Moers. Die kürzlich verstorbene Modehändlerin Margot Klein hat im Stadtteil Meerbeck vieles bewegt. So wird sie den Moersern in Erinnerung bleiben.
„Ich wollte nie aus Meerbeck weg.“ Dieser Satz steht prägend für das Leben von Margot Klein, geborene Gradisar. Die Kolonie Meerbeck war ihr Lebensmittelpunkt. Sie wuchs hier auf, ihr Vater war Bergmann in Schacht IV, ihre Mutter Hutmacherin mit zunächst kleinem, dann größerem Geschäft für Hüte und Damenoberbekleidung in der Zwickauerstraße. Auf dem gegenüberliegenden Saarplatz spielte die kleine Margot mit den Nachbarskindern Fußball, machte dann eine Ausbildung zur Modistin und bestand 1966 ihre Meisterprüfung.
Fortan wirkten Mutter Viktoria Gradisar und Tochter Margot Klein gemeinsam im so traditionsreichen „Gradisar“. 1998 übernahm die Margot das Geschäft von ihrer Mutter und engagierte sich seitdem in zahlreichen Vereinen in der Kolonie. Als Vorsitzende der Meerbecker Werbegemeinschaft initiierte sie zudem zahlreiche Bürgerfeste. Es gelang ihr über viele Jahre, die weniger werdenden Meerbecker Geschäftsleute zusammenzuhalten und immer wieder neue Impulse im Geschäftsleben zu setzen.
Margot Kleins Karriereweg in Meerbeck: Wie die Mutter, so die Tochter, so die Enkelin
Der Faden wird weitergesponnen: auch Margot Kleins Tochter Anke Reinsch entwickelte ein großes Interesse an der Mode. Die Beiden führten „Gradisar“ über circa 10 Jahren gemeinsam, und mit großer Freude konnte Margot den Staffelstab an ihre Tochter übergeben. Inzwischen setzt Anke Reinsch ihre eigenen Akzente mit hochwertiger Mode, Schuhen und Wohn-Accessoires: die dritte Generation führt das Geschäft, nunmehr „grad 3 fashion“, erfolgreich weiter. Einmal pro Monat lädt sie ein zum Late-Night-Shopping.
Kein Grund für Margot, nicht mehr im Geschäft präsent zu sein – sie war dort nach wie vor erreichbar, Ansprechpartnerin für ihre Tochter und die langjährigen Kundinnen, und hatte immer ein Ohr für ihre Meerbecker Mitbürger. Margot Klein verstarb nach langer Krankheit am 19. Januar 2024. Die Meerbecker werden sie nicht vergessen, heißt es im Nachruf von Anja Reutlinger, die Klein durch gemeinsames Wirken im Stadtteil gut kannte.