Mülheim. Die Hochwasser-Lage in unserem Newsblog: In Mülheim geht der Ruhrpegel weiter zurück. Das ist inzwischen deutlich messbar, sagt die Feuerwehr. Wege am Ufer bleiben aber vorerst gesperrt.
Beim Hochwasser entlang der Ruhr stellt sich allmählich Entspannung ein, so auch in Mülheim. Wege entlang des Flusses bleiben aber vorerst gesperrt.
Sonntag, 7. Januar: Feuerwehr gibt vorsichtig Entwarnung für die Hochwasser-Bereiche
Rund einen Meter ist der Pegel der Ruhr in Mülheim inzwischen gesunken, kann der Einsatzleiter der Feuerwehr am Sonntagmorgen vermelden und sagt: „Damit können wir ein wenig Entwarnung geben.“
Die Lage entspanne sich deutlich, die regelmäßigen Kontrollfahrten entlang der besonders vom Hochwasser bedrohten Punkte seien aktuell nicht mehr notwendig. Am Sonntagmittag hatte die Ruhr laut der Talsperrenleitzentrale des Ruhrverbandes einen Pegelstand von 4,05 Metern erreicht und war mit einem Durchfluss von 365 m³/s unterwegs.
Auch am Ruhrdeich in Saarn, an dem Ende der Woche ein Leck festgestellt worden war, kehrt nach Aussage von Feuerwehr und Deich-Verband allmählich Entspannung ein. „Am Deich ist nichts mehr beobachtet worden“, berichtet der Einsatzleiter der Feuerwehr.
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Auch Ralf Neitzel, der innerhalb des Saarner Deichverbandes die Funktion des Deichamtes bekleidet, meldete auf Nachfrage: „Die Lage ist ruhig, die Pfützen hinter dem Deich gehen zurück. Ein gutes Zeichen ist auch, dass das Wasser, das hinter dem Deich zu sehen ist, nicht mehr trüb ist, sondern klar, was darauf hinweist, dass es nicht aus der Ruhr stammt.“
Zwar zieht sich das Wasser allmählich zurück, die Wege entlang der Ruhr bleiben aber nach Aussage der Feuerwehr vorerst gesperrt. Teils müssen sie vor der Freigabe erst gereinigt werden, so beispielsweise der Leinpfad.
Samstag, 6. Januar: Pegel der Ruhr bei Mülheim fällt, Warnungen bleiben bestehen
Mit einem Wasserstand von 4,38 Meter am Samstagvormittag (6. Januar, 10 Uhr) liegt die Ruhr an der Mülheimer Messstelle ein Stück unterhalb der bedeutenden Warn-Schwelle von 4,50 Meter, die am Donnerstag mit 4,59 Meter übertroffen worden war. Am Samstagmorgen flossen noch 473 Kubikmeter Wasser pro Sekunde den Fluss herunter, am Donnerstag lag der Durchfluss bei 562 m³/s. Dass die Ruhr deutlich gesunken sei, zeige sich etwa am Luisental, schildert der Einsatzleiter der Feuerwehr: Dort stehe das Wasser im Vergleich zum Weihnachtswochenende etwa 75 Zentimeter niedriger.
Die Lage am Saarner Deich hat sich nach Auskunft des Einsatzleiters bei der Feuerwehr am Samstag stabilisiert: „Es ist zu keiner Verschärfung der Situation gekommen.“ Dennoch werden Kontrollfahrten zu neuralgischen Punkten - neben dem Deich auch Mintard mit der Straße Durch die Aue - weiter fortgesetzt, so der Einsatzleiter. Derzeit sei davon auszugehen, dass sich die Lage weiter entspannen wird, auch dadurch, dass kein neuer Regen zu erwarten ist.
+++Dauerregen: Aufgeweichter Mülheimer Ruhrdeich lässt Wasser+++
An der für Mülheim relevanten Messstelle in Hattingen lag der Pegel am Samstagvormittag (6. Januar, 11 Uhr) bei 5,20 Meter. Zu dem Zeitpunkt flossen noch etwas mehr als 400 Kubikmeter Wasser pro Sekunde den Fluss herunter.
