Mülheim. Polizei sucht nach der Ursache für den Brand an einer Mülheimer Schule. Mitarbeitende und Kinder trauern Bauwagen nach, der in Flammen aufging.
In der Luft hängt am Montagmorgen noch ein Geruch von Verkohltem. Eine schwarz-blau verrußte Wellblechwand steht schräg zum Fußgängerweg gebeugt, doch die übrigen Wände des Bauwagens auf dem Gelände der Grundschule am Oemberg haben dem Feuer nicht standhalten können. Von dem kleinen Refugium, das Grundschulkinder mit viel Engagement selbst bemalt und gestaltet haben, sind verkohlte Reste übriggeblieben. Die Polizei wird nun aufklären müssen, warum es überraschend in Flammen aufgegangen ist.
Den Brand auf dem Schulgelände hatten mehrere Anwohner gegen 0.40 Uhr der Feuerwehr gemeldet. Die Einsatzkräfte rückten mit zwei Löschzügen an, um das Feuer nicht nur im Bauwagen, sondern ebenfalls im Inneren des anliegenden Gebäudes zu bekämpfen. Denn auch hier waren die Flammen inzwischen eingedrungen, hatten eine Fensterscheibe zum Bersten gebracht.
Nach dem Brand in Mülheim: Unterricht konnte kurzfristig verlegt werden
Recht schnell aber bekam die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle, nach gut einer Stunde waren die einzelnen Glutnester in der Dachhaut ebenso gelöscht und der Brandrauch mit Hochleistungslüftern aus dem Gebäude getrieben. Wie groß der Schaden im Inneren ist, muss der zuständige städtische Immobilienservice noch ermessen. Was zu Bruch ging, welche Reparaturen notwendig und wie hoch die Schadenssumme ausfällt, werde sich erst in den nächsten Tagen konkretisieren lassen, heißt es seitens der Stadt.
Zumindest der Unterricht in den zwei betroffenen Klassenzimmern konnte kurzfristig in andere Räume der Schule verlegt werden - am Montagmorgen scheint nach dem Schreck auch wieder etwas Normalität eingekehrt. Bis allerdings das alleinstehende Gebäude wieder benutzt werden kann, wird es noch eine Weile dauern.
OGS-Mitarbeiterin bestürzt: Bauwagen wurde von Kindern liebevoll bemalt
So sind aktuell das Haus und die Brandstelle weiträumig mit rotweißem Absperrband umzäunt. Die angesengten und verbrannten Reste des Bauwagens liegen auf dem Boden verstreut: Außenwände, Schaumstoffpolster. „Mir blutet das Herz“, schaut eine OGS-Mitarbeiterin der Schule auf das Ausmaß der Zerstörung. Grundschüler hatten zusammen mit ihr den Bauwagen „zwei Ferien lang liebevoll bemalt“. Nicht nur Spielsachen seien darin aufbewahrt worden, im Inneren sei auch eine Bank zum Sitzen gewesen - ein kleiner Rückzugsort. „Wer macht sowas?“, schüttelt sie darüber den Kopf, auch im Unglauben, wie das Feuer ausbrechen konnte.
Das wird nun von der Kriminalpolizei zu beantworten sein. Denn sie ermittelt derzeit nach den Ursachen des Feuerausbruchs, und zwar in alle Richtungen, sagt eine Sprecherin der Polizei, also auch in Richtung Brandstiftung. Mit schnellen Ergebnissen wird allerdings nicht zu rechnen sein, vermutet die Sprecherin.
Unbefugter Aufenthalt auf Mülheimer Schulhöfen
Erst kürzlich war die öffentliche Debatte zu Schulhöfen als Treffpunkt in der Freizeit laut geworden. Anders, als es die Regeln vorgeben - der Aufenthalt nach Schulschluss ist lediglich Menschen unter 17 Jahren erlaubt - tummeln sich übereinstimmenden Berichten von Schulleitern zufolge vor allem junge Erwachsene verbotenerweise auf den Höfen. Darauf deuteten Hinterlassenschaften wie leere Flaschen, gerne auch mal alkoholischen Inhalts, sowie anderer Verpackungsmüll hin.
Damit nicht genug, spiele auch Sachbeschädigung eine Rolle. „Vandalismus kommt immer wieder vor, zumeist in Form von Graffitis, vereinzelt abgetretene Türdrücker, Zerstörung von Fensterscheiben, Beschädigung von Fassadenplatten“, erklärte jüngst die Schulhofüberwachung der Jobservice GmbH (JSG) dazu. Im Auftrag des Immobilienservice prüfen Ein-Euro-Jobber die einschlägigen Schulhöfe, etwa der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, der Martin-von-Tours-Grundschule, der Grundschule am Dichterviertel und des Gymnasiums Heißen.
Mülheim Pilotprojekt soll Test an vier Schulen ermöglichen
Im Bildungsausschuss war vergangene Woche erst über eine Erhöhung der Altersgrenze zum Spielen nach dem Unterricht auf Schulhöfen ausgewählter Pilotschulen abgestimmt worden. Die Idee dahinter: Mehr Aufenthaltsfläche für Spiel und Sport zu schaffen. Das Gremium befand darüber, ob an den Standorten Realschule Stadtmitte, Gymnasium Heißen, Gustav-Heinemann-Gesamtschule und Schulzentrum Saarn die Altersgrenze komplett abgeschafft oder um zehn Jahre auf 27 angehoben werden soll.
Per Abstimmung wurde Variante zwei, also eine Altersgrenze von 27 Jahren beschlossen. „Eine an die Zielgruppe der Jugendverwaltung angepasste Altersgrenze würde eine Fokussierung auf genau diese Zielgruppe bedeuten und somit gegebenenfalls einen geschützten Rahmen für die Gruppe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne zusätzliche Verdrängungseffekte von älteren und mitunter durchsetzungsstärkeren Erwachsenen erzeugen“, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage.
Schließlich bliebe der Nachweis darüber, ob sich auf dem Schulhof aufhaltende Menschen die Altersgrenze tatsächlich noch nicht überschritten haben, „auch mit einer angehobenen Altersgrenze genauso problematisch wie bei der aktuell gültigen Altersgrenze“, befand das Gremium. Welche Auswirkungen das womöglich auf den Vandalismus auf den Schulhöfen haben wird, bleibt abzuwarten.
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