Mülheim. Die CDU wird in Bund und Kommune stärkste Kraft der Europawahl, blickt aber mit Sorgen auf die Ergebnisse der Konkurrenz von rechts: die AfD.

Sitzen hier die Gewinnerinnen und Gewinner der Europawahl? Als um 18 Uhr in der Kreisgeschäftsstelle der Mülheimer CDU die erste Hochrechnung auf den Bildschirm flatterte, wurde das Ergebnis fast reaktionslos zur Kenntnis genommen. Dabei ist die Union sowohl deutschlandweit als auch in Mülheim stärkste Kraft. Vor Ort legt sie sogar fast 3,9 Prozentpunkte zu. Doch der Blick ging am Wahlabend eher auf die Konkurrenz von rechts.

„Ich bin tatsächlich nicht entspannt“, meinte Werner Oesterwind, als er mit Frau und Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind rechtzeitig vor der Verkündung der ersten Ergebnisse an der CDU-Geschäftsstelle ankam. Die Anspannung bezog sich dabei aber weniger auf das Ergebnis der eigenen Partei. „Aber das Abschneiden der AfD macht mir Sorgen.“

AfD bei 16 Prozent: Deutliches Wehklagen aus Reihen der CDU

Als die ARD dann 16 Prozent für eben diese Partei ausrief, war erstmals ein deutliches Stöhnen aus den Reihen der CDU-Mitglieder zu vernehmen. Alle Hoffnungen, auf ein schwächeres Resultat der Alternative waren dahin.

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„Bei einer Europawahl nimmt man das ja erst mal zur Kenntnis“, sagte die Kreisvorsitzende Astrid Timmermann-Fechter, die sich über den Status der stärksten Kraft freuen durfte. In Mülheim legte die Union um fast 3,9 Prozentpunkte zu und landete mit 27,8 klar vor der SPD (20,9).

Warum sich die CDU nicht nur auf den starken Süden verlassen kann

„Wir sind stärkste Kraft, das ist gut. Mit dem Gesamtergebnis sind wir zufrieden, es hätte aber auch noch ein bisschen mehr sein können“, meinte Christina Küsters, CDU-Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt. Nichtsdestotrotz werden sie und ihre Kolleginnen und Kollegen aus der Partei die einzelnen Wahlergebnisse in Mülheim noch einmal genau anschauen müssen. Auf die starken Bereiche im Süden kann sich die CDU bei Zahlen von bis zu 35 Prozent verlassen, verfehlte aber auch zweimal die 20-Prozent-Hürde. Unter anderem in Styrum-Süd, wo die AfD mit 19,2 Prozent am stärksten war.

„Ich glaube nicht, dass das alles Protestwähler sind, das muss man schon sehr ernst nehmen. Bei einer Europawahl, wo sie nicht einmal pro Europa aufgetreten sind, ist es für mich in dem Ausmaß schon erstaunlich“, meinte Küsters.

Mülheimer CDU-Chefin mit klarem Appell an ihre Partei

Mülheims Parteichefin Astrid Timmermann-Fechter verband das Ergebnis gleich mit einem klaren Auftrag: „Wir müssen als demokratische Parteien weiter intensiv daran arbeiten, bei den kommenden Wahlen einen weiteren Anstieg zu verhindern. Wir müssen intensiver Gespräche führen, aufklären und dafür sorgen, dass die AfD ein schlechteres Ergebnis bekommt.“

Dem schloss sich auch Oberbürgermeister Marc Buchholz an und erinnerte sich an eine Rede von Dennis Radtke, Spitzenkandidat der CDU Ruhr. „Wer bei der Rede in der Stadthalle dabei war, wird sich erinnern, dass er das Dilemma der demokratischen Parteien aufgezeigt hat: Wir sind nicht mehr unterschiedlich genug gewesen. Am Ende bleiben nur noch zwei Alternativen übrig – BSW und AfD – und offensichtlich haben sich viele für diese beiden Extreme entschieden. Wir müssen aufzeigen, dass diese Parteien eigentlich nichts anzubieten haben. Das ist der Auftrag für uns, sie dort zu stellen, wo wir Inhalte zu diskutieren haben“, meinte der OB.

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