Mülheim. Kurz vor Corona übernahm eine Familie den Raffelberger Hof in Mülheim-Speldorf. Der Chef kocht mit Leidenschaft. Stammtische schätzen die Kneipe.
Auf unserer Reise durch die Mülheimer Gastronomie geht es heute erstmalig in einen Betrieb, in dem man auch übernachten kann. Seit seinem Bau im Jahr 1909 beherbergt das Haus Akazienallee 19 in Speldorf, direkt gegenüber von Rennbahn und Tennisclub, ein Hotel mit Restaurant.
Seit 2019 befindet sich dort alles in der Hand der Familie rund um Anna Stoganos und Andreas Engelke. Das Paar bewirtschaftet den großen Schankraum und den Saal mit insgesamt rund 60 Sitzplätzen, den Biergarten mit weiteren rund 80 Plätzen und die zehn Zimmer gemeinsam mit Tochter und Schwiegertochter. Der Raffelberger Hof ist ein echtes Familien-Unternehmen.
Mülheimer Familienbetrieb hat die Corona-Krise überstanden
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„Anders hätten wir Corona auch gar nicht überstanden“, sagt Andreas Engelke, der in der Küche der Chef ist. Seine Frau, die „vorne“ für den direkten Kontakt zu den Gästen zuständig ist, pflichtet ihm bei. „Wir haben hier am ersten Oktober 2019 übernommen – und dann kam Corona. Wären wir kein Familienbetrieb, hätten wir diese Krise nie überstanden.“ Die ergänzende Hilfe der Verpächterin habe ihren Betrieb durch diese schwere Zeit gebracht.
Andreas Engelke ist mit Leib und Seele Koch und kann sich auch nichts anderes vorstellen. Er hatte – rein genetisch - allerdings auch keine andere Chance. „Ich bin die vierte Generation von Gastronomen bei uns in der Familie. Bei uns sind beinahe alle in der Gastronomie tätig. Für mich kam überhaupt nichts anderes in Frage!“
Frische Küche ohne vorgefertigte Produkte im Raffelberger Hof
Die Leidenschaft für das Kochen wirkt sich auf die Speisekarte des Restaurants im Raffelberger Hof aus. „Wir machen alles hier frisch“, betont Anna Stoganos. Und „alles“ sei tatsächlich wörtlich zu verstehen, erläutert der Chefkoch. „Es gibt bei uns keinerlei Convenience“ – also keinen Einsatz von vorgefertigten Lebensmittelprodukten, betont Engelke. „Auch alle Soßen und Jus´ machen wir selbst!“ Lediglich Ketchup und Mayonnaise würden nicht frisch hergestellt. „Dementsprechend verwenden wir selbst auch keinerlei Konservierungsstoffe“, ergänzt Anna Stoganos.
Das Motto seiner Küche beschreibt das Paar mit: „Futtern wie bei Muttern“. Serviert wird das, was landläufig als „gutbürgerliche Küche“ bezeichnet wird. „Unsere Küche ist sowohl saisonal als auch regional“, erklärt Andreas Engelke. Neben beliebten Standards wie Steaks und Schnitzel, die es das ganze Jahr über gibt, stehen hier auch regionale Klassiker wie „Endivien untereinander“ oder „Himmel und Äd“ auf der Karte.
Viele Gäste kommen einfach nur zum Knobeln oder Skat
Hinzu kommen, über das Jahr verteilt, saisonale Spezialitäten wie Gans, Grünkohl, Muscheln, Spargel, Pfifferlinge oder Kürbis – „und wir haben die beste Currywurst“, behauptet Anna Stoganos mit einem Augenzwinkern selbstbewusst.
Neben einem klassischen Restaurantbesuch ist es im Raffelberger Hof durchaus ebenso möglich, sich einfach auf ein Bier an die Theke zu setzen. „Es gibt viele Gäste, die kommen auch einfach nur zum Knobeln oder Skat spielen zu uns“, sagt Stoganos. Zugleich sei das Restaurant Heimat gleich mehrerer Stammtische.
Der Raffelberger Hof ist von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Sonntag ist Ruhetag.
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