Stadt und Feuerwehr halten ihre Warnung für Spaziergänger aufrecht: In der Nähe von Flüssen und Seen sollten Personen Sperrungen nicht umgehen und auf den befestigten Wegen bleiben. Auch in Bereichen, in denen das Wasser zurückgegangen ist, bestehe erhöhte Rutschgefahr.
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Für das aktuelle Wochenende und die kommenden Tage sind nur geringere Niederschlagsmengen vorhergesagt, heißt es beim Ruhrverband. Daher sei auch in den kommenden Tagen mit weiter fallenden Pegelständen zu rechnen.
Donnerstag, 4. Januar: Sprunghafter Anstieg des Ruhrpegels
Was gestern befürchtet wurde, ist eingetreten: Nannte Feuerwehrchef Sven Werner noch die Marke von 4,50 Meter als bedeutende Warn-Schwelle, so ist dieser heute übertroffen. Der Ruhrverband meldet für 6 Uhr einen Ruhrpegel von 4,59 Meter (6 Uhr), das Wasser rauscht mit einem Durchfluss von 562 m³/s durch das Flussbett. Die Feuerwehr beriet am Morgen über möglicherweise zu ergreifende Maßnahmen. „Die Situation ist angespannt, aber nicht kritisch“, betont Feuerwehr-Sprecher Dennis Goronczy.
Die Wasserstände in Wetter und Hattingen dienen laut Goronczy als Orientierung für das, was in Mülheim passiert. „Wir haben dann immer in etwa vier bis fünf Stunden Zeit, um auf die Entwicklungen dort zu reagieren.“ Für 8.30 Uhr meldet der Ruhrverband bereits einen Pegel von 4,65 Meter. „Wir sind gut vorbereitet, haben Sandsäcke und big bags griffbereit.“
+++Hochwasser Mülheim: Lage bleibt nach Dauerregen angespannt+++
Mittwoch, 3. Januar: Feuerwehr vorbereitet auf Verschärfung der Lage
Nachdem der Ruhrpegel in Mülheim über Silvester und Neujahr bis zum 2. Januar stark gesunken war, schwellen die Wassermassen nun wieder an. Am Dienstagmittag rutschte der Pegelstand nach Daten des Ruhrverbandes zunächst wieder unter die Vier-Meter-Marke, im Laufe des Tages und über Nacht schnellte er dann in die Höhe und lag am frühen Mittwochmorgen, 6 Uhr, bei 4,24 Metern. Auch die Durchflussgeschwindigkeit hat sich wieder deutlich erhöht.
Beim zuständigen Lagedienst der Feuerwehr Mülheim heißt es: „Wir haben die Situation im Blick und sind weiterhin vorbereitet.“ Mit weiter steigenden Pegeln werde gerechnet, wie sie auch von Seiten der Bezirksregierung vorhergesagt seien. Regelmäßige Kontrollen am Ruhrufer im Drei- oder Vier-Stunden-Rhythmus gebe es momentan aber nicht. Die Feuerwehr Mülheim hat in den vergangenen Tagen auch Drohnen eingesetzt, um sich ein Bild vom Ausmaß der Hochwasserschäden zu machen.
[Hochwasser in Mülheim: Sorge auch im Rumbachtal]
Samstag, 30. Dezember: 2000 zusätzliche Sandsäcke für den Notfall befüllt
Wegen der anhaltenden Hochwasser-Lage an der Ruhr haben Mülheims Feuerwehr und der THW-Ortsverband am Samstag zugepackt und auf dem Gelände des Baustoffzentrums Harbecke 2000 zusätzliche Sandsäcke für alle Fälle befüllt.
