Mülheim. 67-jähriger Mülheimer verfolgt mutmaßliche Räuber mit dem Sportwagen. Polizei setzt bei der Fahndung im Wald Helikopter, Drohne und Spürhund ein.

Drei Männer sollen am Dienstagvormittag einen Mülheimer in der Tiefgarage seines Wohnhauses an der Großenbaumer Straße brutal überfallen und seine hochwertige Armbanduhr vom Handgelenk geraubt haben. Laut Polizei verfolgte der 67-Jährige den Fluchtwagen kurzerhand mit seinem Porsche. Dann kam es zum Unfall.

Gegen 10.30 Uhr, so die Polizei, befand sich der Mülheimer in der Tiefgarage des Mehrfamilienhauses: „Dort wurde er unvermittelt von den drei Männern angegriffen, die ihm scheinbar aufgelauert haben“, sagte Polizei-Pressesprecher Hendrik Heyer. Das Trio soll dem 67-Jährigen Reizgas ins Gesicht gesprüht und auf den bereits am Boden liegenden Mann eingetreten und eingeschlagen haben. „Trotz vehementer Gegenwehr“ sei es den Tatverdächtigen gelungen, ihm die teure Armbanduhr vom Handgelenk zu reißen. Ihr Wert? „Im sechsstelligen Bereich.“

Das Trio flüchtete mit einem weißen Renault über die Großenbaumer Straße in Mülheim

Das Trio flüchtete mit einem weißen Renault über die Großenbaumer Straße. Der Mülheimer fackelte nicht lang, stieg in seinen Porsche 911 und nahm die Verfolgung auf. „Aus bislang ungeklärter Ursache“, so die Polizei, seien beide Fahrzeuge an der Ecke zur Mühlenbergheide verunglückt. Der Renault der Tatverdächtigen sei von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der 67 Jahre alte Mülheimer wurde bei dem Vorfall leicht verletzt und kurz darauf vor Ort vom Rettungsdienst ambulant behandelt.

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Von Deike Frey

Die Männer entkamen zunächst in den Wald. Man habe „sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet“, berichtet Heyer. Zum Einsatz kamen eine Hundertschaft, eine Drohne, ein Helikopter und ein Diensthund. „Die Suche erstreckte sich bis in den Abend hinein. Der Hubschrauber allerdings wurde nur kurz eingesetzt. Das Blätterdach ist aktuell sehr dicht, der Wald daher aus der Luft schlecht einsehbar.“ Es gelang trotzdem, zwei der Tatverdächtigen zu erwischen und noch im Wald festzunehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg ordnete das Amtsgericht Mülheim am Mittwoch Untersuchungshaft an.

Dritter Tatverdächtiger verliert Schuh, Mantrailer-Spürhund nimmt Witterung auf: Leider erfolglos

Nach dem dritten Mann, der auf der Flucht einen Schuh verloren hat, wird weiter gefahndet. „Wir haben sogar einen Mantrailer-Spürhund eingesetzt, der Witterung am Schuh aufgenommen hat“, so Heyer. Man habe das Waldgebiet durchkämmt, sei aber leider erfolglos geblieben. Beschrieben wird der Mann wie folgt: 25 bis 30 Jahre alt, zwischen 170 und 180 cm groß. Er soll Schwarz sein, schwarze Haare haben und eine schlanke, durchtrainierte Statur.

In dem sichergestellten Fluchtfahrzeug wurden ein Pfefferspray und die geraubte Uhr des Mülheimers gefunden. Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter, unter anderem sind Experten des Verkehrsunfallaufnahme-Teams am Werk. Laut Hendrik Heyer sind die Personalien der Festgenommenen noch nicht abschließend geklärt. „Sie machen überhaupt keine Angaben zu ihren Personalien.“ Der Wagen, mit dem sie unterwegs waren, trägt ein ausländisches Kennzeichen.

Polizei Mülheim sucht jetzt nach Zeugen

Wer Angaben zu dem Flüchtigen machen kann oder am Dienstag Verdächtiges im Waldgebiet um die Großenbaumer Straße beobachtet hat, meldet sich unter 0201/829-0 oder unter hinweise.essen@polizei.nrw.de bei der Polizei.

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