Mülheim. Der neueste Grundstücksmarktbericht für Mülheim verzeichnet Rückgänge in vielen Bereichen. Dennoch gibt es auch einige positive Entwicklungen.

Weniger Kauffälle, weniger Umsatz und eine Krise beim Neubau – der neueste Grundstücksmarktbericht zeichnet kein rosiges Bild für Mülheim. Es gibt aber auch Hoffnung.

Nach Auswertung aller Immobilien- und Grundstückskaufverträge im Jahr 2023 kam Mülheims Gutachterausschuss für Grundstückswerte auf eine Bilanz von 1099 Käufe von bebauten und unbebauten Grundstücken sowie von Wohnungs- und Teileigentum. 2022 waren es noch 1246 Kauffälle – ein Rückgang um 11,8 Prozent.

Warum vor allem die unbebauten Grundstücke kriseln

Während die bebauten Grundstücke lediglich um zehn Prozent zurückgegangen sind (468 Fälle statt 519 in 2022), ist die Misere vor allem auf die Zahlen bei den verkauften unbebauten Baugrundstücken zurückzuführen. Hier registrierte der Gutachterausschuss einen Rückgang von gar 37 Prozent. Nur noch 38 Fälle schafften es in die Statistik, 60 waren es noch im Jahr davor.

Der Grund: Aufgrund des schon seit Jahren niedrigen Flächenpotenzials in Mülheim werden Baugrundstücke oftmals durch Teilung von großen Grundstücken geschaffen oder es werden bebaute Grundstücke gekauft, um dort durch einen Abbruch einen Neubau zu ermöglichen. Trotz des Flächenmangels bleiben die Bodenrichtwerte erstmals seit 2016 wieder stabil.

Wo die höchsten Bodenrichtwerte in Mülheim zu finden sind

2022 lagen sie im Durchschnitt bei 420 Euro pro Quadratmeter. Den höchsten durchschnittlichen Richtwert verzeichnete dabei der Stadtteil Menden-Holthausen mit 485 Euro, während der günstigste Wert mit 300 Euro für Styrum ausgewiesen ist.

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Zurück zum aktuellen Grundstücksmarktbericht: Der wies 2023 erneut als kein gutes Jahr für Neubauten aus. Aufgrund der extrem gestiegenen Baukosten waren die Zahlen schon von 2021 auf 2022 komplett eingebrochen und eine Erholung war auch im Jahr 2023 nicht zu registrieren. Im Gegenteil: Der Ausschuss zählte ganze zwei veräußerte neu erstellte, schlüsselfertige Einfamilienhäuser. 2022 waren es immerhin noch sieben.

Mülheimerinnen und Mülheimer greifen ein Preissegment nach unten

„Die Käufer von Wohnungseigentum haben 2023 mehr im günstigeren Preissegment unter 2000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gekauft, vermutlich der gestiegenen Zinsbelastung geschuldet. Andererseits ist Mülheim weiter eine feste Größe für Objekte in exklusiver Lage“, so der Vorsitzende des Gutachterausschusses, Matthias Lincke.

Vorsitzender des Mülheimer Gutachterausschusses: Matthias Lincke ist gleichzeitig Leiter des Amtes für Geodaten, Kataster und Wohnbauförderung.
Vorsitzender des Mülheimer Gutachterausschusses: Matthias Lincke ist gleichzeitig Leiter des Amtes für Geodaten, Kataster und Wohnbauförderung. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Tatsächlich sind 2023 die meisten Wohnungen im Preissegment zwischen 1501 und 2000 Euro pro Quadratmeter verkauft worden, wohingegen die Mehrheit zuvor noch in der Spanne zwischen 2001 und 2500 Euro lag.

Preise in Mülheim gehen zurück - zum Teil schon seit Mitte 2022

Das könnte sich wieder ändern und der Rückgang verkaufter Wohnungs- und Teileigentumseinheiten um elf Prozent auch der Vergangenheit angehören. Denn die durchschnittlichen Preise für Eigentumswohnungen sind gefallen. Sie liegen in mittleren Wohnlagen mittlerweile bei 2260 Euro pro Quadratmeter (2500 in 2022) und bei 3320 Euro in guten Wohnlagen (3460 in 2022).

Bodenrichtwerte kostenlos im Netz finden

Mülheimerinnen und Mülheimer können die Immobilien- und Bodenrichtwerte jederzeit und kostenlos auf boris.nrw.de online einsehen.

Über den Immobilienpreiskalkulator ist es möglich, schnell und einfach eine Preiseinschätzung für sein Objekt zu erhalten. Dabei müssen lediglich die wertbeeinflussenden Merkmale wie Fläche, Ausstattung oder Alter der Immobilie ausgewählt werden.

Diese Einflüsse werden dann automatisch mit dem Immobilienrichtwert verrechnet und als Ergebnis erhält man einen Schätzwert für sein Wohnungseigentum oder sein Ein- bzw. Zweifamilienhaus inklusive Bodenwert.

Auch die Preise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Doppelhaushälften sind bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 nach jahrelangen Steigerungen erstmals wieder um zehn Prozent gesunken.

Warum Mülheimer gespannt auf die Wirtschaftslage gucken

„Seitdem beobachten wir alle sehr gespannt, wie sich der Grundstücksmarkt aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage, der sich wieder etwas leicht beruhigenden Lage bei den Bauzinsen und der Sanierungspflicht gemäß Gebäudeenergiegesetz weiterentwickelt“, sagt Matthias Lincke.

Nach den Auswertungen, die seinem Ausschuss vorliegen, sind die Kaufpreise 2023 um weitere acht Prozent gesunken. „Das Niveau der Kaufpreise bleibt in Mülheim aber weiterhin wie auf dem Jahresniveau von 2021 hoch“, so Lincke.

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