Hamminkeln. .

Als „Perle Hamminkelns“ lockt Marienthal Besucher - teils von weit her. Das dortige Haus Elmer ist seit langer Zeit ein Begriff für gehobene Gastronomie. Nun läuft ein Insolvenzeröffnungsverfahren.

Im Frühjahr 2011 hatte Karl-Heinz Elmer den seit über 175 Jahren in Familienbesitz geführten Betrieb mit Hotel (24 Betten) und Restaurant veräußert, der als ein Mittelpunkt des Kulturangebotes vor Ort gilt und namentlich mit den Marienthaler Abenden zur Entwicklung des Stadtteils beiträgt. Wie es nun zur finanziellen Schieflage kommen konnte - dazu gibt es (noch) keine verlässlichen Hinweise, aber teils massive Schuldzuweisungen.

Zuversicht, eine Lösung zu finden

Er sei gerade dabei, die Ursachen zu ermitteln, sagt der Duisburger Rechtsanwalt Dr. Sebastian Henneke, der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde und sich zuversichtlich zeigt, Lösungen zu finden, um den weiter „unter Volldampf“ laufenden Betrieb fortführen zu können. Vor Ort gebe es derzeit „nicht ständig ein volles Haus“, aber es sei eben nicht Saison. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren festen Stamm er mit 25 beziffert, seien über das Insolvenzgeld abgesichert.

Die vom zuständigen Duisburger Amtsgericht als gesetzliche Vertreterin der betreibenden Haus Elmer GmbH aufgeführte Michaela Kannenberg und die seit 28. Dezember zu ihrer Nachfolgerin als Geschäftsführerin ernannte Marina Cladders wollten sich gegenüber der NRZ in der Sache nicht äußern. Über Marina Cladders, Mitarbeiterin einer Immobilien-Gesellschaft in Bottrop, war zu erfahren, dass sie „nicht regelmäßig“ im Haus Elmer anzutreffen sei. Auch bei einer Betriebsversammlung zur aktuellen Situation soll sie nicht erschienen sein. Zum Jahresende sind nach NRZ-Informationen Gehaltszahlungen an die Mitarbeiter ausgeblieben.

Wer etwas sagt, ist Dr. Michael Patt, einer der beiden Käufer des Hauses Elmer. Bei der Übernahme, als es mit dem Betrieb bergab gegangen sei, hätten er und sein Miterwerber „die Betriebszahlen der letzten drei Jahre“ zugrunde gelegt. Die aber hätten sich als „nicht korrekt“ erwiesen. Der Ingenieur aus Flüren erhebt in dem Zusammenhang schwere Vorwürfe gegen den Vorbesitzer, die dieser bestreitet und als Reaktion auf seine Forderungen gegenüber den neuen Besitzern bezeichnet. Die haben laut Patt auf Rückabwicklung des Kaufvertrages geklagt.