Oberhausen. Semmel Concerts hat das Metronom-Theater neben dem Centro Oberhausen übernommen. Der Geschäftsführer spricht vor Ort über Pläne und Eröffnung.

Der rote Teppich liegt noch! Seit Mittwochmittag gibt es wieder Bewegung im vor vier Jahren geschlossenen Metronom-Theater neben dem Centro Oberhausen. Schlüssel öffnen die Schlösser von verbarrikadierten Eingangsglastüren. In der Lobby warten Pressevertreter auf die Hauptdarsteller des erst vor wenigen Tagen bekanntgewordenen Deals. Das renommierte Konzert-Unternehmen „Semmel Concerts“ aus Bayreuth übernimmt die brach liegende Spielstätte vom Hamburger Musical-Riesen Stage Entertainment.

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Semmel-Chef Dieter Semmelmann ist persönlich angereist, nimmt von Stage-Vertretern symbolisch einen überdimensionalen Schlüssel entgegen. Es wird gelacht. Die Stimmung ist auch bei Stadtvertretern bestens, auch wenn Fans auf das Bühnenleben noch etwas warten müssen. Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) weiß um die Strahlkraft der viele Jahre geschlossenen Immobilie: „Ich freue mich für die Stadt - und auch persönlich!“

Metronom-Theater Oberhausen: Nicht nur Musicals und Shows - auch Konzerte

Musical-Fans haben die geplante Wiedereröffnung des Touristen-Magneten positiv überrascht bis euphorisch aufgenommen. Bislang stand aber noch die Frage im Raum, wie Semmel das Metronom Theater künftig überhaupt nutzen möchte. „Sicher nicht als Pommesbude“, scherzt Semmelmann bei seiner Ankunft. Er wirbt bei allen Beobachtern um Geduld. Die Verhandlungen seien schließlich erst Ende des vergangenen Jahres geführt und erfolgreich abgeschlossen worden. Trotzdem unterstreicht der Geschäftsmann den ambitionierten Zeitplan: Im November oder Dezember 2024 sollen Fans die erste Produktion beklatschen.

Die ehemalige Musical-Lobby im Metronom-Theater in Oberhausen sieht noch vertraut aus. Der neue Besitzer wird trotzdem einen hohen einstelligen Millionen-Euro-Betrag in die Spielstätte stecken.
Die ehemalige Musical-Lobby im Metronom-Theater in Oberhausen sieht noch vertraut aus. Der neue Besitzer wird trotzdem einen hohen einstelligen Millionen-Euro-Betrag in die Spielstätte stecken. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

„Wir sind häufig bei unserem Weg zur Arena an dem Schild vorbeigefahren, auf dem zu lesen war, dass hier ein Theater zum Verkauf steht“, sagt Semmelmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Semmel veranstaltet oder organisiert sonst große Konzerttouren, die auch in der benachbarten Rudolf-Weber-Arena gastieren - wie bei Schlagersänger Howard Carpendale oder Filmmusik-Weltstar Hans Zimmer. „Auf unserem Schreibtisch liegen neue Ideen, die Theater-ähnlicher sind. Darum haben wir uns erkundigt, sind uns schnell einig geworden und jetzt die Besitzer des Metronom-Theaters.“

Metronom-Theater Oberhausen: Neuer Besitzer steckt mehrere Millionen in Umbau

Das Gebäude sei in seinem sehr guten Zustand, meint Semmelmann, sagt aber zugleich: „Wir gehen davon aus, dass wir noch einen hohen einstelligen Millionen-Betrag investieren werden.“ Tatsächlich sieht die Lobby oberflächlich so aus, als wäre erst gestern eine Show gespielt worden. Sogar die Theken sind noch vorhanden, vor allem bei Technik und Elektronik wird Semmel aber nachrüsten müssen.

„Ich gehe davon aus, dass wir hier in den Jahren 2025 und 2026 auch den ein oder anderen Pop- oder Rockstar sehen werden.“
Dieter Semmelmann - mit „Semmel Concerts“ der neue Betreiber des Metronom-Theaters

Inhaltlich sieht Semmelmann viele Aufführungen im Theater, die nicht bloß wenige Tage, sondern vier bis acht Wochen am Ort bleiben. Dauerproduktionen, die ein komplettes Jahr oder länger bleiben, wie zuletzt bei Stage Entertainment mit „Tarzan“ oder „Dirty Dancing“, wird es dagegen nicht geben. Langzeitproduktionen sind zwischen Semmel und Stage vertraglich ausgeschlossen worden.

Metronom-Theater Oberhausen: Semmel hofft für 2025 auf mindestens 300.000 Besucher

Der neue Besitzer möchte das Metronom-Theater nicht nur für Musicals, sondern auch für Show-Konzepte nutzen. Einen Namen nennt Semmelmann noch nicht. Ende April soll es hierzu Neuigkeiten geben. Nach unseren Informationen ist hinter den Kulissen der Name des Familienmusicals „Vom Geist der Weihnacht“ aber schon gefallen.

Noch sind die Türen für Gäste verbarrikadiert: Wenn es nach Oberbürgermeister Daniel Schranz und dem neuen Besitzer Dieter Semmelmann (re.) geht, soll sich dies schnell ändern. Schon Ende des Jahres möchte „Semmel Concerts“ starten.
Noch sind die Türen für Gäste verbarrikadiert: Wenn es nach Oberbürgermeister Daniel Schranz und dem neuen Besitzer Dieter Semmelmann (re.) geht, soll sich dies schnell ändern. Schon Ende des Jahres möchte „Semmel Concerts“ starten. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Laut des Semmel-Chefs wird es im Metronom-Theater neben Musical-Produktionen und Shows auch Konzerte mit bekannten Stars geben. „Ich gehe davon aus, dass wir hier in den Jahren 2025 und 2026 auch den ein oder anderen Pop- oder Rockstar sehen werden. Wir bereiten besondere Konzert-Konzepte vor, die an anderen Orten nicht möglich sind.“ Semmelmann plant mit einer Kapazität von maximal 1700 Sitzplätzen. Schon 2025 sollen mindestens 300.000 Besucherinnen und Besucher kommen.

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