Mülheim. Gestalterisch gelungene Neubauten will der Bund Deutscher Architekten in Mülheim auszeichnen. Wir stellen die fünf Bewerber vor: Teil 5.
Der Bund Deutscher Architekten (BDA) hat in Mülheim die Auszeichnung guter Bauten ausgelobt. Wir stellen die fünf Bewerbungen vor. Heute: ein Wohnquartier.
Das Duisburger Team von „Druschke und Grosser Architektur“ geht mit einem jungen Wohnquartier an Kleiststraße und Amundsenweg in der Heißener Eichbaumsiedlung ins Rennen um den Mülheimer Architekturpreis des Bundes Deutscher Architekten. „Druschke und Grosser“ waren im Auftrag der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWB dort kreativ. Nach Abriss alter Mehrfamilienhäuser entwarfen sie neue mit einer Wohnfläche in der Summe von 7700 Quadratmetern. 100 moderne Wohnungen entstanden.
In Mülheim-Heißen entstanden durchgrünte Quartiershöfe
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Bereits 2016 hatte es Untersuchungen zu der alten Bausubstanz gegeben. Auch war bewertet worden, ob die Grundrisse Potenzial haben könnten, um mit einer Kernsanierung der Bauten aus den 1950er-Jahren in die Moderne zu kommen. Das Ergebnis: Die Grundrisse ließen nichts Vielversprechendes zu, die Bausubstanz war mangelhaft, so dass etwa auch kein angemessener Schallschutz der Wohnungen untereinander möglich erschien. Ebenso war man der Ansicht, dass im Bestand keine Barrierefreiheit zu schaffe war. So lief es auf einen Abriss der alten Mehrfamilienhäuser hinaus.
„Der neue Städtebau nimmt den Fußabdruck der 50er Jahre Bebauung auf, indem die Straßen gefasst werden und durchgrünte Quartiershöfe entstehen“, beschreiben die Duisburger Architekten die Grundidee ihrer Planungen. Im Duktus und in den Fassadenproportionen seien bewusst Anleihen an das „Neue soziale Bauen“ der 20er-Jahre aufgenommen worden.
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Mülheims SWB nutzte verschiedenste Förderungen für bezahlbare Mieten
Im Bereich Kleiststraße/Amundsenweg entstanden fünf neue Mehrfamilienhäuser mit begrünten Dächern im KfW55-Standard, dazu eine Tiefgarage. Es gibt Terrassen und Balkone, auch Grünflächen mit Spielplatz. 100 barrierefreie Wohnungen gibt es nun dort. SWB-Geschäftsführer Andreas Timmerkamp schwärmte im August 2021, nach dem Erstbezug der Wohnungen: „Eine richtig gelungene Siedlung, die prima angenommen wird.“
Verschiedene Förderprogramme hatte die SWB für die Neubauten an der Kleiststraße angezapft. Es gibt auch Wohnungen des zweiten Förderwegs, der es Menschen auch mit einem nicht allzu niedrigen Jahreseinkommen ermöglicht, sich über einen Wohnberechtigungsschein in eine öffentlich geförderte Wohnung einzumieten.
Wohnungsgrößen im Mülheimer Quartier sprechen gemischte Bewohnerschaft an
In jedem Haus gibt es eine Mischung an Wohnungsgrößen, das soll Kontakte unterschiedlicher Mietergruppen fördern. Die Hälfte der Wohnungen sind Drei-Zimmer-Wohnungen, meist mit offener Wohn-Ess-Küche, teils mit einem zweiten Bad. Insgesamt reicht die Bandbreite von kompakten Zwei-Zimmer-Wohnungen ab 47 Quadratmetern bis zu Fünf-Zimmer-Wohnungen mit 109 Quadratmetern.
„Die dem Straßenverlauf folgenden Gebäude formen das Quartier. Ein farblich abgesetzter Sockel verbindet die Gebäude optisch miteinander. Eingeschnittene Eingänge und Loggien rhythmisieren die Putzfassade. Markantes Element sind die integrierten abgerundeten Balkone an den Gebäudeecken“, schreiben die Architekten in ihrer Bewerbung um den Mülheimer BDA-Preis.
Die Jurysitzung zur Vergabe des BDA-Preises findet am 17. November statt. In der Jury sitzen der städtische Planungsdezernent Felix Blasch, die BDA-Architekten Markus Wüllner (Bochum) und Tobias Klodt (Essen) sowie Romain Burgy, Künstler aus Köln. Nur beratend dabei ist der Mülheimer BDA-Vorsitzende Gunvar Blanck. Zugelassen für den Wettbewerb waren Neu-, Um- und Ausbauten, städtebauliche Anlagen und Freianlagen, die seit Januar 2021 fertiggestellt worden sind.
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