Mülheim. Niemand soll einsam und qualvoll sterben, jeder in Würde. Mülheim will diesem „Menschenrecht“ näherkommen. Pflegeheim baut Palliativbereich auf.

Wie werden schwerstkranke und sterbende Menschen in Mülheim betreut? Welche Angebote gibt es? Welche fehlen? Darüber soll beim ersten Thementag zur palliativen Versorgung in Mülheim am 17. April gesprochen werden - „offen und tabulos“, heißt es in der Ankündigung. Haupt- und Ehrenamtliche, die sich in diesem Bereich engagieren, stellen ihre Arbeit vor.

Organisiert wird die Veranstaltung, die von 15 bis 19 Uhr im großen Saal des Altenhofes stattfindet, vom Palliativnetzwerk Mülheim, zu dem sich verschiedene Akteure zusammengeschlossen haben: das ambulante und das stationäre Hospiz, Evangelisches Krankenhaus und AOK, die Mülheimer Seniorendienste, das Trauernetzwerk, Sozialamt und Gesundheitsamt der Stadt Mülheim und die SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung).

Palliativversorgung in Mülheim - Thementag ist offen für alle

Nicht nur Fachleute sollen sich in moderierten Gesprächsrunden austauschen. „Der Thementag ist offen für alle“, betont Jörg Marx, Sozialplaner der Stadt Mülheim, der das Treffen mit vorbereitet hat und moderiert.

Im Rahmen des Thementages wird auch die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland unterzeichnet. Sie ist etwa 20 Seiten stark, umfasst ein Programm mit fünf Leitsätzen und wurde 2010 erstmals gemeinsam formuliert von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, dem Deutschen Hospiz- und Palliativverband und der Bundesärztekammer. Zusammenfassen lässt sich das Werk mit diesem Satz: „Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen.“

Mülheimer Pflegeheim richtet speziellen Palliativbereich ein

Anders formuliert: Niemand soll einsam und unter Schmerzen aus dem Leben gehen. In Mülheim helfen dabei die Teams der Hospize oder die Ärzte und Fachpflegekräfte der SAPV. Die Mülheimer Seniorendienste bauen im städtischen Altenheim „Haus Auf dem Bruch“ einen speziellen Palliativbereich auf. Künftig können dort zehn Menschen versorgt werden. Der Pflegebereich entstehe in enger Abstimmung mit dem SAPV, um diesen zu entlasten, heißt es bei den Mülheimer Seniorendiensten.

„Wir sind dankbar für dieses Angebot“, sagt SAPV-Geschäftsführerin Susanne Freudenberg. Sie hätten deutlich mehr Anfragen, als sie tatsächlich versorgen können, „das ist ein ganz großes Problem“. Auch Ursula König, Leiterin des ambulanten Hospizes, schildert Nöte: „Wir suchen händeringend Ehrenamtliche.“ Im Juni soll ein neues Seminar beginnen.

Würdiges Sterben: ein Menschenrecht

Es gibt viel zu tun. „Der Thementag soll keine Eintagsfliege sein“, so Jörg Marx, „sondern ein Startpunkt.“ Würdiges Sterben sei ein Menschenrecht. Für die Veranstaltung am 17. Aprl kann man sich direkt online anmelden unter https://form.jotform.com/240842732162351 oder per Mail an joerg.marx@muelheim-ruhr.de.

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