Mit vor Ort war auch Oberbürgermeister Marc Buchholz, um sich zu bedanken: „Was die Einsatzkräfte und auch viele andere helfende Hände schon seit Tagen zu unser aller Wohl leisten – vor allem auch über die Weihnachtsfeiertage – verdient unsere Anerkennung. Im Namen der gesamten Verwaltungsspitze, vor allem auch Krisenstabsleiterin Anja Franke, möchte ich mich bei allen haupt- und ehrenamtlich Helfenden ganz herzlich für ihren Einsatz bedanken.“ Es sei sicherlich auch mit ihr Verdienst, dass sich die Hochwasserschäden in der Stadt bislang in Grenzen hielten. „Dafür sind wir alle sehr dankbar“, so der OB. „Zum Jahreswechsel bleiben wir hoffentlich vor weiteren Schäden bewahrt. Ich wünsche allen einen guten Start ins neue Jahr.“
Aktuell ist die Hochwasserlage in Mülheim etwas entspannter, als sie es die letzten Tage war. „Trotzdem bleiben wir wachsam“, sagt Feuerwehrchef Sven Werner. „Für das Sauerland ist neuer Dauerregen angesagt. Das kann dann bei uns wieder schnell gehen mit steigenden Pegeln der Ruhr.“
Deswegen gibt es, trotz zuletzt sinkender Pegel, aktuell auch noch keine Entwarnung, was das Hochwasser angeht. Die Feuerwehr hat die Lage durchgehend im Blick und macht weiterhin zusammen mit dem Umweltamt regelmäßige Kontrollfahrten. Es gilt immer noch die Bitte, die hochwassergefährdeten Bereiche zu meiden, die aufgeweichten Deiche nicht zu betreten und sich an die Absperrungen zu halten.
Freitag, 29. Dezember: Ruhrpegel sinkt kontinuierlich
„Die Lage entspannt sich etwas“, kann Feuerwehr-Einsatzleiter Florian Tessendorf am Freitagmorgen berichten. Der Pegel der Ruhr sinke kontinuierlich. Aus diesem Grund werde die Mülheimer Feuerwehr nun nicht mehr mehrmals täglich die neuralgischen Punkte für Kontrollen abfahren, sondern bedarfsorientiert arbeiten.
Die ursprünglich für das kommende Wochenende angekündigten starken Regenfälle scheinen indes auszubleiben, zumindest laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes. Demnach sei lediglich mit leichten Regenschauern und heftigen Windböen zu rechnen.
Donnerstag, 28. Dezember: Die Lage bleibt unverändert
Am Donnerstagmorgen kann Thomas Herber, Einsatzleiter der Mülheimer Feuerwehr, nichts Neues berichten. Die Pegelstände fallen weiter leicht, aber stetig und die neuralgischen Punkte entlang der Ruhr werden nach wie vor dreimal täglich abgefahren und kontrolliert. Entgegen der Erwartungen sind nur wenige Keller im Stadtgebiet vollgelaufen. „Die kommenden Tage entscheiden, ob sich die Lage endgültig entspannt.“
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Mittwoch, 27. Dezember: Feuerwehr ist weiter „abwartend und kontrollierend“
Weihnachten ist vorbei, das Hochwasser allerdings hält sich. Auch wenn die Pegel sinken, gilt noch längst kein Anlass zur Entwarnung. „Wir bleiben vorsichtig“, sagt Dirk Habes, Einsatzleiter der Feuerwehr am Mittwochmorgen auf Nachfrage. Drei Mal am Tag fahre die Feuerwehr, aber auch das städtische Umweltamt kritische Punkte im Stadtgebiet ab. Darunter etwa die Marina, das Mintarder Wohngebiet „Durch die Aue“, Dicken am Damm sowie das Luisental.
Dort, so Habes, sei am Morgen ein vollgelaufener Keller ausgepumpt worden. „Die Lage ist aber im Griff, es gibt keine Häufungen von vollgelaufenen Kellern. Wir sind abwartend und kontrollierend.“
Dienstagabend, 26. Dezember: Grundwasser im Keller von Häusern in Saarn und in der City
Weil die Böden nach dem anhaltenden Regen derart gesättigt sind und kein Wasser mehr aufnehmen können, kommt inzwischen hochgedrücktes Grundwasser in Kellern an, berichtet Einsatzleiter der Feuerwehr, Mirko Schütz, am frühen Dienstagabend.
