Mülheim. Das Mehrwertsteuer-Plus hat Mülheims Gastronomie kalt erwischt. Jetzt freute sich Gastronom Rajesh Luthra doch: wegen einer Rechnung der Stadt.

Allen Belastungen zum Trotz: Gastronom Rajesh Luthra will nicht nur schwarzmalen. Jüngst drückte der Betreiber des Café Leonardo seine Freude aus, als er einen städtischen Bescheid zugestellt bekam. Er las das Schreiben und stellte fest: „Das ist wirklich sehr gut für uns.“

Worüber sich Luthra so freute, war ein Gebührenbescheid über rund 1800 Euro. „Früher habe ich fast 5000 Euro bezahlt“, sagt er und freut sich über die Entlastung bei den städtischen Gebühren für Außengastronomie, wo ja schon die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes das Wirtschaften nicht leichter gemacht hat. „Da muss man auch mal Danke sagen“, so Luthra Richtung Stadtverwaltung und Politik. 122 Quadratmeter oben auf der Schloßstraße hat er als Außengastronomie angemeldet, 130 Gästen bietet sie Platz.

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Stadt Mülheim verlangt seit fünf Jahren weniger Gebühren für Außengastro

Bei den Gebühren gibt es nun im fünften Jahr Ermäßigungen für Gastronomen. 2021 und 2022 waren Mülheimer Gastronomen diese Gebühren sogar komplett erlassen worden – als Hilfe aufgrund der Belastungen durch die Corona-Pandemie. 2023 hatte Schwarz-Grün eine Halbierung der Gebühren (wie 2020) durchgebracht; das hat die Ratskoalition auch für dieses Jahr festgesetzt. So zahlen Gastronomiebetriebe aktuell für das Aufstellen von Tischen und Sitzgelegenheiten im Freien je nach Lage in der Stadt 63 Cent, 95 Cent oder 1,15 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Die Stadt Mülheim verlangt von Gastronomen weniger Gebühren für Außengastronomie. Hier ein Bild aus dem Sommer 2022 bei Franky‘s am Mintarder Wasserbahnhof.
Die Stadt Mülheim verlangt von Gastronomen weniger Gebühren für Außengastronomie. Hier ein Bild aus dem Sommer 2022 bei Franky‘s am Mintarder Wasserbahnhof. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dass die Reduzierung der Gebühren womöglich gar dazu führt, dass mehr Gastronomiebetriebe in Mülheim Sitzgelegenheiten im Freien schaffen oder Betreiber ihre Flächen vergrößern, vermag die Stadtverwaltung derweil nicht erkennen. Für Erweiterungen, hieß es jüngst auf Anfrage, sei meist vor Ort kein Platz vorhanden. Im Jahr 2019, vor der erstmaligen Gebührensenkung, waren bei der Stadtverwaltung 75 Außengastronomieflächen angemeldet. In den Corona-Jahren 2020 und 2021 sank die Zahl auf 66 beziehungsweise 65. 2022 gab es 75 Mal Außengastronomie im öffentlichen Raum, 2023 dann 79 Mal.

Die Stadt verzichtet mit der Reduzierung der Gebühren auf rund 20.000 Euro Einnahmen und nimmt eine ebenso hohe Summe noch ein. Laut Daten des Statistischen Bundesamtes hatte sich das deutsche Gastgewerbe zuletzt noch nicht vollumfänglich von dem Corona-Schock erholt. Die Umsätze von der Zeit davor wurden noch nicht wieder erreicht.

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