehmensgruppe Volker Wessels verkauft und im Jahr 2011 eingestellt .
In der kommenden Woche wird nun der symbolische Schlüssel an die neuen Besitzer übergeben. Über die Kaufsumme haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart.