Mülheim. Grausame Tat in Mülheim-Heißen: Rentner rettet Taube mit mehreren Pfeilen im Körper – Einzelfall oder breitet sich in Mülheim ein Taubenhass aus?
Eine Taube nistet gemütlich auf dem Dach an der Hänflingstraße in Heißen. „Dickie, komm runter!“, ruft der 73-jährigen Rentner Heinz-Jürgen Mölders, während er Vogelfutter auf den Boden streut. Trotz der umliegenden Gewerbegebäude und des Betons kümmert er sich liebevoll um die Vögel in der Nachbarschaft und bringt mit seiner kleinen Terrasse, zahlreichen Blumen und kleinen Obstbäumen ein bisschen Natur zurück. „Etwas für die Augen“, nennt es Mölders.
Doch am 28. Oktober traute er seinen Augen kaum: „Ich dachte: Was ist das für ein rotes Ding auf ihrer Brust?“ Mölders entdeckte seine vertraute Taube, die jeden Tag gegen Mittag auftaucht, humpelnd mit einem Pfeil in der Brust. Wenige Tage später fand er einen weiteren Pfeil in derselben Taube. Ihr Erkennungsmerkmal waren die weißen Federn unter den Flügeln. Doch wer tut so etwas? Früher sei die Taube zutraulicher gewesen. „Da habe ich nur den Eimer festgehalten, und sie hat direkt daraus gepickt. Seit dem Vorfall macht sie das nicht mehr“, erzählt der 73-Jährige.
Mülheimer Rentner entsetzt: Taube mit Blasrohr und Armbrust angeschossen
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Der erste Pfeil soll die Taube in der Brust getroffen haben und zwei Tage später folgte ein weiterer Pfeil, dieses Mal wesentlich länger und breiter, der laut Mölders quer durch den Körper der Taube steckte. „Der kleine Pfeil kommt wahrscheinlich von einem Blasrohr, der größere von einer Armbrust, denke ich“, sagt er. Mit einer Marderfalle habe er die Taube eingefangen, um die Pfeile zu entfernen: „Ich musste sehr vorsichtig sein, weil der kleine Pfeil einen Widerhaken hat. Zum Glück hat es die Taube überstanden.“
An den Tag des Vorfalls kann sich der Rentner noch genau erinnern: „Da kam meine Frau ins Krankenhaus. Fünfmal hätte ich sie schon fast seitdem verloren.“ Mölders‘ Frau leidet schwerwiegend unter COPD, einer unheilbaren Lungenerkrankung. Seit Ende letzten Jahres kämpft das Paar: 139 Tage Krankenhausaufenthalt und etwa 120 Tage Intensivstation dauerte es, bis Mölders‘ Frau nach Hause konnte. Mölders tue alles für seine Liebsten und die Tiere, umso unverständlicher ist der Taubenhass für ihn.
Taubenangriff in Mülheim: Was sich Heinz-Jürgen Mölders erhofft
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„Für mich ist es unbegreiflich, wie man Tiere so quälen kann. Und wo hört das auf? Wann kommt der Punkt, wo sich der Täter sagt, ich höre jetzt auf? Und wer sagt, dass nur Tauben betroffen sind?“, fragt der Rentner. Dass Tauben mit Pfeilen abgeschossen werden, ist keine Seltenheit. In Herne gab es einen ähnlichen Fall im größeren Ausmaß. Mehrere Tauben wurden dort mit Stahlpfeilen gefunden. Eine Taube musste sogar eingeschläfert werden, doch der Täter wurde festgenommen. Mölders hofft darauf, dass auch der Täter in Mülheim gefunden wird oder zumindest, dass die Tierquälerei aufhört. Um sicherzustellen, dass dies geschieht, sollten Zeugen sich bei der zuständigen Polizeiwache melden.
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