Drei Einsätze deswegen ist die Mülheimer Feuerwehr im Laufe des zweiten Weihnachtstages gefahren: Bei einem Haus an der Mintarder Straße in Saarn in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft hatten Bewohner Wasser im Keller festgestellt sowie bei zwei Gebäuden in der Innenstadt, schildert Mirko Schütz. Dort pumpten die Einsatzkräfte das eingedrungene Wasser ab. „Die Pumpen verblieben in den Häusern, damit nach und nach weiter abgepumpt werden kann“, so der Feuerwehrmann.
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Nach drei Hochwasser-Erkundungsfahrten zu den Gefahrenstellen im Stadtgebiet kann der Einsatzleiter vermelden: „Die Pegelstände sinken, etwa an der Marina. Die Lage entspannt sich etwas.“ Allerdings sei davon auszugehen, dass die Pegel sehr langsam fallen, weil nun wohl nach und nach Wasser aus den Talsperren abgelassen würde, um neuen Puffer für nachfolgende Regenfälle zu schaffen, so der Einsatzleiter.
Dienstagmorgen, 26. Dezember: Altenheim im Luisental im Fokus der Feuerwehr
„Der Pegel bleibt konstant, Tendenz sinkend“, meldet Mirko Schütz, Einsatzleiter bei der Mülheimer Feuerwehr am Dienstagmorgen. Gleichwohl sagt Schütz: „Die Lage bleibt angespannt, denn wir wissen nicht, was noch an Zuflüssen durch den Regen kommt, der am ersten Weihnachtstag gefallen ist.“ Voraussichtlich werde der Pegel daher eher noch eine Zeit lang stagnieren, bevor er sinkt, so der Einsatzleiter.
Daher mahnt auch Feuerwehr-Chef Sven Werner angesichts des trocken Wetters: „Es ist zwar verständlich, dass man bei dem blauen Himmel spazieren gehen will, aber man sollte tunlichst nicht - schon gar nicht mit Kindern - an den Warnschildern vorbei Richtung Wasser gehen. Denn die Ruhr ist immer noch extrem reißend. Wenn da jemand reinfällt, bekommen wir den nicht mehr raus.“
In den vergangenen Tagen war Wasserstand der Ruhr in Mülheim kontinuierlich auf einen Pegel von rund 510 Zentimetern an Heiligabend angestiegen. Im Verlauf des ersten Weihnachtstags stagnierte der Hochwasserpegel und verharrte über den Tag hinweg recht konstant bei diesem Wert, so die Feuerwehr. Nach Angaben von Einsatzleiter Schütz lag der Mülheimer Pegel am Dienstagmorgen um 7 Uhr bei 511 Zentimetern, Tendenz sinkend.
Trotz recht konstantem Pegel setzt die Mülheimer Feuerwehr ihre Kontrollfahrten weiter fort: „Dort schauen wir uns regelmäßig an verschiedenen Stellen die Wasserstände an.“ Besonderes Augenmerk lag in den vergangenen Stunden laut Mirko Schütz auf dem Altenheim Franziskushaus im Luisental, das direkt an der Ruhr liegt. Von der Kontrollfahrt berichtet Einsatzleiter: „In den Morgenstunden zeigte sich der Pegel auch dort stagnierend, bleib unterhalb der kritischen Schwelle.“ Aus dem Franziskushaus mussten beim Sommerhochwasser 2021 über 100 alte Menschen evakuiert werden - eine aufwändige Rettungsaktion, nachdem das Wasser dort in den Keller und in die Aufzüge gelaufen war, so dass Strom und Gas abgeschaltete werden mussten.
