Mülheim. Zum Jahreswechsel übernimmt Mülheims Gesundheitsamt den Betrieb des „Café Light“. Dadurch wird es zu Veränderungen kommen. Welche das sind.

Ob es anders wird und wenn ja, wie sehr, das ist eigentlich noch gar nicht so richtig klar. Und doch sind da die Sorgen der Klienten, für die das „Café Light“ ein echter Anker im Leben ist. Das Amt für Gesundheit und Hygiene, das zu Jahresbeginn 2024 den Betrieb der Anlaufstelle übernehmen wird, wolle den Übergang möglichst nahtlos gestalten. „Für mich und die Kolleginnen und Kollegen hat die Sicherstellung der Versorgung der Betroffenen Priorität“, teilte die zuständige Gesundheitsdezernentin Daniela Grobe jüngst mit. Wie genau soll das „Café Light“ in neuer Hand aussehen?

Wie die Dezernentin erklärt, habe das Amt für Gesundheit und Hygiene seit Längerem geplant, die eigene Kompetenz im Bereich der Drogen- und Suchtberatung wieder vermehrt in die praktische Standortarbeit einzubringen. „Durch die vom Land zur Verfügung gestellten Mittel für den Personalaufbau im öffentlichen Gesundheitsdienst hat das Amt nun wieder die Möglichkeit, die bisher an die Awo ausgelagerte Aufgabe der Drogenberatung selbst in die Hand zu nehmen“, so Daniela Grobe.

Mülheim bekommt zu 2024 eine/n Suchtkoordinator/in

Zusätzlich werde zum 2. Januar 2024 die neu geschaffene Stelle des Suchtkoordinators beziehungsweise der Suchtkoordinatorin besetzt. Damit habe das Amt fortan die Ressourcen, schneller und gezielter auf Problemlagen im Bereich Suchtprävention und Drogenberatung reagieren zu können.

Eine weitere große Veränderung: Alle Beratungsangebote um das „Café Light“ werden ab 2024 organisatorisch und fachlich unter ärztlicher Leitung erfolgen. „Das ist ein echtes qualitatives Plus“, sat Daniela Grobe. Der Aufgabenbereich der Drogenberatung profitiere enorm von dieser Neuerung, die Aufgabe werde Dr. Susanne Härtig aus dem Amt für Gesundheit und Hygiene übernehmen.

Mülheimer Gesundheitsamt will Awo-Kräfte bei Interesse halten

Eine Ausschreibung für die Stelle gab es nicht, allerdings liefert die Dezernentin die Begründung für diesen Umstand: „Aufgrund des Fachkräftemangels im medizinischen Bereich und der damit verbundenen Lage am Arbeitsmarkt wäre es kaum möglich gewesen, diese Leistung über eine Ausschreibung zu realisieren.“ Umso mehr freue sie sich, Susanne Härtig für diese wichtige Aufgabe gewonnen zu haben.

Und was passiert mit den Stellen der Drogenberatung und Sozialarbeiterinnen, die bislang von der Awo beschäftigt worden sind? Die, so Grobe, sollen offen ausgeschrieben werden. Dadurch sollen sich auch Beschäftigte des Cafés mit ihren Qualifikationen bewerben können. Awo-Geschäftsführerin Michaela Rosenbaum hatte dazu bereits mitgeteilt, keinem „Steine in den Weg legen zu wollen“. Die Awo habe aber allen Beschäftigten eine alternative Stelle angeboten.

Mülheimer Dezernentin erwartet keine Verlagerung der Drogen-Szene

Da die Ausschreibungen der zu besetzenden Stellen noch laufen, werden laut Grobe bis zur vollständigen Besetzung Mitarbeitende des Gesundheitsamtes auf freiwilliger Basis die Aufgaben vor Ort übernehmen. „Das kann aus meiner Sicht gar nicht hoch genug wertgeschätzt werden und zeigt, wie wichtig es uns ist, den Anlaufpunkt nach dem Ausstieg der Awo möglichst nahtlos zu erhalten.“ Zu Beginn werde man wegen dieser Doppelbelastung noch mit eingeschränkten Öffnungszeiten fahren und nur noch von 9.30 bis 13 Uhr statt wie bislang bis 15.30 Uhr öffnen können.

Trotz der Veränderungen und der möglichen Einschränkungen in der Übergangszeit sei aus Sicht der Dezernentin nicht mit einer Verlagerung der Szene oder mit einer Unterversorgung der Betroffenen zu rechnen. „Wir tun alles dafür, den Vollbetrieb des Café Light so schnell wie möglich zu gewährleisten“, so Daniela Grobe.

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