Mülheim. Schlangen an einer Linksabbieger-Ampel verärgern Autofahrer in Mülheim-Winkhausen. Nun hat die Verwaltung Pläne zur Abhilfe in Aussicht gestellt.
Von der Aktienstraße links abbiegen in die Freiherr-vom-Stein-Straße? „Das ist meistens eine Katastrophe“, stöhnen viele Menschen aus Winkhausen. Die Fraktionen von CDU und Grünen hatten das Aufreger-Thema nun auf die Agenda der Bezirksvertretung 2 gebracht und eine Änderung der Ampelschaltung an der neuralgischen Stelle angeregt, um des Verkehrsproblems endlich Herr zu werden. Die Stadt hat daraufhin Pläne vorgestellt.
Die Sache habe sich zugespitzt, so berichteten mehrere Anwohner der Redaktion, nachdem an der Fußgängerampel an der Freiherr-vom-Stein-Straße eine Signalanlage für Blinde angebracht worden war. Daraufhin nämlich sei vor Ort die komplette Ampelschaltung verändert worden. Leidtragende seien seither vor allem besagte Linksabbieger.
Alte Verkehrsregelung an Mülheimer Kreuzung hat Bestandsschutz verloren, so ein Experte
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Die frühere Verkehrsregelung, so machte Helmut Voß, Abteilungsleiter Verkehr- und Straßenplanung, nun in der BV 2 klar, sei heutzutage aber nicht mehr zulässig. „Durch die Einrichtung der Blindensignalisierung erlosch der für die alte Signalschaltung bestehende Bestandsschutz.“ Die Ampel lässt daher nicht mehr zuerst die Linksabbieger durch, sondern springt zeitgleich für die Fahrzeuge in beiden Richtungen auf Grün: in Stoßzeiten ein echtes Problem.
„Derzeit wird geprüft, welche Möglichkeiten der Signalisierung bestehen, um die Verkehrssituation wieder zu verbessern“, so Voß in der Sitzung. Man denke über „die Anzeige eines Diagonalgrüns im Nachlauf der Hauptrichtung“ nach. Sprich über einen grünen Pfeil, der das Abbiegen auch dann noch ermöglicht, wenn der Gegenverkehr schon wieder Rot hat. Vorab müsse man jedoch „zumindest die Verkehrsbelastung der entgegenkommenden Aktienstraße detektieren, damit kein Rückstau in den vorgelagerten Knoten entsteht“, führte der Verkehrsexperte aus. „Mit der vorhandenen Hardware“ sei eine kurzfristige Änderung der Schaltung „leider nicht möglich“.
Stadt Mülheim will gemeinsam mit der Ruhrbahn tätig werden
Und auch die notwendige Umrüstung der Kreuzung wird noch auf sich warten lassen: Das Amt für Verkehrswesen und Tiefbau nämlich will laut Voß erst tätig werden, wenn auch die Ruhrbahn vor Ort baut. Das Nahverkehrsunternehmen möchte den ÖPNV an dieser Stelle beschleunigen, habe deshalb 2023 eine entsprechende Maßnahme beim VRR angemeldet. „Aktuell erarbeitet die Ruhrbahn einen Finanzierungsantrag“, berichtete Voß. Ziel es sei, die Arbeiten noch 2024 bewilligt zu bekommen und sodann - gemeinsam mit dem Amt für Verkehrswesen und Tiefbau - loszulegen.
Die Menschen in Winkhausen also brauchen noch Geduld. Eine Betroffene fürchtet unterdessen: „Hier wird sich nichts tun bis zum ersten schweren Unfall.“ Dazu könne es im Übrigen auch auf dem nahen Knappenweg kommen: „Viele Menschen umfahren diese Stelle ja längst.“
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