Auch im Mintarder Wohngebiet „Durch die Aue“, bei dem durch die Überschwemmungen im Juli 2021 viele Häuser beschädigt worden waren, bleibt die Feuerwehr wachsam. Aber auch vom Alpenbach, der dort direkt vor den Häusern entlang fließt, meldet der Einsatzleiter: „Die Lage ist angespannt, aber stabil.“ Doch, schränkt der Einsatzleiter ein: „Die Böden sind so getränkt, dass das Wasser kaum noch irgendwo abfließen kann.“ Gleiches gelte für die Bereiche entlang von Rumbach und Wambach.
Mit Blick auf den Tag, der in Mülheim ohne Regenfälle begonnen hat, zeigt sich Mirko Schütz anhand der Wetterprognose vorsichtig optimistisch: „Wir hoffen angesichts der Trockenphase auf Entspannung.“ Allerdings sei den Berichten der Talsperrenverwaltungen zu entnehmen, dass die Pegel „wohl erstmal sehr, sehr hoch bleiben und auch noch einmal steigen können“.
Vorsorglich wurden an Heiligabend sowie am ersten Weihnachtstag mehr als 100 sogenannter Bigbags - einen Kubikmeter fassende Säcke - mit Unterstützung der Mitarbeiter des Baustoffzentrums Harbecke befüllt. Die übergroßen Sandsäcke stehen nun auf Abruf bereit und können kurzfristig als Hochwasserschutzbarriere eingesetzt werden, so die Einsazukräfte.
Montagnachmittag, 25. Dezember: Feuerwehr bleibt weiterhin wachsam
„Unveränderte Lage“, gibt Sven Werner, Chef der Mülheimer Feuerwehr am späten Nachmittag des ersten Weihnachtstages durch. Bürgerinnen und Bürger werden auch weiterhin gebeten, die abgesperrten Bereiche nicht zu betreten. „Wer in überflutungsgefährdeten Teilen der Stadt lebt, sollte zumindest das Wertvollste aus dem Keller holen und sich nicht unnötig lange dort aufhalten.“ Mit etwas Glück, so Werner, könnte das Wort-Case-Szenario ausbleiben. Gewiss sei das aber erst, wenn die anhaltende Regenfront vorübergezogen ist.
Montagmorgen, 25. Dezember: Noch keine Entwarnung trotz stabiler Lage
Die Lage am Morgen des ersten Weihnachtstages ist laut Feuerwehrchef Sven Werner stabil. Der Ruhrpegel in Hattingen und Wetter sei leicht fallend. In Hattingen etwa verzeichne man derzeit einen Stand von 5,96 Meter, am Tag davor waren es 5,93 Meter. Bei zu hohem Anstieg wäre von einer deutlich angespannteren Situation auszugehen.
Dennoch kein Grund zur Entwarnung, wie Sven Werner erklärt. „Würde es aufhören zu regnen, könnten wir aufatmen. Aber so müssen wir noch in Alarmbereitschaft bleiben.“ Die Einsatzkräfte überwachten auch weiterhin die neuralgischen Punkte.
Sonntagabend, 24. Dezember: Feuerwehr patrouilliert regelmäßig
Eine akute Gefahrenlage könne laut Feuerwehr trotz weiterhin angespannter Situation ausgeschlossen werden. „Die Pegelwerte stagnieren erstmals wieder“, sagt Sven Werner, Leiter der Berufsfeuerwehr, auf Nachfrage. Derzeit liege der Pegel laut letztmaliger Messung bei 5,10, die Durchflussgeschwindigkeit der Ruhr sei mit knapp 800 Kubikmetern pro Sekunde unverändert hoch.
