Mülheim. Weil zu viele Schüler gleichzeitig über die Straße hin zur Bahn drängen, will die Stadt dem rollenden Verkehr in Styrum eine Spur wegnehmen.

Nach Schulschluss spielten sich nicht selten abenteuerliche Szenen vor der Willy-Brandt-Schule in Styrum ab, wenn zig Schülerinnen und Schüler auf einmal versuchten, die Straßenbahn zu erreichen. Das berichten Anwohner und Mitglieder der Bezirksvertretung unisono. Jetzt kamen Ideen auf, wie die gefährliche Situation entschärft werden kann.

Durch die Reduzierung des Straßenbahntaktes kommt es auf dem Gehweg zu Ansammlungen von großen Gruppen von Schülerinnen und Schülern, schilderte die SPD-Fraktion jetzt in der Sitzung der Bezirksvertretung 2. „Da der Bereich nicht für solche Menschenmasse ausgelegt ist, geraten Personen – trotz der vorhandenen Absperrgitter – schnell auf die Straße. Leider kam es bereits zu einem Unfall“, führte der Fraktionsvorsitzende Holger Remming weiter aus.

Wenn Fußgänger länger Grün haben, stockt der Autoverkehr in Mülheim-Styrum

Der Vorschlag der Sozialdemokraten, um vor Styrums Gesamtschule die Unfallgefahr zu minimieren und die Schüler besser zu verteilen, lautet: „Die Grünphasen sollten verlängert werden, damit mehr Personen auf die Haltestelleninsel gelangen können.“ Die Verlängerung der Grünphasen für Fußgänger habe aber Auswirkungen auf den rollenden Verkehr, insbesondere hinsichtlich der negativen Effekte auf die Grüne Welle, gab Roland Jansen, Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau, zu bedenken.

Zudem habe eine videobasierte Verkehrserhebung im Bereich dieser Haltestelle ergeben, dass sich die Schüler nur zu Schulbeginn und -ende dort knubbelten. Außerhalb dieser Stoßzeiten reichten die Freigabezeiten der Ampel für die querenden Fußgänger grundsätzlich aus. Die mittlere Grünzeit des Fußgängerüberweges beträgt 30 Sekunden, legt die Verwaltung dar und betont in ihrer Stellungnahme: „Aus Gründen der Verkehrssicherheit wird außerdem bereits der nachrückende Individualverkehr bei Einfahren einer Straßenbahn in die Haltestelle gestoppt.“

Zubringerstraße zur A40 soll in Mülheim eine Spur einbüßen

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Um die Fußgängerquerung vor der Schule dennoch ungefährlicher zu machen, schlägt die Stadt vor, stadtauswärts eine der beiden Fahrspuren, die dem Kraftfahrzeugverkehr derzeit zur Verfügung stehen, wegzunehmen und die Straße stattdessen in Richtung A40 und Oberhausen bis hinter die Schule einspurig weiterzuführen, so wie es vorher an der Oberhausener Straße auch der Fall ist. „Dann müssen die Schüler nicht über zwei, sondern nur über eine Spur“, machte Roland Jansen deutlich, dass diese Distanz dann innerhalb der bestehenden Grünphase zu schaffen sei.

Zudem profitierten die Schülerinnen und Schüler von einer größeren Aufstellfläche vor dem Fußgängerüberweg auf Seiten der Willy-Brandt-Schule. „So muss nichts an der grünen Welle für den Autoverkehr geändert werden, die Qualität bleibt erhalten“, betonte Jansen. Wenn also eine komplette Fahrspur für den Kraftfahrzeugverkehr gestrichen werde, könne dort doch direkt ein Radweg angelegt werden, warb Axel Hercher, BV-Fraktionsvorsitzender der Grünen. Der Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau schien nicht abgeneigt.

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