Oberhausen. Die Jecken haben am Tulpensonntag dem großen Karnevalszug in Oberhausen zugejubelt. Prinz Jörg I. lässt nach Startproblemen die Kamelle regnen.
Die Karawane zieht weiter - aber nur, wenn sie auch kann: Zehntausende Jecken mussten am Tulpensonntag eine halbe Stunde länger warten, bis der große Karnevalszug an der Hermann-Albertz-Straße seine fast sieben Kilometer lange Kamellefahrt beginnen konnte. Uneinsichtige Autofahrer hatten im Bereich der Nohlstraße das weit im Voraus ausgeschilderte absolute Parkverbot für die Zugzeit missachtet. Ihre Fahrzeuge blockierten die Zugstrecke. Abschleppwagen rückten an. Die Polizei gab erst mit Verzögerung grünes Licht.
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Doch dann ging es tatsächlich heiter weiter. Stadtprinz Jörg I. (Becker) feierte seinen großen Tag. Der Karnevalszug durch Alt-Oberhausen steht für das Heimspiel des Oberhausener Regenten, der die Kamelle über Grenzstraße, Wörthstraße, Schwartzstraße bis zum Friedensplatz regnen ließ. Wie schon beim Kinderkarnevalszug blieb es am Himmel weitgehend trocken. Der Besucherzuspruch erinnerte an das Vorjahr - der Veranstalter schätzt die diesjährige Besucherzahl auf 130.000, wie 2023. „Das war eine friedliche Veranstaltung“, sagt eine Sprecherin des Oberhausener Polizeipräsidiums. „Bis auf ein paar kleinere, übliche Störungen verlief alles recht ruhig und entspannt.“
Karneval Oberhausen: Senatorenwagen der AOK Weiß-Rot feiert Premiere
Seine Premiere feierte der Senatorenwagen der Alten Oberhausener Karnevalsgesellschaft (AOK). „Wir lieben Oberhausen“ meinten die Weiß-Roten stadtverbunden und bildeten die hiesigen Prunkstücke und Wahrzeichen kunstvoll auf ihrem neu gebauten Wagen ab: Gasometer, Ebertbad bis zum Bert-Brecht-Haus. Eine rollende Liebeserklärung. Das Gefährt war übrigens einer der wenigen Umzugswagen, der ohne Werbeaufdruck auskam. Insgesamt machten rund 70 Mottowagen, Musikkapellen und Musikgruppen mit.
Besonders viele Jecken jubelten an der Ecke Grenzstraße und Lothringer Straße. Auch rund um die Stadthalle konnten sich die Wagenbesatzungen nicht über mangelnde Kamelle-Empfänger beklagen. Familien mit Kindern waren an der Ecke Blücherstraße und Alsenstraße gut aufgehoben. Dort starteten die Styrumer Löwen, nicht weit entfernt von der jecken Heimat, gleich einen von Karnevalsmusik getragenen Hüpfwettbewerb mit dem Publikum. Nur gut, wenn man einen professionellen DJ an Bord hat.
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Karneval Oberhausen: Steigerlied statt „Mir losse d‘r Dom en Kölle“
Fenster auf, Kamelle rein! Auf der Grenzstraße schmückten zudem einige Detail-verliebte Narren ihre Fenster mit Girlanden und Luftschlangen. Auffällig: Im Gegensatz zum Kinderkarnevalszug waren weniger Fußgruppen unterwegs. Der Umzugsweg war in der City allerdings auch doppelt so lang wie am Samstag in Osterfeld. Während Oberbürgermeister Daniel Schranz dort auf dem Hauptausschuss-Wagen als Gast-Kamellewerfer auftrumpfte, meisterte Marcel Habendorf als neuer Präsident des karnevalistischen Dachverbandes seinen ersten Hauptzug ohne Promi-Unterstützung. Übrigens beschallte sein Zugwagen musikalisch ausgereift: Statt „Mir losse d‘r Dom en Kölle“ klang zwischendurch mit feiner Reviernote: „Glück auf, der Steiger kommt“. Jeder Jeck ist anders.
An das Lied können sich die Oberhausener Narren gewöhnen. Im kommenden Jahr stellt die Karnevalsgesellschaft „Glück auf“ den Stadtprinzen - und dürfte für einige Bergbau-Akzente sorgen. (Bergbau-)Hut ab! Mit einem jecken Förderturm ließ sich der Verein schon diesmal bei der Kamelle-Parade durch Alt-Oberhausen blicken.
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Bekannte Zugbeobachter schauten auf der Tribüne der „Blauen Funken“ dem Oberhausener Umzug von erhöhter Warte zu. Das Prinzenpaar aus Mülheim Yannik I. und Fabienne ist erst am Rosenmontag gefordert - und schaute am Tulpensonntag vor dem Sparkassen-Gebäude bei den jecken „Kollegen“ in der Nachbarstadt zu.
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