In den kommenden Stunden sei Regen im Bergischen Land angekündigt. „Das wird sich irgendwann dann auch bei uns bemerkbar machen“, so Werner. Entsprechend sei die Hochwasser-Warnung in der Warn-App Nina aktualisiert worden. „Es ist schwierig, eine Prognose für die Zukunft zu treffen.“ Die Einsatzkräfte der Feuerwehr patrouillieren laut Sven Werner am Ruhrdeich und anderen neuralgischen Punkten, um einen Überblick über die Lage zu bewahren. „Nun heißt es abwarten.“
Sonntagmittag, 24. Dezember: Tiefgaragen in der Innenstadt gefährdet - erste Straße gesperrt
Die Stadt hat nach Auskunft von Sprecherin Tanja Schwarze die Sperrungen wegen des Hochwassers ausgeweitet. So ist die Mintarder Straße von der Mendener Brücke aus kommend auf den ersten 300 Metern gesperrt, eine Umleitung über die Landsberger Straße sei ausgeschildert.
Zudem seien weitere Fußwege entlang der Ruhr nicht mehr zugänglich. Nachdem Teile des Leinpfades von der Stadtgrenze Mülheim bis zur Florabrücke auf beiden Seiten bereits am Freitag gesperrt worden waren, kam am Sonntag die Wegstrecke bis zur Konrad-Adenauer-Brücke hinzu. „Die Ruhrpromenade ist also auch gesperrt“, macht Stadtsprecherin Schwarze deutlich und betont: „Auf den Dämmen an der Ruhr sind noch viele Schaulustige unterwegs - dabei gilt dort Betretungsverbot, denn es ist gefährlich, sich dort aufzuhalten.“ Am Hafenbecken etwa sei die Kaimauer mittlerweile unterhalb der Wasseroberfläche verschwunden.
Mülheimer Feuerwehr will am Nachmittag erneut über die Nina-Warn-App zur Vorsicht aufrufen
Nachdem die Tiefgarage an der Stadthalle bereits am Samstag gesperrt worden war, sind laut Schwarze nun alle Betreiber von Tiefgaragen in der Innenstadt aufgerufen, ihre Objekte zu kontrollieren, denn: „Das Wasser kann derzeit nicht ablaufen und sucht sich seinen Weg, kann also auch mal durch eine Wand drücken.“ Daher rät die Stadt auch allen Bewohnern von Häusern in der Innenstadt - vor allem an den Straßen Delle und Auf dem Dudel - , ihre Keller zu kontrollieren und Wertvolles nicht dort zu lagern.
Nach einer ersten Warnung am Sonntagmorgen will die Feuerwehr am Nachmittag eine zweite Meldung über die Warn-App Nina aussenden, um, wie es heißt, die Bevölkerung zur Vorsicht im Bereich der Hochwasser aufzurufen.
Sonntagmorgen, 24. Dezember: Feuerwehr blickt auch besorgt auf Grundwasserspiegel
Der ebenfalls hohe Grundwasserspiegel sorge inzwischen zusätzlich dafür, dass sich Felder und Wiese entlang der Ruhr mit Wasser füllten, berichtet der stellvertretende Feuerwehrchef Michael Lülf am Sonntagmorgen von den Erkenntnissen aus der Hochwasser-Nacht. Stellenweise seien in der Nacht weiter präventiv Sandsäcke verteilt worden.
Ständig im Blick behalte die Feuerwehr auch die Entwicklung am Saarner Deich. Dort stehe das Wasser inzwischen bis zum Fuße des Bollwerkes, das als sanierungsbedürftig gilt. „Wo gestern noch Wiese zu sehen war, steht jetzt Wasser“, schildert Lülf von seiner Erkundungsrunde am Sonntagmorgen. Aber: „Bis zur Deichkrone ist noch deutlich Luft.“
Mülheimer Feuerwehr informiert Bevölkerung über Warn-App Nina
Inzwischen habe auch die Mülheimer Feuerwehr, wie die umliegenden Behörden, die Bevölkerung über die Warn-App Nina informiert. „Rein präventiv“, betont der Feuerwehr-Vertreter: „Wir haben hier in Mülheim noch keine Hochwassereinsätze wegen Überschwemmungen gehabt. In den Nachbarstädten ist das anders.“
Bis in den frühen Sonntagmorgen haben Kräfte der Mülheimer Feuerwehr laut Lülf weiter die Sicherung des Deiches in Oberhausen unterstützt. „Das ist an der Stadtgrenze und gilt bei uns als nachbarschaftlicher Einsatz.“ Inzwischen scheine sich die Lage dort zu stabilisieren, so dass die Mülheimer abrücken konnten.
