Oberhausen. Die Energieversorgung (EVO) Oberhausen hat die Vorstellung des EVO-Betriebsergebnisses 2023 dazu genutzt, ihren Kunden Schönes anzukündigen.
Die über 106.000 Stromkunden, die über 25.000 Gaskunden und die über 7000 Fernwärmekunden der Energieversorgung Oberhausen (EVO) können mehr als hoffen, noch in diesem Jahr für Licht und Heizung weniger zahlen zu müssen als noch heute.
Denn der EVO-Vorstand gab bei der öffentlichen Vorstellung seiner Geschäftsbilanz für das Jahr 2023 ein großes Versprechen ab. „Wir sind optimistisch, dass wir die Preise für Strom, Gas und Fernwärme zum Jahresende deutlich und spürbar senken können“, sagte Timm Dolezych, seit Anfang 2023 Kaufmännischer Vorstand der EVO. „Das ist eine realistische Schätzung auf Basis der heute festzustellenden Konditionen und Beschaffungen.“
Preis für Fernwärme sinkt zum 1. Oktober 2024
Eingepreist sei in dieser Prognose allerdings nicht, wenn es noch einmal wie im Jahr 2022 mit dem Ukraine-Krieg zu unabsehbaren Katastrophen komme oder die zu zahlenden Netzentgelte sich plötzlich exorbitant erhöhen würden. „Fest anvisiert ist die Preissenkung für Fernwärme zum 1. Oktober 2024. Wann wir die Preise für Strom und Gas genau reduzieren können, ist noch nicht abgeklärt.“ Der Vorstand beabsichtigt und hofft, diese Preissenkung noch im Laufe dieses Jahres umsetzen zu können - und damit noch rechtzeitig für den Großteil der Wintersaison 2024/25 ihrer Kunden.
Nach einem recht trüben Geschäftsresultat im schlimmen ersten Ukraine-Kriegsjahr 2022 mit den extremen Preisausschlägen für Gas und Strom an den Energiebörsen legt die EVO-Spitze für 2023 wieder eine sehr ordentliche Bilanz vor. Das Ergebnis aus dem Kerngeschäft stieg von 4,3 Millionen Euro im Jahre 2022 auf nun 15 Millionen Euro, also auf ein normales Niveau der früheren Jahre. Hinzu kommt ein außerordentlicher Erlös aus dem lukrativen Verkauf der Steag, deren Anteile die EVO (6 Prozent) für die Stadt Oberhausen gehalten hat - dieser Erlös wurde fürs Jahr 2023 mit 25 Millionen Euro verbucht.
EVO macht außerordentlichen Jahresgewinn von 40 Millionen Euro
Deshalb kann die EVO einen Jahresgewinn im Kerngeschäft von 40 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von 283 Millionen Euro ausweisen. Nach Abzug von Steuern und Finanzbelastung bleiben 36,1 Millionen Euro übrig. 28 Millionen Euro davon werden an die beiden 50-Prozent-Anteilseigner, an die Stadt Oberhausen und über die Westenergie an den EON-Konzern ausgeschüttet.
Acht Millionen Euro steckt der Vorstand in die Rücklagen der EVO AG, damit das Eigenkapital aufgefüllt wird. Dies ist nach Angaben des Vorstandes wichtig, weil die Eigenkapitalquote von derzeit 18,6 Prozent über die Chance auf günstige Kredite am Kapitalmarkt mitentscheidet. „Sie ist derzeit noch zu niedrig und muss erhöht werden“, mahnt Dolezych. Denn durch die Energiewende zur Klimaneutralität steht die EVO vor massiven Investitionen, die nur durch Darlehen finanziert werden können.
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