Mülheim. Straßen, Radwege, Sport: Mülheims Haushalt für 2024 umfasst mehr als eine Milliarde Euro. Die Investitionsprojekte in der Übersicht.

Oft diskutiert und noch öfter gebrochen: Kein Start in ein neues Jahr kommt ohne die berühmten Neujahrsvorsätze aus. Auch die Stadt Mülheim hat sich mit dem im Dezember verabschiedeten Haushalt eine Liste für die kommenden zwölf Monate geschrieben. Weil die Stadt nach dem Ausscheiden aus dem Stärkungspakt erstmals wieder ohne Landeshilfen auskommen muss, sind große finanzielle Sprünge weiterhin nicht zu erwarten. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die geplanten Investitionen.

Straßenbau

Insgesamt plant die Stadt mit knapp mehr als einer Milliarde Euro in ihrem städtischen Etat. Alleine ein Drittel davon könnte sie in den Straßenbau stecken, um den Status quo zu erhalten. In Wahrheit aber werden wieder zahlreiche Mülheimer Straßen vergebens auf eine Sanierung oder gar Erneuerung warten. Von „sehr wenig Investitionsmaßnahmen“ spricht Roland Jansen, Leiter des Amtes für Verkehrswesen und Tiefbau.

Schlaglöcher und Teerflicken prägen in vielen Mülheimer Stadtteilen das Straßenbild.
Schlaglöcher und Teerflicken prägen in vielen Mülheimer Stadtteilen das Straßenbild. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Viele der im aktuellen Haushalt aufgeführten Straßen seien schon mit Blick auf die Zukunft etatisiert worden. Sie verursachen frühestens ab 2025 Kosten.

Brücke in Styrum muss nach über 75 Jahren erneut werden

Als beispielhafte Maßnahme für dieses Jahr nennt der Verkehrsplaner die Erneuerung der Brücke an der Styrumer Hauskampstraße, die die Moritzstraße mit der Thyssenbrücke und damit auch mit der Oberhausener Straße verbindet. Die 1947 errichtete Brücke ist in die Jahre gekommen und die prognostizierte Nutzungsdauer von 70 Jahren seit bald sieben Jahren überschritten. Im Zuge des Neubaus soll auch der Straßenraum nach heutigem Standard angepasst werden: Auf der West- und der Ostseite der Straße sollen gemeinsame Fuß- und Radwege errichtet und mit einem Sicherheitsstreifen von der Fahrbahn getrennt werden.

Muss erneuert werden: Die Brücke an der Styrumer Hauskampstraße.
Muss erneuert werden: Die Brücke an der Styrumer Hauskampstraße. © NRZ

Noch für Ende 2024 ist der Baubeginn an der Humboldstraße vorgesehen. Dort wollen die Städte Essen und Mülheim eine Fahrradstraße errichten. Von den 6,5 Millionen Euro Baukosten sollen 75 Prozent landesseitig gefördert werden, sodass beide Kommunen jeweils 900.000 Euro tragen müssten.

Wo Mülheimerinnen und Mülheimer mit Baustellen rechnen müssen

Aus dem Etat 2023 sind noch zahlreiche Vorhaben ins neue Jahr übertragen worden, wie aus einer Prioritätenliste für den letzten Mobilitätsausschuss hervorgeht. Dazu zählen beispielsweise die Heidestraße, die Friedhofstraße, die Gneisenaustraße, ein Abschnitt der Saarner Straße zwischen Holzstraße und Saarnberg, die Erneuerung der Fahrbahndecke am Kantweg oder Betoninstandsetzungsmaßnahmen an der Konrad-Adenauer-Brücke. „Wir bauen auch viele Bushaltestellen barrierefrei aus“, verspricht Roland Jansen.

Radwege

Das Prestigeprojekt im Bereich Verkehr soll der geplante Radweg beiderseits der Kaiserstraße werden. In dessen Folge wird sich der Autoverkehr mit weniger Platz begnügen müssen, weil die viel befahrene Innenstadtverbindung teilweise nur noch einspurig wird. Insgesamt etwas über eine Million Euro soll das Projekt kosten. Jansen hatte im vergangenen Jahr einen Baustart für die zweite Hälfte 2024 in Aussicht gestellt.

Mit dem Radweg von beziehungsweise zur Innenstadt soll auch ein Lückenschluss gelingen zum Bürgerradweg in Raadt, der sich aktuell auf der ehemaligen Bahntrasse im Bau befindet und laut Jansen in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Gleichzeitig soll noch in diesem Jahr der Bau des Radweges an der Essener Straße beginnen. Der drei Meter breite Zwei-Richtungs-Radweg soll auf 400 Metern entlang der Essener Straße zwischen Kattowitzer Straße und B1 verlaufen und 260.000 Euro kosten.

Der Bürgerradweg entsteht bereits entlang der Mülheimer Zeppelinstraße.
Der Bürgerradweg entsteht bereits entlang der Mülheimer Zeppelinstraße. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Sport

Höchste Priorität im Bereich Sport genießt in diesem Jahr der Ersatzneubau für das Hallenbad Heißen, bei dem der Spatenstich erfolgen soll. Verteilt auf die Jahre 2022 bis 2026 wird das Bad 20 Millionen Euro teuer. Es soll das marode Friedrich-Wennmann-Bad ersetzen.

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Ein Meilenstein in Mülheims Sportstättenentwicklung soll der Umbau der Sportanlage an der Mintarder Straße zu einer sogenannten „Leichtathletikanlage Typ B“ mit Kunststofflaufbahn. Schon 2021 gab es vom Bund eine Förderzusage für 90 Prozent der 2,038 Millionen Euro (1,834 Millionen Euro). „Wir warten auf die Bewilligung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns und hoffen, dass wir dieses Jahr loslegen können“, sagt Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservices.

Radsportprojekte sollen 2024 in Mülheim entstehen

Definitiv losgehen soll es 2024 mit dem Bau zweier Radsportprojekte - dem Rad-Motorik-Park an der Hügelstraße in Winkhausen sowie dem Skatepark samt Pumptrack an der Mintarder Straße in Saarn.

Im selben Stadtteil steht seit geraumer Zeit eine Sanierung der Sporthalle an der Lehnerstraße auf dem Programm. 690.000 Euro an Eigenmitteln sind in diesem Jahr vorgesehen. Durchgeführt werden soll der Umbau aber in erster Linie mit Bundesmitteln.

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