Oberhausen. Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: In Oberhausen zeigten Grundschulkinder erstaunlichen Gemeinsinn und hatten damit großen Erfolg
Krisen über Krisen, die Welt in Aufruhr, die deutsche Politik zerstritten und die Wirtschaft geschwächt. Man könnte in diesem Winter kurz vor Weihnachten zum Grinch werden. Aber es gibt sie ja noch, die guten Nachrichten: In Oberhausen haben Grundschulkinder gezeigt, dass noch lange nicht alles verloren ist - und erstaunlichen Gemeinsinn bewiesen.
Die Rolandschule im Oberhausener Zentrum hat ein Schülerparlament, das zuletzt auch hohen Besuch von Landtagspräsident André Kuper bekam. Über dieses Gremium können die Kinder mitreden und mitgestalten. Als Schulleiter Marcel Weyer auf der Suche nach einer sozialen Aktion vor Weihnachten das Lebensmittelsammeln vorschlug, waren die Kinder sofort dabei. Am Montag, 18. Dezember, stellten sie sich vor den umliegenden Discountern Aldi, Rewe und Penny auf und riefen zur Spende auf. Das Motto der Aktion lautete: „Ein Teil mehr“.
Kinder sammeln Lebensmittel: Drei Autoladungen
Und siehe da: Nach zwei Stunden hatten die Kinder drei Autoladungen an Lebensmittel und über 300 Euro zusammenbekommen. Die Spenden wurden anschließend an den Verein „Solidarität in Oberhausen“ und die Oberhausener Tafel übergeben. „Die Kinder haben das toll gemacht“, schwärmt Schulleiter Weyer. „Das erfordert schon Mut.“
Unterstützung bekamen die Kinder von dem Träger des Offenen Ganztags, Awo Oberhausen, und den Mitarbeitenden der Schule. Das grundsätzliche Anliegen musste Weyer den Kindern gar nicht vermitteln: „Teilen und für andere da sein ist schon ein großes Thema bei den Kindern.“ In der Schule würden sie selbst die Folgen der Armut erleben, etwa, weil Mitschülerinnen und Mitschüler nicht genug zum Frühstücken haben. Die Rolandschule hofft noch auf einen Platz bei der Initiative Brotzeit, die sich um kostenloses Frühstück kümmert.
Solidarität in Oberhausen kümmert sich um Obdachlose. Der Verein organisiert regelmäßig Essensausgaben und vermittelt Schlafplätze für Bedürftige. Die Oberhausener Tafel befindet sich an der Buschhausener Straße und ist momentan sehr auf Spenden angewiesen. In der Vorweihnachtszeit sammelte die EVO Spenden über einen digitalen Wunschbaum. Alle Geschenke sind mittlerweile verteilt.