Hamminkeln. Bürgermeister Bernd Romanski hatte einige Vereine in Sachen Klimanotstand und Osterfeuerverbot angeschrieben. Die reagieren „not amused“.

Das drohende Aus für Osterfeuer und Feuerwerk in Hamminkeln angesichts des ausgerufenen Klimanotstands schlägt in den Dörfern weiterhin hohe Wellen. Der Spielmannszug Dingden-Lankern ist einer der Vereine, die der Bürgermeister angeschrieben und auf den geänderten Sachverhalt hingewiesen hat. Dessen Vorsitzende Annegret Schulten sagt ganz trocken: „Gut finden wir das nicht. Dann müssten wir auch Silvester verbieten.“ Im Vorstand wollen sie nächste Woche mal überlegen, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen.

Aber Schulten findet: „Da müsste man anders drangehen.“ Denn das Osterfeuer hat in Lankern eine lange Tradition, Jung und Alt kommen zusammen und reden miteinander. „Da macht man ja auch Gesellschaft kaputt.“ Vielleicht, so Annegret Schulten, müsste der Spielmannszug dann zu einem „Osterfeuer ohne Feuer“ einladen, einer Art Biwak an der Lankerner Schule.

Vorsitzender vom HSC Berg setzt auf Zeit

Auch der Vorsitzende vom HSC Berg, Jürgen Gertzen, hält „grundsätzlich wenig“ von Osterfeuerverboten. „Der Bürgermeister muss seinen Job machen, wenn die Fraktionen so abstimmen“, sagt der Vereinsvorsitzende diplomatisch. Er setzt ein wenig auf Zeit und glaubt, dass die Entscheidung „noch nicht spruchreif“ ist: „Wir schauen erst mal.“ Gesetz den Fall, es käme tatsächlich ein Verbot, wäre er „enttäuscht.“ Denn auch der Fußballverein veranstaltet sein Osterfeuer bereits seit Jahrzehnten. Der Termin hat Tradition in Dingden-Berg, die dann verloren ginge.

Der erste, der von einer nicht erteilten Genehmigung aufgrund des Klimaschutzgedankens betroffen wäre, ist der Hamminkelner Verkehrsverein, der traditionell am letzten Sonntag im September zur Kirmes ein Feuerwerk veranstaltet. Der Vorsitzende Stefan Tidden hatte zunächst mit dem Gedanken gespielt, statt des Böller- und Raketen-Spektakels als Alternative eine Laserschau für die Hamminkelner anzubieten.

Laserschau kann sich der HVV nicht leisten

Doch den Gedanken hat er schnell wieder verworfen, nachdem er sich mal erkundigt hat. „Das würde das vierfache eines Feuerwerks kosten. Das können wir uns nicht leisten. Das ist Null finanzierbar“, so Tidden. Er findet, dass Hamminkeln da „mit Kanonen auf Spatzen“ schießt und verweist auf die vielen Kamine, in denen im Winter den ganzen Tag Holz verbrannt wird. Da gebe es wesentlich höhere CO²-Werte. Gleiches gelte für Silvester. Dagegen sei das zwölfminütige Kirmes-Feuerwerk doch eher harmlos. Tidden: „Da gibt es andere Dinge.“

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