Hamminkeln.

Tut sich nun doch was rund um Marienthals Schandfleck? Wenn es nach Curt Wichert geht, soll das seit dreieinhalb Jahre leerstehende Haus Elmer mit neuem Leben gefüllt werden. Er will dort ein Seminarhaus etablieren und dafür mit Hilfe eines Vereins das Gebäude kaufen und wieder fit für einen Hotel- und Gastronomiebetrieb machen.

Offiziell gegründet werden soll der Verein am Samstag, 20. Juli, in Marienthal. Aber der Marienthaler hat bereits 20 Mitstreiter gefunden, die in dem Verein aktiv werden sollen, zwölf zählt der 57-Jährige zum „harten Kern“.

Wichert will den Leerstand an prominenter Stelle bekämpfen

Ende letzten Jahres hat er sich dazu entschieden, den Leerstand, der viele Marienthaler und auch viele auswärtige Gäste schon lange stört, zu bekämpfen. Zunächst hatte er einen Investor für Hotel und Gastronomie gefunden, der aber wieder abgesprungen war. So reifte die Erkenntnis des Pensionärs, selbst mit anzupacken. Gespräche mit dem Alteigentümer und dem jetzigen Eigentümer hat er bereits geführt und hofft, den „gordischen Knoten“ zerschlagen zu können, in dem sich Haus Elmer befindet. Denn er findet das Anwesen auf jeden Fall erhaltenswert.

Er hat auch schon ganz konkrete Nutzungsmöglichkeiten im Kopf. Neben dem klassischen Hotelbetrieb und der gutbürgerlichen Gastronomie mit regionalen und saisonalen Produkten schwebt ihm ein sogenanntes Seminarhaus vor, in dem von Yoga-Kursen und -workshops, über psychosoziale Seminare und Ernährungsberatung bis hin zu geführten Radtouren und Nordic Walking organisiert werden.

Der Marienthaler hat Erfahrung mit Seminarhäusern

Immerhin besitzt das Haus neben 30 Hotelzimmern und vier Suiten sowie drei Ferienwohnungen auch über vier Seminarräume, die dementsprechend genutzt werden können. „Wir haben sogar schon zwei Yogalehrerinnen aus Marienthal mit an Bord“, so Wichert, der selbst seit 15 Jahren Yoga macht und im Ausland schon in einigen solcher Seminarhäuser war.

Wichtig sei ihm, dass das Haus im Dorf und in der Umgebung gut vernetzt sei. Schließlich war Haus Elmer mal einer der Mittelpunkte im Dorfleben und das soll auch wieder so werden. „Wir wollen viele Menschen einbinden. Je mehr Leute hier mitmachen, desto besser“, so Wichert.

Vereinsmitglieder wollen das Haus führen

Dass er mit einigen Vorstandsmitgliedern das Haus selbst führen kann, davon ist er überzeugt. „Wir haben da schon Leute mit Führungserfahrung in unseren Reihen“, so Wichert, der selbst lange Unternehmer in unterschiedlichen Bereichen war. Nun ist die Frage, ob sich die verschiedenen Parteien einigen und die Finanzierung steht. Dann steht einer Wiederbelegung von Haus Elmer nach Ansicht von Curt Wichert nichts mehr im Weg.

Dass er nach dreieinhalb Jahren Leerstand noch gehörig in das Haus investieren muss, bevor dort die ersten Gäste empfangen werden, ist ihm klar: Ein paar 100.000 Euro hat er erst einmal eingeplant. Aber den Charme des Hauses, den will er unbedingt erhalten. Und warum er ausgerechnet mit Hilfe eines Vereins das Projekt realisieren will? Keine Probleme mit einem Nachfolger, nennt er als Grund: „Ich hab noch zehn, 15 Jahre, in denen ich was bewirken kann.“ Dann seien andere an der Reihe.

Wer sich für den Verein und seine Ziele interessiert, kann sich unter der E-Mailadresse: SeminarhausMarienthal@web.de melden.