Update Samstagabend, 23. Dezember: Feuerwehr rüstet Anwohner in Mintard mit Sandsäcken aus
Am Samstagabend hatte der für Mülheim maßgebliche Pegel bei Wetter an der Ruhr eine Höhe erreicht, die nach Auskunft von Michael Lülf von der Feuerwehr für Mülheim die höchste Warnstufe auslöste. „Jetzt befinden wir uns in einem Hochwasserbereich, was die Mengen und die Pegelstände angeht.“ Eine echte Lage aber habe man noch nicht, es sei noch nicht zu Überflutungen gekommen, alle Straßen seien noch befahrbar.
Wohl aber seien die Anwohner der vom Sommerhochwasser 2021 besonders stark betroffenen Straße „Durch die Aue“ in Mintard laut Lülf mit zunächst insgesamt 280 Sandsäcken versorgt worden. Später sollten die Mintarder eine zweite Lieferung mit der gleichen Anzahl an Sandsäcken bekommen.
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„Damit können die Anlieger bereits in Eigenregie die Lichtschächte und Türzugänge ihrer Häuser abdichten“, schildert Lülf. Auch habe man den Menschen in Mintard, die im Juli 2021 teils erhebliche Schäden an ihren Häusern erlitten hatten, geraten, wertvolle Dinge, die in den Kellern gelagert sind, in Sicherheit zu bringen. Zudem patrouilliere die Feuerwehr in dem Gebiet alle drei bis vier Stunden - auch nachts -, um den Wasserstand der Ruhr im Auge zu behalten.
Gleiches gelte für andere neuralgische Punkte in der Mülheimer Innenstadt wie im Luisental, wo beim Hochwasser im Juli 2021 das Altenheim Franzsikushaus evakuiert werden musste. Dort fehlten nach Angaben von Michael Lülf noch rund 40 Zentimeter, bis das Wasser die Oberkante des Gehwegs erreicht. „Aber dann ist das Wasser auch noch nicht bis zu den Gebäuden.“
Wegen des Hochwassers sind in Mülheim Parkplätze und Tiefgaragen gesperrt
Weil inzwischen die höchste Warnstufe erreicht sei, seien auf Mülheimer Stadtgebiet weitere Absperrmaßnahmen nötig geworden - so kann etwa der Parkplatz unterhalb der Konrad-Adenauer-Brücke nicht mehr benutzt werden, ebenso wenig die Tiefgarage an der Stadthalle.
Angesichts der Hochwassersituation habe die Mülheimer Feuerwehr ihr Personal übers Weihnachtswochenende leicht aufgestockt, „wir laufen aber noch nicht auf Volllast“, so Michael Lülf. Viele ehrenamtliche Kräfte wie das THW, das etwa unablässig Sandsäcke fülle, unterstützten die hauptamtlichen Einsatzkräfte. „Wir sind auch noch stark eingesetzt bei der Deichsicherung in Oberhausen.“
Update Samstagvormittag, 23. Dezember: Mülheimer Feuerwehr hilft, Deich zu sichern
„Wir haben weiter steigende Pegel“, ordnet Michael Lülf von der Mülheimer Feuerwehr die Hochwasserlage am Morgen des 23. Dezembers ein. In der Nacht zu Samstag hatte der Starkregen nahezu ununterbrochen angehalten. Eine akute Gefahrenlage bestehe für die bewohnten Gebiete entlang der Ruhr in Mülheim nach derzeitigem Stand jedoch nicht, betonte Lülf.
Aufgrund der anhaltenden Hochwasserlage kontrolliere die Feuerwehr aber regelmäßig die ufernahen Bereiche der Ruhr sowie andere neuralgische Stellen wie etwa den Rumbach und die Marina im Stadthafen.
Fotostrecke zum Hochwasser in Mülheim: Die Lage in Bildern
Vor allem auch der Saarner Deich, dessen Standsicherheit als nicht sonderlich belastbar gilt, werde engmaschig überwacht. „Das Wasser war dort noch nicht ansatzweise am Deichfuß angekommen. Bislang haben wir hier auf den Freiflächen davor lediglich Pfützenbildung“, berichtet Lülf von aktuellen Begehungen.
Nicht nur, um am Saarner Deich im akuten Hochwasserfall schnell reagieren zu können, bereiten Einsatzkräfte Sandsäcke vor. „Wir haben aber noch keine Punkte, an denen wir jetzt etwas in Stellung bringen müssen“, skizziert der Feuerwehr-Vertreter die Lage.
Mülheimer Feuerwehr rechnet mit weiterem Anstieg der Pegel
Die Feuerwehr Mülheim befinde sich derzeit in enger Abstimmung mit den beteiligten Stadtämtern, um weitere Maßnahmen vorzuplanen. In engem Austausch seien die Einsatzkräfte auch mit den Wasserversorgern, damit sichergestellt sei, dass die Wehre frei von Treibgut bleiben.
Mit einem weiteren Anstieg der Pegelstände müsse gerechnet werden. „Die vorsichtige Prognose derzeit ist, dass das Wasser hoch steigt, aber dass wir deutlich unter dem Level von Juli 2021 bleiben“, so Michael Lülf.
Mülheimer Feuerwehr unterstützt Einsatzkräfte bei Deich-Schaden in Oberhausen
Zusätzlich zum Einsatzgeschehen auf Mülheimer Stadtgebiet wurde die Feuerwehr Mülheim in der Nacht zum Samstag von der Feuerwehr Oberhausen angefordert. Im Bereich Ruhrpark war ein Deich stark beschädigt worden.
Die Feuerwehr Mülheim unterstützte die Oberhausener Kollegen und Kolleginnen mit einem Teleskoplader zum Transport und Verladen von Sandsäcken, einem Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr zur Deichverteidigung sowie zwei Logistikfahrzeuge mit Sandsäcken.
Die Spezialkräfte mit dem Teleskoplader werden voraussichtlich noch den gesamten Tag über in Oberhausen eingesetzt, meldet die Mülheimer Feuerwehr am Samstagvormittag. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr wurden in den frühen Morgenstunden durch Feuerwehreinheiten aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf abgelöst.
Die Mülheimer Feuerwehr weist an dieser Stelle noch einmal auf die aktuelle Gefahrenlage hin und mahnt: „Halten Sie sich von ufernahen Bereichen fern und beachten Sie die Absperrungen.“
Hochwasser in Mülheim sorgt für Sperrungen entlang der Ruhr
„Betroffen von Sperrungen wie des Leinpfades sind aktuell beide Seiten der Ruhr, und zwar im Bereich zwischen der Grenze Mülheim und Florabrücke.“ Somit ist der Leinpfad in Richtung Kettwig auf Mendener Seite gesperrt, genauso wie die Spazierwege auf der gegenüberliegenden Ruhrseite in der Saarner Ruhraue. Auch die jeweiligen Zugangswege sind gesperrt.
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Dieser Zustand bleibt für die nächsten Tage so, heißt es bei der Stadtveraltung: Denn selbst, wenn die Überflutung zurückgehen sollte, sind die Wege verschmutzt und rutschig und aus Sicherheitsgründen nicht nutzbar, teilt die Stadt mit. Der Bauhof des Tiefbauamtes kontrolliere regelmäßig die Situation vor Ort und treffe die jeweils erforderlichen Sicherungsmaßnahmen.
Auch der Weihnachtsrenntag, der am 26. Dezember das Mülheimer Galoppjahr auf der Rennbahn am Raffelberg beenden sollte, muss in Folge des Dauerregens ausfallen. Hier geht‘s zum Bericht.
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